Shuttle-Modellregion Oberfranken: Resümee des Betriebsstarts
Seit Anfang Juni dürfen Fahrgäste in den automatisierten Shuttles in Hof, Kronach und Rehau mitfahren, nachdem sich aufgrund der Corona-Pandemie der Start des Publikumsverkehrs verzögert hat. Während in Rehau das Angebot bisher ausschließlich für die Mitarbeitenden der REHAU AG + Co besteht, können in Kronach und Hof alle Bürgerinnen und Bürger die Shuttles nutzen.
Eine Nutzerbefragung der Hochschule Coburg im Vorfeld hat ergeben, dass von über 500 Befragten mehr als 80 Prozent das Projekt unterstützen. Entsprechend groß war die Resonanz in den ersten Wochen: Mehr als 1.000 Fahrgäste haben in den ersten vier Wochen die Verbindungen in Hof und Kronach ausprobiert und ihr Interesse an dem neuartigen Shuttle-Service gezeigt. Die Projektpartner und insbesondere die Betreiber DB Regio Bus beziehungsweise REHAU freuen sich mit den Operatoren, die jede Fahrt begleiten, nach der langen Testphase täglich Fahrgäste in den Shuttles zu begrüßen und den Menschen in der Region demonstrieren zu können, wie der ÖPNV auf der „letzten Meile“ in Zukunft aussehen kann. Alle Projektbeteiligten fühlen sich durch die positive Resonanz bestärkt, mit der neuartigen Technik in Oberfranken einen wichtigen Schritt in die Zukunft zu gehen und weiter an einem zuverlässigen und sicheren Shuttle-Betrieb zu arbeiten.
Die ersten Betriebswochen verliefen trotz der pandemiebedingt langen Phase von Testfahrten ohne Publikum nicht immer reibungslos. Die Projektpartner mussten feststellen, dass die nach den Lockdowns wieder belebten Straßen und das größere Verkehrsaufkommen die Shuttles vor Herausforderungen stellen. Die selbstfahrenden Kleinbusse verkehren auf den Straßen gewissermaßen auf „virtuellen Schienen“. Damit der Betrieb möglichst reibungslos stattfinden kann, bleibt es umso wichtiger, den Fahrweg freizuhalten und beispielsweise die Halteverbotszonen zu respektieren.
Alle während des Betriebs gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungen sind wichtig und kommen der Shuttle-Modellregion Oberfranken als Forschungsprojekt zugute. Konstruktive Kritik, Anregungen und Vorschläge, wie das Angebot weiter verbessert werden kann, sind ausdrücklich erwünscht. Aus diesem Grund ist an den Fahrzeugen ein QR-Code angebracht, über dessen Link Mitfahrende im Anschluss ihr Feedback hinterlassen können. Im Hofer Leitwartenbüro in der Ludwigstraße 75 können sich alle Bürgerinnen und Bürger dienstags und donnerstags zwischen 16:00 Uhr und 17:00 Uhr über das Projekt zu informieren. Eine Kontaktaufnahme ist auch jederzeit über das Formular der Homepage www.shuttle-modellregion-oberfranken.de möglich, wo auch alle Fahrpläne zu finden sind.
Ergänzend dazu wird stetig daran gearbeitet, den Service rund um die Fahrt angenehmer zu gestalten. In Kronach wurden beispielsweise Displays an den Haltestellen angebracht, um die aktuelle Position der Fahrzeuge wiederzugeben. Die Hochschule Hof befasst sich mit einem Informationssystem im Innenraum der Shuttles. Hierbei wurde ermittelt, in welchen Situationen Passagiere während der Fahrt Informationen benötigen und in welcher Form diese im Shuttle bereitgestellt werden können. So wurden in jeweils einem Fahrzeug in Kronach und Hof Monitore und spezielle Sensoren im Innenraum nachgerüstet. Neben der Darstellung einer Karte mit der aktuellen Position und des Fahrtverlaufs soll den Passagieren nähergebracht werden, wie die Technik im Shuttle seine Umgebung wahrnimmt. Weiterhin werden Möglichkeiten erforscht, wie Passagiere das Informationssystem von ihrem Sitzplatz aus bedienen können.
Für die Entwicklung des Informationssystems wurde an der Hochschule Hof ein sog. Demonstrator des Shuttles aufgebaut. Der Demonstrator hat die Abmessungen des Shuttles und wird genutzt, um Forschungsarbeiten und Erprobungen unabhängig vom Shuttlebetrieb durchführen zu können. Durch spezielle Messtechnik im Demonstrator werden im Rahmen von Probandentests die Auswirkungen der entwickelten Lösungen ermittelt und bewertet.
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