Erlangen: Platz für Menschen – Autofreie Sonntage in der Erlanger Innenstadt
Pressemitteilung der Erlanger Klimaliste:
Was vereint die kolumbianische Hauptstadt Bogotá, die schwedische Hauptstadt Stockholm, die mexikanische Hauptstadt Mexiko-Stadt und die berühmte Copacabana in Rio de Janiero? Regelmäßig stattfindende autofreie Zonen! Diese sind fest etabliert und werden von der Bevölkerung unterstützt sowie genossen. Die Menschen strömen auf die Straßen, kommen zusammen und erleben Naherholung.
In einem gemeinsamen Antrag fordern die Grüne Liste und die Klimaliste als ersten Schritt einen autofreien Sonntag im Monat im Erlanger Innenstadtgebiet. Die autofreien Sonntage sollen dabei an Events gemeinsam mit den Erlanger Sportvereinen, der Kulturszene und den Gastronomiebetrieben gekoppelt werden.
„Insbesondere nach der Corona-Pandemie ist es wichtig, lokalen Akteuren wieder die Möglichkeit zu geben, ihr Engagement und ihre Angebote zu präsentieren. Gleichzeitig können die Events auch die Sehnsucht der Menschen nach Freizeitangeboten und Normalität bedienen“, so Tina Prietz, grüne Sprecherin für Klimaschutz und Partizipation. Mögliche Angebote wären zum Beispiel Ausstellungen, Konzerte, sportliche Aktivitäten oder auch Flohmärkte. „Der Fantasie sind dort keine Grenzen gesetzt.“
„Alle Menschen wollen lebenswerte Städte!“, so Paulus Guter von der AG Verkehrswende der Klimaliste. „Wie könnten unsere Städte aussehen, wenn nicht ein großer Teil der Fläche für Fortbewegungsmittel reserviert sind, die 23h am Tag nur rumstehen? Wie könnten wir diese Flächen mit der Kreativität der Bevölkerung anders gestalten, zumindest einmal im Monat? Wie wäre es, wenn wir ohne Abgase und Verkehrslärm Freund*innen und Nachbar*innen begegnen, gemeinsam Inliner fahren können oder wenn Kinder ohne Gefahr auf der Straße spielen können?“ In der berühmten Champs-Elysées in Paris wurde genau dies mittels autofreien Sonntages erreicht!
Die Idee der autofreien Innenstädte wurde auch schon vom ADFC Deutschland gelobt. Sie animiert Menschen zu mehr aktiver Bewegung und macht das Fahrrad als Verkehrsmittel attraktiv. In Stockholm fand das anfänglich nur auf zwei Straßen ausgelegte Programm so großen Andrang von der Bevölkerung, dass inzwischen mehrere Straßen über den Sommer für den motorisierten Verkehr gesperrt und mit Pflanzen und Möbeln umgestaltet werden.
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