Wiesenttal (Landkreis Forchheim): Künftig Eintritt auf der Neideck ? – 50 Jahre Markt Wiesenttal soll nächstes Jahr groß gefeiert werden

Symbolbild Heimatkunde

WIESENTTAL. Hauptpunkt der in der Sitzung des Tourismusausschuss des Marktgemeinderates Wiesenttal war das Jubiläumsjahr „50 Jahre Markt Wiesenttal“ das nächstes Jahr stattfinden soll und an die Gründung der Marktgemeinde Wiesenttal im Gebietsreformjahr 1972 erinnern soll.

Es ist ein historisches Datum auf das wir stolz sein können“, betonte Bürgermeister Marco Trautner (FWG) dem ein ganzes Feierjahr mit verschiedenen kleineren und punktuellen Veranstaltungen in allen Ortsteilen der ehemaligen acht Gemarkungen vorschwebt. Dadurch, so erhofft er sich, soll der Markt Wiesenttal noch enger zusammenwachsen. In einem Ort Brot backen, im anderen Schnaps trinken, im weiteren ein Theaterstück oder ein Konzert, oder eine Schlachtschüssel und vieles mehr. „Viele kleinere und schnuckelige Veranstaltungen wären eine runde Sache“, so Trautner. Um das „Feierjahr“ zu koordinieren und vorzubereiten soll ein Arbeitskreis mit acht Mitgliedern aus allen früheren Gemeinden, Katja Schönhöfer-Huhn und Anke Messingschlager von der Tourist-Info und ihm selbst gegründet werden. In der Septembersitzung des Gesamtgremiums soll dieser Arbeitskreis dann installiert werden. „Die Idee an sich halte ich für nicht schlecht, aber es sollte auch eine große politische Veranstaltung mit einem bekannten Politiker geben“, meinte Günter Schürer (CSU). Am bestem im Rahmen des Kürbisfestes, wenn es denn nächstes Jahr wieder stattfinden kann. Außerdem soll eine 50-Jahrchronik herausgebracht werden zu deren Erstellung Hans Heißenstein (WU) seine Mitarbeit schon zugesichert hat.

Neuer Wanderführer

Bis dahin soll dann auch ein neuer Wiesenttaler Wanderführer erscheinen der den alten nicht mehr aktuellen ersetzen soll. Dieser neue Flyer wird vom Tourismusbüro selbst erstellt wodurch die Werbeanzeigen um ein Drittel billiger angeboten werden können, wie durch eine Firma. Der Wanderführer soll nicht nur aktualisiert sondern um barrierefreie Rundwege oder den Promenadenweg ergänzt werden, so Anke Messingschlager. Martin Polster (BMW) riet, sich Anregungen aus dem Wanderführer der Fränkischen Toskana zu holen. Dieser ist werbefrei und die Leute seien auch gerne bereit 2 bis 3 Euro dafür zu bezahlen, so Polster.

Wiesenttaler Erlebniscard

Ein weiteres Thema war auch der Minigolfplatz in Muggendorf der wenig frequentiert wird. Schon seit vielen Jahren kostet der Eintritt für Erwachsene für die 17 Minigolfbahnen nur 2 Euro (Kinder 1,50 Euro). Messingschlager schlug vor den Eintritt auf 50 Cent zu erhöhen. Schürer war für 3 Euro und die Einführung einer Familienkarte. Dem stimmten die Räte dann als Beschlussempfehlung auch zu, überlegten aber auch wie man mehr Besucher in den historischen Minigolfpark locken könnte. Bei dieser Gelegenheit wurde dann der „Wiesenttaler Erlebnispass“ für Familien geboren der 30 Euro kosten soll und im Paketpreis die Eintrittskosten für den Minigolfplatz, das Familienbad Streitberg und die Binghöhle enthalten soll. Außerdem sollen neue Minigolfschläger angeschafft werden.

Künftig Eintritt auf der Neideck ?

Ein weiterer Diskussionspunkt waren die weiteren touristischen Attraktionen „Lochgefängnis“ auf der Streitburg und die Burgruine Neideck. Beim Lochgefängnis dürfe man aktuell wegen der Bindungsfrist noch keinen Eintritt verlangen, man könnte aber eine Spendenbox aufstellen. Anders soll dies nun bei der Neideck werden, wenn ein Besucher auf den Turm will. Hier sei die Bindungsfrist abgelaufen, weshalb man für die Turmbesteigung nun Eintritt verlangen könne, so Trautner. Schon nach der Brücke soll ein Drehkreuz errichtet werden durch dieses man nur hindurch kommt, wenn man Geld rein geschmissen hat. Oder über Handy bezahlt. Ähnlich wie auf Toiletten von Autobahnraststätten. Allerdings braucht so ein Drehkreuz Strom, der auf der Neideck noch nicht liegt. Für Julian Windisch (BGS) ist es allerdings kein Problem eine Stromleitung auf die Neideck zu legen. Ein Stromanschluss könnte dann auch für Feste auf der Burg genutzt werden. Bisher brauchte man dafür ein Stromaggregat. Christin Kellner (FWG) riet, schon jetzt eine Spendenbox auf der Neideck aufzustellen. „Wir sind uns einig das wir da finanzielle Mittel akquirieren können“, stellte Trautner erfreut fest.

Binghöhle soll teurer werden

Von 5 Euro auf 6 Euro wurde der Eintritt für Erwachsene in diesem Jahr für die Binghöhle erhöht. Damit sei man noch immer weit unter dem Eintrittspreis anderer Schauhöhlen. Wegen Corona wurden heuer keine Führungen in der Binghöhle angeboten, sondern Kleinstgruppen und Familien konnten und können im Fünfminutentakt mit Taschenlampe aber ohne Führer selbst durch die Höhlengänge laufen. Dies kommt laut Schönhöfer-Huhn bei den Besuchern sehr gut an die auch gerne Fotogenehmigungen dazu kaufen. Auch nächstes Jahr will man an bestimmten Tagen dieses Modell beibehalten aber auch wieder Führungen anbieten. Weil der Aufwand dann steigt, können wir den Eintrittspreis dann auf 7 Euro erhöhen, schlug die Höhlenleiterin vor. Für Bernhard Distler (Zukunft Jura) sind die vielen unterschiedlichen Eintrittspreise verwirrend. Kinder- und Schülereintrittspreise sollen nun angepasst werden, die Familienkarte wird es aber weiterhin geben. Genau wie Kindergeburtstage, die vor Corona der Renner waren. Gebastelt wird auch an einem „Tag der offenen Höhle“. Schürer kritisierte das die Teufelshöhle aktuell vom Reiseportal kurz-mal-weg.de zur schönsten Schauhöhle Deutschlands gekürt wurde. Viel schöner sei aber die Binghöhle, ärgerte sich Schürer. „Bei uns war keiner von denen und uns hat auch keiner gefragt“, so Schönhöfer-Huhn dazu.