Bamberger DLRG-Kinder(garten)projekt: Geringes Interesse in der Stadt, große Nachfrage im Landkreis

Aufklärung zeigt Wirkung

Felicitas Bönig und Sebastian Besler tragen das Banner des DLRG-Kinder(garten)- Projekts im Gaustadter Kirchweihzug

Felicitas Bönig und Sebastian Besler tragen das Banner des DLRG-Kinder(garten)- Projekts im Gaustadter Kirchweihzug

Mit gemischten Gefühlen blickt Rettungsschwimmerin Rita Stadter-Bönig vom Ortsverband Bamberg – Gaustadt der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft auf das Jahr 2011 zurück. Im vierten Jahr führte sie in der Region Bamberg das DLRG-Kinder(garten)projekt durch. „In zwölf Veranstaltungen konnten wir mehr als 160 Kinder im Vor- und Grundschulalter über Gefahren sowie sicheres Verhalten am und im Wasser aufklären“, erläutert sie. Der Wermuthstropfen: Gerade einmal zwei Einrichtungen aus der Stadt Bamberg hatten auf die Einladung reagiert. „Im Landkreis mussten wir bedauerlicherweise sogar Absagen aussprechen, da eine terminliche Abstimmung nicht möglich war.“ Von Ausnahmen abgesehen, sei die Durchführung des DLRG-Kinder(garten)projekts nur unter der Woche möglich. „Das ist manchmal schwer mit den beruflichen Verpflichtungen in Einklang zu bringen“, bedauert die ehrenamtlich Aktive.

Unterstützt wurde Rita Stadter-Bönig, wann immer es möglich war, von Tochter Felicitas, die die DLRG-Jugendgruppe Maa-Fregger Bam-Gau vertrat. Die Zweitklässlerin ist von Beginn an regelmäßig dabei und trug im diesjährigen Gaustadter Kirchweihumzug gemeinsam mit Sebastian Besler das Banner des Projekts.

Wie wichtig die vorbeugende Aufklärungsarbeit ist, verdeutlicht ein Blick auf die Statistik: Zwar sorgte der feuchtkühle Sommer für einen erfreulichen Tiefstand der Unfälle am und im Wasser. Dennoch waren bundesweit bis zum August bereits mehr als zehn Kinder im Kleinkind-, Vor- und Grundschulalter tödlich verunglückt – einige auch wieder im heimischen Umfeld (u. a. in Gartenteichen). Vor dem deutschlandweiten Start des DLRG-Kinder(garten)projekts waren im Jahr beinahe 100 Kinder dieser Altersgruppe ertrunken.

„Viel zu oft spielt Leichtsinn eine tragisch-entscheidende Rolle“, beklagt Rita Stadter-Bönig. Kinder dürfen am und im Wasser nicht unbeaufsichtigt sein.