Die KunstMühle Mürsbach wird zu THE gallery – Thomas Eller übernimmt die Galerie
Thomas Eller präsentiert Werke des deutschen Informel aus seiner Sammlung.
K.F. Dahmen, Günter Fruhtrunk, K.O. Goetz, Gerhard Hoehme, Bernard Schultze und Hann Trier
Die Sammlungspräsentation eröffnet am 27. August um 19:00 Uhr.
Öffnungszeiten:
28.8. bis 31.8.2021, täglich von 12 – 20 Uhr
1.9. bis 5.9.2021, nach Vereinbarung
Als erste Ausstellung seiner Galerie zeigt Thomas Eller einen Schwerpunkt seiner Sammlung. Nachkriegsmoderne und Deutsches Informel waren immer selbstverständlicher Teil seiner Kunstsozialisierung. Es ist für ihn ein Thema geworden, als er in Peking zum ersten Male überhaupt Werke von K.F. Dahmen und Bernard Schultze in China ausgestellt hat. Abstrakte Malerei aus Deutschland trifft dort auf große Akzeptanz und findet ein Publikum, dessen Connoisseurtum über eine Jahrtausende alte Tradition von Tuschemalerei ausgebildet wurde.
Zurückgekommen nach Deutschland widmet sich Thomas Eller der Förderung dieser in Deutschland inzwischen fast vergessenen Kunstrichtung.
Die Ausstellung umfasst zwei Meisterwerke von Schultze, sowie viele weitere Gemälde, Objektkästen, Zeichnungen und Druckgrafik.
Gleichzeitig bedeutet die Ausstellung eine Verneigung vor der Galerie „studio b“, die Dr. Fritz Regus in den 1960er Jahren in Bamberg betrieben und so alle damals wichtigen und berühmten Künstler nach Bamberg geholt hat, von K.O. Götz, bis zu dessen Schüler Gerhard Richter.
Nach Ende der kurzen Ausstellung werden zwei Werke in die Ausstellung Ausstellung „Positionen des deutschen Informel. Von Ackermann bis Zangs“ von 23.9.2021 bis 9.1.2022 in der Kunsthalle Schweinfurt präsentiert werden.
Thomas Eller, der Sohn von Heinz und Carola Eller, übernimmt im Herbst die Galerie und das Wasserkraftwerk in Mürsbach. Die KunstMühle Mürsbach wurde 2003 gegründet und hat mit insgesamt 34 Ausstellungen das Kulturleben der Region bereichert. Dafür wurde sie 2010 mit dem Preis der Oberfrankenstiftung ausgezeichnet.
Nun beginnt ein neues Kapitel. Thomas Eller, der zuletzt sechs Jahre in Peking als Kurator und Kulturmanager gelebt hat, kann auf eine reiche Erfahrung in der internationalen Kunstwelt zurückblicken. Nach zehn Jahren in New York kam er 2004 zurück nach Berlin, wo er seit Mitte der 80er Jahre gelebt hatte, um die Geschäfte der artnet AG aufzubauen. Im Anschluss war er Direktor der Temporären Kunsthalle auf den Schlossplatz, dem Ort des heutigen Humboldt-Forums. Dort fanden unter seiner Leitung Ausstellungen und Projekte zeitgenössischer Kunst statt, die sich mit den Themen Ökologie und internationaler Begegnung unter den Schirmherrschaften von Frank Walter Steinmeier, Sigmar Gabriel und Klaus Wowereit beschäftigten.
Diese Themen werden weiterhin das Programm von THE gallery bestimmen. Eine der ersten Ausstellungen im nächsten Jahr wird der chilenischen Künstlerin Michelle-Marie Letelier gewidmet sein. Seit 2016 beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema „Lachs“, seiner aquakulturellen Züchtung und industriellen Vermarktung von Norwegen, Kanada bis Chile genauso, wie den Lebenszyklen des Wildlachses. Präsentiert wird das Thema in subtilen Zeichnungen, Objektinstallationen und einer VR-Präsentation.
Für Thomas Eller ist das Programm auch Verpflichtung. Die Itz, der Fluss, an der die KunstMühle Mürsbach liegt, ist Lachserwartungsgebiet. Eine lang überfällige Fischauf- und -abstiegshilfe ist gegenwärtig in Planung und wird in nächster Zeit umgesetzt werden. Durch die Verbindung zur Wasserkraft und der Umsetzung ökologischer Maßnahmen entsteht so eine Galerie, die auf Nachhaltigkeit und weitgehenden Verzicht auf fossile Energieträger setzt.
Ein weiteres Projekt ist mit der iranischen Künstlerin Maryam Mottalebi geplant. Seit zehn Jahren malt die in Köln im Exil lebende Künstlerin Portraits von Politiker:innen und Personen des öffentlichen Lebens. Das Thema ist personifizierte Macht als abstrakte Energie. Mit fast obsessiver Energie entstehen dabei Gemälde, die an die vibrierenden Farboberflächen von Lucian Freud erinnern. Motiviert werden die Bilder aus dem Verlust der Heimat im Iran. Die Relevanz für den Betrachter allerdings liegt in der Tatsache, dass Macht unser Leben gegenwärtig in einem Maße verändert, wie wir es lange Zeit nicht mehr erlebt haben.
Es ist geplant, die Werke zeitgenössischer Künstler in historische Kontexte einzubetten. So wird die Nachkriegsmoderne ein bleibender Bestandteil der Galerie bleiben.
Weitere Details zum Programm werden in nächster Zeit veröffentlicht werden.
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