Gedenktafel für Jürgen Kränzlein im Höhenschwimmbad Gößweinstein enthüllt
Posthume Ehrung für einen großen Gößweinsteiner. Auf dem Gelände des Höhenschwimmbads enthüllten bei strahlendem Sonnenschein und unter den Blasmusikklängen des Musikvereins Gößweinstein die Vorsitzenden der Fördervereine „Höhenschwimmbad“ Gößweinstein Martin Redel und „Zukunft Gößweinstein“ Klaus-Dieter Preis im Beisein seiner Frau Hansi und seinen Kindern Katrin und Michael eine Gedenktafel Jürgen Kränzlein der am 28. Mai 2019 verstorben war.
Die Gedenktafel für den Initiator des Höhenschwimmbads ziert der Spruch von Hermann Hesse „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“, den Petra Grün und Claudia Lodes herausgesucht haben und der nicht passender hätte sein können. Martin Redel freute sich das die Gedenkfeier stattfinden konnte und dankte der Familie Kränzlein, dass sie damit einverstanden war, die Gedenktafel aufstellen zu dürfen. „Denn wenn es den Jürgen nicht gegeben hätte, würde es das Bad nicht mehr geben“, betonte Redel und bezeichnete seinen Amtsvorgänger und späteren Ehrenvorsitzenden des Freibadfördervereins als Visionär, Impuls- und Ideengeber, Motivator und Motor des Fördervereins der heute rund 200 Mitglieder zählt.
„Keiner habe daran geglaubt, dass es mit dem Bad weitergehe, außer Jürgen Kränzlein, für den das Miteinander sehr wichtig war“, so Redel. „Und diese Zusammenarbeit war großartig und Jürgen wusste immer, wie es weitergeht.“ Auch weil er viele einflussreiche Leute kannte. 2011 war es dann so weit: Das Höhenschwimmbad konnte als Naturbad wieder eröffnet werden und wurde zur Begegnungsstätte für alle Bürger, nicht nur für die Schwimmbadgeher. Jürgen Kränzlein war es der das Dreisäulenkonzept aufgestellt habe, um das Bad dann auch betreiben zu können. „Jürgen war schlichtweg ein Mensch“, schloss Redel.
„Ich freue mich sehr das wir heute einen Ort schaffen, an dem wir Jürgen Kränzlein dankbar sein können“, sagte Klaus-Dieter Preis als Kränzleins Nachfolger als Vorsitzender des Fördervereins „Zukunft Gößweinstein“, den es heute ohne Kränzlein auch nicht geben würde. „Jürgen war zu allererst ein Mann der sich für die Gemeinschaft einsetzte um diese zu fördern“, so Preis, der an die Gründung seines Vereins erinnerte der sich 2009 zunächst zum Ziel gesetzt hatte, eine Zukunftswerkstatt mit Sozialzentrum, Regionalladen, Gemeinschaftsraum und seniorengerechten Wohnungen in der ehemaligen Jugendherberge zu errichten. Bekanntlich kam alles ganz anders als das BRK-Altenheim in Behringersmühle schließen musste. „Jürgen sprühte immer vor Ideen, die er auch umsetzen wollte“, so Preis. Und weil er auch den damaligen Präsidenten des Jugendherbergswerks gut kannte, konnte die Jugendherberge samt Grundstück zum symbolischen Preis von einem Euro erworben werden. Haus wie Grund wurden dann an den Investor verkauft, der das neue BRK-Seniorenzentrum baute. Dies war der Grundstock für den Verein „Zukunft Gößweinstein“, der heute Projekte und Vereine fördert.
„Jürgen der Jurist war für uns zentral wichtig“, betonte Preis, Durch die Gründung einer Gesellschaft des bürgerlichen Rechts konnte der Verkaufserlös für die Jugendherberge in den Förderverein überführt werden. „Jürgen Kränzlein war ein humorvoll-geistiger Mensch, der mit der Sprache umgehen konnte und ein Sportfanatiker.“ Traf man sich am Sonntagnachmittag dauerten diese Treffen meist nicht lange, da er als Fußballreporter ja noch seine Spielberichte an die Tageszeitungen schicken musste.
„Wenn ich an Jürgen Kränzlein denke, habe ich ein Bild von einem eloquenten, redegewandten, humorvollen, leidenschaftlichen, engagierten, sozialen und vorrausschauenden Mann vor Augen“, sagte Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) der während seines Grußwortes an die politischen Stationen des ehemaligen Zwickauer Landgerichtspräsidenten erinnerte. Mit Unterbrechung war Kränzlein 35 Jahre lang Mitglied des Marktgemeinderats und 21 Jahre lang Kreisrat. Mit großem Sachverstand habe er sich in diesen vielen Jahren leidenschaftlich für die Belange der Bürger im Markt und im Kreis eingesetzt. Für seine außerordentlichen Verdienste verlieh ihm der Markt Gößweinstein 2013 die Silberne Bürgermedaille. Seit 2014 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Marktgemeinderat war Kränzlein auch Seniorenbeauftragter des Marktes Gößweinstein und gründete die Senioreninitiative „Gemeinsam statt einsam“, deren Sprecher er auch war.
Neben diesen herausragenden Funktionen war Kränzlein auch in vielen Vereinen aktives Mitglied. Durch seine Persönlichkeit und sein hohes persönliches Engagement verstand er es seine Mitbürgerinnen und Mitbürger für ehrenamtliche Tätigkeiten zu begeistern. „Er war immer Motor und Mentor bei Projekten, bei denen er stets auch selbst mitarbeitete“, so Zimmermann, der auch daran erinnerte das Kränzlein maßgeblich an der Durchführung der 900-Jahrfeier beteiligt war und zum Römer der Faschingsgesellschaft Narrenkübel Schwarz-Weiß Gößweinstein ernannt wurde. Die Gründung des Fördervereins Höhenschwimmbad geht übrigens auf die Initiative der „Narren“ zurück die nach der Schließung das Bades das erste Fest zur Wiedereröffnung hielten. Damals wurde ein Reinerlös von 2000 Mark erwirtschaftet, der einmal einem Förderverein Höhenschwimmbad nach dessen Gründung übergeben werden sollte. So kam es dann auch.
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