Erzbischof Ludwig Schick ermutigt bei 50-jährigem Bestehen der Nürnberger Maria-Ward-Schulen zu ganzheitlicher Bildung
„Herzensbildung trotz Leistungsdruck nicht vergessen“
(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Nürnberger Maria-Ward-Schulen zu einer ganzheitlichen Bildung aufgerufen. „Herz und Gemüt, die sogenannten weichen Seiten, werden zu oft nicht wahrgenommen, nicht ausgebildet und sogar unterdrückt“, sagte der Bamberger Oberhirte am Mittwoch (12.10.11) in Nürnberg.
Oft gehe es nach dem olympischen Motto: „Immer höher, immer schneller, immer weiter.“ Nur diese Maxime zähle, beklagte Erzbischof Schick. Er mahnte deswegen die „Herzensbildung“ an. „Leib und Seele, Geist und Gemüt, Kopf und Herz sollen zusammen gesehen, entfaltet und ausgebildet werden.“ Die vielen zunehmenden psychischen Erkrankungen in unserer Gesellschaft seien eine Folge des unbarmherzigen Leistungsdrucks.
Natürlich müssten auch die Schulen heute und die Maria-Ward-Schulen im Besonderen die jungen Menschen in Naturwissenschaften und Sprachen optimal ausbilden und die Leistungen auch bewerten. Dies sei wichtig für die Zukunft der Jugendlichen. „Wie beim Computer gehören aber Hardware und Software zusammen“, sagte Erzbischof Schick. Die ganzheitliche Bildung sei der Dienst, den die Schulen heute an den jungen Menschen leisten müssten.
Den Schülerinnen der Maria-Ward-Schulen gab Erzbischof Schick das Gleichnis vom Senfkorn (vgl. Mt 13,31-32) mit auf den Weg: „In Euch ist Großes angelegt. Ihr habt Talente und Begabungen, die wachsen und gedeihen und zu einem Baum werden sollen. Glaubt an Euch!“ Er ermutigte die Mädchen und jungen Frauen sich auf ihre Talente einzulassen. „Ihr sollt stark werden, so dass man sich auf Euch stützen kann. Auf Euch soll man bauen, durch Euch sollen die nächsten Generationen sich entwickeln können“, sagte Erzbischof Schick.
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