Erzbischof Schick predigt am Weltmissionssonntag in Bamberg

„Das Reich Gottes – Mission der Kirche“

Kardinal Sarr entzündet eine Kerze

Kardinal Sarr entzündet eine Kerze

(bbk) Mission besteht für den Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick darin, die Vision vom Reich Gottes in Wort und Tat zu verkünden. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz rief die Christen dazu auf, aktive Missionare zu werden. „Das Reich Gottes soll zu allen Menschen kommen und allen Völkern Gerechtigkeit, Friede und Freude bringen, hier in Glaube und Hoffnung, in der anderen Welt in Erfüllung und Ewigkeit, “ sagte Erzbischof Schick in seiner Predigt im Bamberger Dom am Sonntag (23.10.11) bei der bundesweiten zentralen Feier des Weltmissionssonntags.

Der Weltkirchenbischof zitierte eine große deutsche Tageszeitung, die vor kurzem mit: „Werdet Missionar“ titelte. Dabei sei es aber nicht um Kirche gegangen, sondern um den kürzlich verstorbenen Apple-Gründer Steve Jobs. Jobs habe an seine Produkte geglaubt und den Menschen „rübergebracht“, dass seine „iPhons“ mehr Musikgenuss und dem Leben mehr Glanz und Zufriedenheit geben. Von seinen Mitarbeitern habe er erwartet, dass sie „Glauben an die „iWelt“ mitbringen und nicht zuerst auf Geld hoffen.“

Bei der Vorstellung des iPods im Jahr 2001 habe Steve Jobs das Motto ausgegeben: ‚We love music’. „Wir als Christen und als Kirche müssen bekennen: ‚We love the kingdom of God’ – wir lieben das Reich Gottes -“, so Erzbischof Schick. „Wir Christen haben Besseres und Wichtigeres zu den Menschen zu bringen als „iPhone“. Die Botschaft der Kirche ist Weg, Wahrheit und Leben für die ganze Menschheit“.

Die Vision vom Reich Gottes solle durch Predigt, Gottesdienst, Katechese, Seelsorge und Bildungsarbeit in die Herzen der Menschen gelangen, und zum großen Ziel der ganzen Menschheit werden. „Dafür setzt sich das Päpstliche Missionswerk „missio“ ein. Dafür sammelt es Geld, dafür verdient es unsere Unterstützung“, sagte Erzbischof Schick.

Die Vision vom Reich Gottes werde durch die Mission umgesetzt. Sie engagiere für das Ankommen des Reiches Gottes bei den Menschen und mache zu Missionaren. Die Missionare der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freude für alle Menschen setzten sich für mehr Bildung der Kinder und Jugendlichen in den armen Ländern ein, für mehr medizinische Versorgung, für gerechtere Handelsbeziehungen weltweit, für den Abbau des Nord-Süd-Gefälles, für die Bekämpfung der Korruption, erläuterte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche. Die Missionare des Reiches Gottes bekämpfen auch den Hunger in der Welt. Erzbischof Schick beklagte, dass weltweit immer noch rund eine Millionen Menschen noch hungerten.

Christus hat für die Vision vom Reich Gottes sein Leben hingegeben und uns beauftragt, Missionare zu werden. „Werdet Missionare für die Vision Jesu, die wir so sehr brauchen, weil sie aller Welt das Heil bringt“, ermunterte Erzbischof Schick die Gläubigen in seiner Predigt. Der Weltmissionssonntag solle die Vision vom Reich Gottes neu ins Blickfeld bringen und sie verbreiten.

Bereits seit Jahrzehnten gebe es intensive Kontakte zwischen der Kirche in Deutschland im Senegal, sagte der Erzbischof von Dakar, Kardinal Théodore-Adrien Sarr. „Die Bande der Brüderlichkeit sind in den vergangenen Wochen noch einmal gewachsen.“ Der Senegal sei als „Land der Gastfreundschaft bekannt“. „Wir sind sehr dankbar für die Gastfreundschaft, die wir hier in Deutschland in den vergangenen Wochen erfahren durften.“

Kardinal Sarr dankte zum Abschluss des Gottesdienstes zum Weltmissionssonntag ausdrücklich für die Unterstützung, die die katholische Kirche im Senegal durch die deutsche Kirche und vor allem durch Hilfswerke wie missio erfahren habe. „Ich bitte Gott, dass der diesjährige Weltmissionssonntag viele Früchte tragen wird“, sagte Kardinal Sarr.

Den Festgottesdienst zum Weltmissionssonntag zelebrierten zusammen mit Erzbischof Ludwig Schick, der Erzbischof von Dakar, Kardinal Théodore-Adrien Sarr sowie der Münchner missio-Präsident Pater Eric Englert osa. Musikalisch umrahmt wurde das Pontifikalamt von Benediktinermönchen aus dem senegalesischen Kloster Keur Moussa. Sie spielten die landestypische Kora, eine Art Harfe.

Der Weltmissionssonntag wird bundesweit immer am vierten Sonntag im Oktober begangen und stand in diesem Jahr unter dem Motto_: Macht euch auf und bringet Frucht (Joh 15,16). Jedes Jahr ist ein anderes Bistum Ausrichter für die zentrale Feier des Weltmissionssonntags. In diesem Jahr war es das Erzbistum Bamberg, das bereits seit 2007 eine intensive Bistumspartnerschaft mit Thiès im Senegal unterhält. Der Senegal ist in diesem Jahr das Beispielland der missio-Aktion.