Weisendorf (Landkreis ERH): Austritt von unter Druck gelagertem Gas in Gasflaschenlager
Ort: Weisendorf, Landkreis Erlangen-Höchstadt
Stand: Sonntag 15.08.2021 (11:00 Uhr)
Nach dem Auslösen eines Sicherheitsventils eines Druckgasflaschenpakets in einem Gasflaschenlager, das in der Umgebung wie ein Knall, gefolgt von einem lauten, anhaltenden Zischen wahrgenommen werden konnte, wurden am Samstagnachmittag die in der Alarmplanung dafür vorgesehenen Einsatzkräfte in das Weisendorfer Gewerbegebiet Ost gerufen.
Um 15:13 Uhr erfolgte dazu die Alarmierung der Feuerwehren Weisendorf, Buch b. Weisendorf, Großenseebach, Rezelsdorf und Herzogenaurach sowie der Kreisbrandinspektion mit Kreisbrandrat, -inspektor und -meister, ABC-Fachberatung und einem Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter „Atem-/Strahlenschutz“. Zu ihrer Unterstützung und Absicherung wurden darüber hinaus der Fachberater des THW-Ortsverbands Baiersdorf, zwei Rettungswagen des BRK und des ASB, ein Notarzt, der Einsatzleiter Rettungsdienst und eine Streife der Polizeiinspektion Herzogenaurach an die Einsatzstelle beordert.
Nach dem Eintreffen des Löschzugs der örtlich zuständigen Feuerwehr Weisendorf ließ Einsatzleiter Karl-Heinz Schwarz zunächst den gefährdeten Bereich einschließlich der zuführenden Straße und einer Tankstelle absperren und den Brandschutz sicherstellen, bevor die eigentliche Einsatzstelle auf dem Gelände eines Gaslieferungsbetriebs, unterstützt durch die ABC-Fachberater KBM Dieter Püttner und KBM Patrick Dreher, eingehend erkundet werden konnte.
Schnell stellte sich dann heraus, dass aus dem Sicherheitsventil eines im Freien stehenden Gasflaschenpakets, bestehend aus 12 Druckgasflaschen, die in einem Transportrahmen miteinander fest verbunden waren, Kohlendioxid (CO2) für die Verwendung mit Lebensmitteln ausströmte. Offensichtlich hatte das Ventil aufgrund der starken Sonneneinstrahlung angesprochen. Es bestand damit keine weitere Brand- oder Explosionsgefahr. Durch den leichten Wind wurde das ausströmende Druckgas auch schnell verdünnt und bildete in der Umgebung keine für Menschen oder Tiere gefährliche Atmosphäre. Da es sich allerdings um ein nicht selbstschließendes Sicherheitsventil handelte, mussten die Gasflaschen restentleert werden, wozu auch das reguläre Anschlussventil geöffnet wurde, nachdem das Flaschenpaket von den Einsatzkräften von seinem Lagerplatz an einer Hallenwand wegtransportiert worden war, um die Zugänglichkeit zu erleichtern.
Mit Gasmessgeräten wurde die Umgebung kontrolliert und nur in der eingeschossigen Lagerhalle eine leicht erhöhte Konzentration festgestellt. Daraufhin wurde diese mit einem Hochleistungslüfter belüftet.
Während der Großteil der alarmierten Einheiten nach und nach aus dem Geschehen herausgelöst werden konnten, war der durch die hohen Außentemperaturen recht beschwerliche Einsatz für die Feuerwehr Weisendorf und die ABC-Fachberatung erst gegen 18:00 Uhr beendet, nachdem die Gasflaschen geleert waren und auch weiterhin keine erhöhte Gaskonzentration mehr nachgewiesen werden konnte.
Menschen kamen bei dem Ereignis nicht zu Schaden und waren zu keiner Zeit gesundheitlich bedroht, auch der Sachschaden an dem Flaschenpaket dürfte überschaubar geblieben sein.
Bericht / Bilder: KBI Stefan Brunner – Kreisbrandinspektion ERH
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