Frauen-Union Oberfranken veranstaltete in Gößweinstein Business-Lunch mit Dorothee Bär
Unternehmerinnen aus der Region beeindrucken mit Kreativität und Kampfgeist
Mit innovativen Ideen, Kreativität und Einfallsreichtum haben sie die Corona-Krise gemeistert: Auf Einladung von Bundestagsabgeordneter Dr. Silke Launert, Tanja Herbert-Nebe und der Frauen Union Oberfranken waren zahlreiche Unternehmerinnen aus der Region Forchheim und der Forchheimer Landtagsabgeordnete Michael Hofmann zu einem Business-Lunch unter dem Motto „Digitalisierung in der Corona-Krise. Herausforderungen für die verschiedenen Unternehmerinnen, aber auch Arbeitnehmerinnen“ mit Staatsministerin für Digitalisierung Dorothee Bär nach Gößweinstein gekommen.
„Wir haben hier viele Unternehmerinnen, bei denen die Digitalisierung Einzug gefunden hat“, sagte Tanja Herbert-Nebe, stellvertretende Vorsitzende der Kreisfrauenunion Forchheim, die den Lunch organisiert hatte, bei ihrer Begrüßung. Und auch Launert betonte, wie toll es sei, dass es vor Ort so viele Frauen gebe, die anpacken und etwas aufbauen. Dieses Engagement lobte auch die Staatsministerin, die sich dafür aussprach, Frauenthemen mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Mit Einführung des Baukindergeldes oder der Erhöhung der Kinderfreibeträge sei diesbezüglich bereits einiges passiert.
Wie Bär feststellte, gebe es bei den Gründerinnen einen Rückgang zu beobachten. Dennoch: „Es war in der Krise beeindruckend zu sehen, wie sich Deutschland auf seine Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber verlassen kann“, sagte Bär. Sie seien stabile Arbeitgeber für ihre Beschäftigten gewesen, hätten neue Geschäftsmodelle und kreative Lösungen in einer schwierigen Zeit gefunden. Gemeinsam – Politik und Wirtschaft Hand in Hand – sei viel erreicht worden.
Viel erreicht und sich durchgeboxt, haben sich auch die geladenen Unternehmerinnen aus der Region, denen der Business-Lunch gewidmet war und denen auch das Wort gehörte. „Ohne die Möglichkeit, online zu verkaufen, hätte mein Geschäft nicht überlebt“, berichtete Katrin Pöhlmann, Gründerin von essArt. Sie vertreibt frische Produkte wie Gewürze, Marmeladen und Saucen aus Ebermannstadt und der Region. EssArt ist seit der Corona-Krise 2020 bei Marktschwärmer, einer Art digitaler Marktplatz und regionales Netzwerk aus Erzeugern und Verbrauchern, das den direkten Zugang zu regionalen Lebensmitteln ermöglicht.
„Ich hatte während der Corona-Krise die produktivste und kreativste Zeit meines Lebens“, sagte die selbstständige Moderatorin Stefanie Schmidts. Da ihr Einkommen als Moderatorin auf Messen komplett weggebrochen ist, hatte Schmidts die Idee, Kinder mit einem Podcast durch die schwierige Corona-Zeit zu begleiten. Mittlerweile gibt es mehr als 100 Folgen von „Ello bleibt zu Hause“. Auch auf TikTok ist die Moderatorin nun aktiv und hat bereits 400.000 Follower. Die Unternehmerin hatte noch eine weitere innovative Geschäftsidee: Beim Absetzen ihrer FFP2-Maske hat Schmidts sich einen Ohrring ausgerissen. Kurzerhand erfand sie daraufhin magnetische Ohrringe und dazu passende Adapter für jede Maske, um diese einfach und sicher am Ohrschmuck befestigen zu können.
Auch Anni Reichold, Obstgärtnerin und Edelbrandsomeliere vom Peterhof, ist mit ihren Obstbränden und Likören in der Region und darüber hinaus bekannt. Gäste konnte die Geschäftsfrau während der Lockdowns nicht begrüßen und auch die Probierstube für Gäste und Touristen musste geschlossen bleiben. Den Kopf in den Sand gesteckt hat Anni Reichold trotz allem nicht. Ihre Schnäpse erfreuen als Mitbringsel von Urlaubern weiterhin Daheimgebliebene aus ganz Deutschland.
Martina Hebendanz von der Brauerei Hebendanz war froh, dass ihr Betrieb nur wenig Gastronomie hat und die Brauerei kein Mischbetrieb ist. Um die lokalen Betriebe, und die Menschen dahinter, zu unterstützen, wurde der Hashtag #supportyourlocals geboren, der gut angenommen worden sei und den Betrieben wirklich geholfen habe.
Als Vermieterin von Ferienwohnungen hatte es Maria Herbert von der Villa Frauenstein besonders schwer, da der Urlaub leider nicht online verbracht werden kann. Keine Gäste, kein Einkommen. Die Villa Frauenstein im Herzen der Fränkischen Schweiz blieb leer. Aber auch hier hat die Krise etwas bewirkt: Neue Bilder wurden auf Facebook und Instagram gepostet und trugen so dazu bei, neue Premiumpartner zu finden. So konnte eine größere Reichweite im Internet erzielt und damit ein höheres Buchungsaufkommen für die kommende Saison generiert werden.
Auch bei Von-Poll-Immobilien-Partnerin Tanja Hofmann fand die Digitalisierung schnell Einzug während der Coronakrise. Eine Wohnung oder ein Haus zu besichtigen war zu Anfang nicht möglich. Mit einer Online-Besichtigung ist dies nun einfach und schnell umsetzbar.
Launert und Bär bewunderten den Mut und das Durchhaltevermögen der anwesenden Unternehmerinnen, stellvertretend für alle Gründerinnen, die trotz der schweren Zeit weitergekämpft haben, um ihren Traum vom selbstständig sein nicht aufgeben zu müssen.
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