Bayreuth: Internationaler Austausch trotz Corona: Exzellente internationale Wissenschaftler*innen forschen vor Ort

Symbolbild Bildung

Seit 2019 zeichnet das University of Bayreuth Centre of International Excellence „Alexander von Humboldt“ (Bayreuth Humboldt Centre) internationale Gastwissenschaftler*innen aus, die dann für Forschungsaufenthalte an die Universität Bayreuth kommen. Sie kooperieren mit ihren Bayreuther Gastgeber*innen und lernen dabei den oberfränkischen Campus als dynamischen Lern- und Forschungsstandort, an dem Interdisziplinarität und kreatives Denken gelebt werden, kennen. Nun hat der Präsident, Prof. Dr. Stefan Leible, einige Geförderte persönlich und vor Ort begrüßt und ihnen ihre Urkunden überreicht.

Allen Corona-Widrigkeiten zum Trotz wird der internationale wissenschaftliche Austausch auf dem Campus der Universität Bayreuth intensiv voran getrieben: Aktuell halten sich zahlreiche Fellows und Grantees des Bayreuth Humboldt Centre in Bayreuth, Kulmbach und Thurnau auf. Jetzt erhielten sie von Prof. Dr. Stefan Leible, dem Präsidenten der Universität Bayreuth, ihre Urkunden als Geförderte des Centre. Sie kommen aus Polen, Italien, Marokko, Indien und den USA, und haben den aktuell etwas aufwändigeren Weg nach Deutschland auf sich genommen, um auch während der Pandemie mit ihren Bayreuther Kolleg*innen aus den Musik-, Ingenieur-, Religions- und Materialwissenschaften sowie aus der Psychologie zusammenzuarbeiten.

Durch die Präsenz auf dem Campus können auch zentrale Stellen der UBT wie die Forschungsförderung, die Welcome Services und natürlich das Centre selbst in die Kooperationen eingebunden werden, um alle Beteiligten bestmöglich zu unterstützen und die Themen auch an die interessierte Öffentlichkeit zu kommunizieren. Präsident Prof. Dr. Stefan Leible: „Als Universität möchten wir den Fellows und Grantees einen rundum gelungenen Forschungsaufenthalt bieten. Exzellente Forschung bedarf immer mehr auch exzellenter Betreuung, damit sich die Wissenschaftler*innen auf das konzentrieren können, was sie leitet: den intrinsischen Wunsch, mehr zu wissen, und dieses Wissen dann mit uns allen zu teilen.“

Alle Geförderten freuen sich, nach vielen Monaten des oft isolierten Arbeitens als Wissenschaftler*innen wieder mobil zu sein: „Es funktioniert mittlerweile natürlich viel online und die Kooperation ist dank der fortschreitenden Digitalisierung auch auf Distanz produktiv. Die Begegnung und den intensiven Austausch vor Ort ersetzt das aber nicht!“, betont Danielle Arigo, die mit ihrer Gastgeberin, Juniorprofessorin Laura König, die digitale Messung körperlicher Aktivität erforscht. „Es geht immer auch darum, Forschung im Kontext zu betreiben und ihn zu leben. Eine Fellow lernt vor Ort auch die Laboratorien kennen, erschließt sich in unseren Bibliotheken und Archiven neue Quellen und gibt ihr Wissen an unseren wissenschaftlichen Nachwuchs weiter,“ erläutert Prof. Dr. Anna Köhler, Leitende Direktorin des Bayreuth Humboldt Centre. Nur so werde die Universität als Forschungsort erlebbar und die Kooperationen würden zu einer nachhaltigen Erfahrung.

Diese Wissenschaftler*innen nutzen aktuell die Gelegenheit zum Austausch in Bayreuth:

–           Senior Fellow Prof. Dr. Krzysztof Kozłowski von der Adam Mickiewicz-Universität in Poznań, Polen, und sein Gastgeber Prof. Dr. Anno Mungen untersuchen die Rolle der Medien für die Propaganda während des NS-Regimes und konzentrieren sich dabei auf die Bayreuther Festspiele (Theaterwissenschaften).

–           Junior Fellow Dr. Abdelmjid Kettioui von der L´École Nationale Supérieure d’Arts et Métiers, Moulay Ismail University in Meknes, Marokko, besucht seine Gastgeberin Prof. Dr. Paula Schrode, um gemeinsam an dem Projekt „Moroccan Activist Atheism in the Diaspora: The Neoliberal Politics of a Subcultural ´Non-Movement´“ zu arbeiten (Religionswissenschaften).

–           Junior Fellow Dr.-Ing. Gianvito Vilé, Nachwuchsgruppenleiter an der Politecnico di Milano in Italien und Prof. Dr. Andreas Jess entschlüsseln „Microkinetic relationships in single-site catalysts for sustainable chemical processes“ (Chemische Verfahrenstechnik).

–           Short Term Grantee Dr. Danielle Arigo, Assistenz-Professorin für Psychologie an der Rowan University, USA, und ihre Host, Juniorprofessorin Dr. Laura König, Public Health Nutrition in Kulmbach, bearbeiten gemeinsam das Projekt „Reducing Measurement Reactivity in Physical Activity Research“ (Psychologie).

–           Short Term Grantee Dr. Eranezhuth Wasan Awin vom Indian Institute of Technology in Madras, Indien, erforscht „Design and processing of novel heterogeneous catalytic nanocomposite fibers based on polymer derived ceramics approach“ (Materialwissenschaften). Seine Gastgeber sind PD Dr. Günter Motz, Arbeitsgruppe „Precursorkeramik“, und Prof. Dr. Rhett Kempe, Anorganische Chemie II

Zudem hat Universitätspräsident Leible einen von aktuell drei vom Bayreuth Humboldt Centre finanzierten Strategic Scientific Workshops ausgezeichnet, um die sich Bayreuther Wissenschaftler*innen jährlich bewerben können.  Diese Auszeichnung geht an Prof. Dr. Gesine Lenore Schiewer, die mit ihren Kooperationspartnern Prof. Dr. Etienne Damome, Prof. Dr. Alain Kiyindou, beide Université Bordeaux-Montaigne (Frankreich) und Prof. Dr. Dotsé Yigbe, Université de Lomé (Togo) das Projekt „Sprachen der Mitsprache. Interdisziplinäre Vernetzung von Partizipativer Kommunikation, Informationstechnologie, Ethik und Sozialer Innovation” erarbeiten wird (Interkulturelle Germanistik).

Auch im Herbst werden weitere Preisträger*innen in Bayreuth erwartet, die nächsten Ausschreibungen für Fellowships und Reisestipendien sind bereits hier:  https://www.humboldt-centre.uni-bayreuth.de/en/applications/index.php  veröffentlicht.