Zwei Projekte der Diakonie Bamberg-Forchheim mit Bayerischem Demenzpreis ausgezeichnet
Gleich zwei Projekte der Diakonie Bamberg-Forchheim durften sich über eine Auszeichnung im Rahmen des Bayerischen Demenzpreises freuen: Den 1. Preis erhielt das Forchheimer Seniorenzentrum Johann H. Wichern für sein Projekt „Leasing-Hühner“. Mit einem Anerkennungspreis wurde das Projekt „Frankengartler“, das im Seniorenzentrum Martin Luther in Streitberg verwirklicht wird, geehrt. Ab sofort ist der Film über das erstplatzierte Projekt im Internet abrufbar unter www.dwbf.de/wichern – oder gleich hier:
Wer die Leasing-Hühner gerne selbst kennen lernen möchte, kann sich schon einmal den 21. September vormerken: Im Rahmen der Bayerischen Demenzwoche stellt Einrichtungsleiter Jochen Misof zwischen 9 und 12 Uhr das Projekt vor.
Federvieh als Türöffner
Der entstandene Film, produziert im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, erzählt von der Idee hinter den „Leasing-Hühnern“: Das Federvieh wird zum Türöffner für Begegnungen, lädt nicht nur die Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitenden zu Gesprächen ein, sondern öffnet das Wichernhaus auch für Menschen von außerhalb, die als Leasing-Nehmer dort ihre Eier abholen.
Ein Projekt mit vielen positiven Auswirkungen
Gleichzeitig gehört auch das gemeinsame Versorgen der Tiere durch das Team und die Senioren zum Leben im Wichernhaus. Viele Bewohner kennen die Haltung von Hühnern außerdem noch von früher. Und so wird das „Leasing-Huhn-Projekt“ zu einem Teil der Biografiearbeit, füllt das Wichernhaus mit Leben und macht keinen Unterschied zwischen Menschen mit einer Demenzerkrankung und ohne.
Frankengartler mit Anerkennungspreis
Auch beim Projekt „Frankengartler“ ist die Natur der Ansatzpunkt für Begegnungen. Seit 2015 treffen sich die Frankengartler in und um das Seniorenzentrum Martin Luther am Streitberger Berg. Mit dabei sind seit einigen Jahren auch die Kinder der benachbarten Kindertagesstätte Haus für Kinder. Unter Anleitung der Gartentherapeutin Susanne Archner wird nicht nur gegärtnert. In Kooperation mit weiteren Vereinen und Verbänden gibt es die unterschiedlichsten Aktivitäten im Seniorenzentrum, im dazugehörigen Park mitten im Dorf und auch außerhalb der Ortschaft. Generationenübergreifende Kochprojekte mit selbst angebautem Obst und Gemüse, Aktionen rund um die Verschönerung des Gartens, Bepflanzen und Pflege der Hochbeete, Ausflüge in Gärtnereien, Vogelbeobachtung mit dem Landesbund für Vogelschutz oder Nistkastenbau mit dem örtlichen Obst- und Gartenbauverein: die Senioren mit Demenzerkrankung sind selbstverständlich mit dabei – aktiv oder passiv, zu Fuß oder im Rollstuhl.
Eine Gemeinschaft ohne Berührungsängste
Bei den Frankengartlern treffen sich immer wieder neue Menschen – ohne Berührungsängste. Die Ideen für Aktivitäten legen die Teilnehmenden gemeinsam fest und passen sie an die jeweiligen Projektpartner an. So wächst eine Gemeinschaft im „grünen Quartier am Streitberger Berg“, in der die an Demenz erkrankten Menschen herzlich willkommen sind und sich als wertvoller Teil der Gruppe fühlen.
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