Volsbach: Erzbischof Ludwig Schick hielt Pontivikalgottesdienst zur Kirchenrenovierung

Symbolbild Religion
Erzbischof Schick während seiner Predigt / Foto: Thomas Weichert

Erzbischof Schick während seiner Predigt / Foto: Thomas Weichert

VOLSBACH. Schick ist sie geworden, die Pfarrkirche Mariä Geburt in Volsbach im Ahorntal nach der sechseinhalb Monate dauernden Komplettrenovierung des Innenraums die 603 000 Euro gekostet hat. Durch die 336 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden von Gläubigen der Pfarrei Volsbach konnten erhebliche Kosten eingespart werden.

Am Gedenktag von „Maria Königin“ war es nun so weit. Die einstige Wallfahrtskirche mit dem gotischen Saalbau erstrahlte in neuem Glanz und war mit weißen Gladiolen festlich geschmückt als Erzbischof Ludwig Schick mit Volsbachs Pfarrer Matthew Anyanwu und unter Konzelebration von Pater Heribert Müller, der in Simbabwe als Seelsorger wirkt, und Kirchhahorns evangelischem Pfarrer Peter Zeh den fast zweistündigen Dankgottesdienst zur Kirchenrenovierung hielt. Der Bamberger Oberhirte sieht die frisch renovierte Kirche Mariä Geburt als Zeichen des Lichts in dunklen Zeiten. Das die Kirche während der Bauarbeiten nicht genutzt werden konnte, sei eine dunkle zeit gewesen. „Jetzt aber ist Licht, alles ist fertig gestellt“, sagte Schick und betonte: „Alle Kirchen sind Verheißung: Sie geben Licht. Jesus Christus will uns zum Licht eines guten Lebens führen.“ Viel dunkel sei derzeit in der Welt so Schick, der auf Lage in Afghanistan, die Naturkatastrophen in Haiti, die Folgen der Flut in Nordrhein-Westfalen sowie die Corona-Pandemie verwies.

„Wo immer Dunkel in der Welt ist, verkündet Gott, dass es Licht gibt. Jesus Christus ist das Licht, das uns Frieden schenken kann und Jesus sei das Licht, das auch helfe, radikale Tendenzen zu überwinden, die Tendenz des Hochmutes, des Egoismus und des Konsumismus. Jesus Christus will uns zur Fülle des Lebens führen in Liebe, Hoffnung, Vertrauen, Fürsorge, Respekt, Achtung und in echter Nächstenliebe zu jedem, dem wir begegnen und besonders zu denen, die uns brauchen.“ „Sorgen wir uns darum, dass das Licht Christi auf der ganzen Welt von allen gesehen wird“, fügte Schick in seiner Festpredigt hinzu. „Dafür müssen wir Apostel und Missionare Jesu Christi sein, damit sich sein Licht, sein Leben, sein Heil überall ausbreiten. Das wird uns dann vor Kriegen, vor Radikalen, vor Populisten und Nationalisten bewahren. Das wird uns auch zu Bewahrern der Schöpfung machen und zu Helfern bei Pandemien und Unglücken, damit sie uns so wenig wie möglich schaden.“ Schick dankte vor allem den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern während der Bauarbeiten, allen voran Mesner und Kirchenpfleger Jörg Neubauer und Pfarrsekretärin Luzia Schnappauf die kürzlich in den Ruhestand verabschiedet wurde und so viel Gutes für die Pfarrei geleistet habe. Gerne sei er nach Volsbach gekommen um dieses Fest mitzufeiern. Landrat Florian Wiedemann (FW) sprach von einer wunderschönen Pfarrkirche mit überregionaler Bedeutung. „Ich wünsche uns allen den Glauben als erlebbaren Gewinn zu erhalten“, so der Landkreischef.

Ahorntals Dritter Bürgermeister Reinhold Schoberth (CSU) überbrachte die Grüße von Bürgermeister Florian Questel der sich in Urlaub befand und betonte, dass die Volsbacher Kirche eine Besonderheit im Ahorntal sei. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Wolfgang Zeilmann dankte vor allem Jörg Neubauer und dem Erzbistum Bamberg das 65 Prozent der Renovierungskosten trägt. Pfarrer Zeh gratulierte zur wunderbar gelungenen Renovierung. „Damit zeigen Sie wie wichtig Ihnen Ihr Glaube ist, weil die Renovierung auf die Zukunft ausgelegt ist“, so der evangelische Geistliche der sich schon auf den ersten ökumenischen Gottesdienst in Volsbach freut. „Wir haben es geschafft“, resümierte Neubauer der die Bauarbeiten Revue passieren ließ und den Ehrenamtlichen und Handwerkern dankte. Erneuert wurde die Elektroinstallation und Heizung, eine neue Lautsprecheranlage installiert und ein neues Beleuchtungskonzept mit LED-Technik erstellt. Die gesamte Raumschale wurde renoviert, das Deckengewölbe statisch gesichert, die Orgel auf die Empore versetzt, der Hochaltar, der Kreuzweg, alle Heiligenfiguren, Außentüren und Bankpodeste saniert, ein neuer Taufplatz geschaffen und im Turmgeschoss eine kleine Kapelle errichtet. Wegen Holzwurmbefall musste auch der gesamte Innenraum begast werden. Ein Prunkstück ist auch wieder der neugotische Kronleuchter den der damalige Pfarrer 1962 entfernen ließ und den die Familie Hacker 60 Jahre lang aufbewahrt hatte und die noch aus der Barockausstattung stammende Statue er heiligen Kunigunde die bei der Renovierung im Jahre 1901 entfernt wurde und die die Familie Neuner nun wieder zur Verfügung stellte. Nach Abzug aller Zuschüsse verblieb für die Pfarrei noch ein Eigenanteil von 169 000 Euro. Dieser konnte durch vorhandene Rücklagen und einem zinslosen Darlehen der Pfarrpfründestiftung in Höhe von 50 000 Euro bis auf einen Restbetrag von 25 000 Euro gedeckt werden.

Diesen gelte es noch aufzubringen, so der Kirchenpfleger. Deshalb sei man weiterhin auf die Hilfe der Pfarrgemeindemitglieder, auf Spenden und Geld bringende Aktionen angewiesen. Zwei anonyme Spender hatten 10 000 und 5 000 Euro beigesteuert. „ich wünsche uns allen das wir uns in diesem Gotteshaus beheimatet fühlen und hier unseren Glauben in Gemeinschaft leben sowie uns in der Pfarrgemeinde geborgen und angenommen fühlen“, schloss Neubauer. Nach dem Pontifikalgottesdienst bewegte sich der kleine Festzug unter den Blasmusikklängen der Ahorntaler Blasmusik zum gegenüberliegenden Pfarrzentrum zum Stehempfang mit Standkonzert. Die Innenrenovierung ist nun nach der Sanierung des Kirchendachs und Dachstuhls sowie dem Bau des Pfarrzentrums die letzte große Baumaßnahme die für die nachfolgenden Generationen eine solide Grundlage schafft.