RathausReport der Stadt Erlangen vom 25. Juni 2021

Effizienter und sicherer: Ölspurbeseitigungsfahrzeugunterstützt Einsatzkräfte

Bis zu 160 Mal im Jahr kommt es vor, dass die Feuerwehr Erlangen zur Beseitigung von Öl ausrücken muss, um eine weitere Gefährdung im Straßenverkehr abzuwenden. Dabei handelt es sich um eine Pflichtaufgabe der Stadt. Die Bandbreite reicht von kleinen Ölflecken bis hin zu kilometerlangen Ölspuren. Für die bisher überwiegend personal- und materialintensiven Arbeiten bei längeren Ölspuren – das Bindemittel muss egal auf welche Länge per Hand verteilt und mit dem Besen eingearbeitet werden – wird ein spezielles Beseitigungsfahrzeug gekauft. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag beschlossen.

Aktuelles Beispiel: Erst vor einer Woche, am 18. Juni, verlor ein Lkw in Frauenaurach auf einer etwa zwei Kilometer langen Strecke, vom Herzogenauracher Damm bis ins Wohngebiet Geisberg, Öl. Rund 20 Frauen und Männer der Feuerwehren waren im Einsatz, mussten die Ölspur abstreuen, das Bindemittel mit dem Besen einarbeiten bevor eine Kehrmaschine es wieder auffegte. Mehr als zwei Stunden dauerten die Arbeiten in der Vormittagshitze für die haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleute. Einige Autofahrer hatten es so eilig, dass es beim Überfahren des Gehwegs zu gefährlichen Situationen kam.

Besteht in so einem Fall die Verunreinigung nach der ersten Reinigung immer noch, muss der Vorgang wiederholt werden. Ganz anders ist es bei feuchten Verkehrsflächen: Dann kann mit den momentanen Mitteln der Feuerwehr nur bedingt eine Beseitigung erfolgen.

Das Spezialfahrzeug soll künftig ein effektives, sicheres und umweltgerechtes Beseitigen von Ölspuren ermöglichen. „Man kann sich das Ölspurbeseitigungsfahrzeug in etwa wie eine große Nassreinigungs-Maschine mit Sammeltank vorstellen“, erklärt Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger. „Vorne am Fahrzeug gibt es einen Reinigungskopf, der mit Hochdrucktechnik die verunreinigte Straße bearbeitet und dann umgehend per Saug- oder Vakuum-Verfahren das Ölgemisch wieder aufnimmt. Das Öl-Reinigungs-Gemisch wird in einen Tank gepumpt und kann anschließend umweltgerecht entsorgt werden“, erklärt der Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz der Stadt.

Bei dem Fahrzeug soll es sich um einen Lkw der 8 Tonnen-Klasse handeln. Ein Frischwassertank soll etwa 2.000 Liter, der Abwassertank etwa 2.400 Liter fassen. Mit einem hohen Arbeitsdruck kann sehr wassersparend gearbeitet werden. Für die Entsorgung des schmutzigen Reinigungsgemisches muss allerdings noch ein entsprechender Entsorgungsplatz eingerichtet werden, an dem das verschmutzte Reinigungsgemisch zwischengelagert werden kann, bis es von einer Fachfirma zur Entsorgung abgeholt wird.

Theatercafé bleibt erhalten

Das Theater in der Garage muss brandschutztechnisch ertüchtigt werden. Gleichwohl soll das Theatercafé in seiner engen räumlichen Verbindung zu der Spielstätte auf Vorschlag der Verwaltung erhalten bleiben. Das hat der Erlanger Stadtrat am Donnerstag beschlossen.

Um den aktuellen Anforderungen des Brandschutzes gerecht zu werden, wird im Theater in der Garage eine Rauchableitung im Bühnenbereich eingebaut. Der Mittelgang im Bereich der Schneiderei wird als Fluchtweg verbessert, ebenso der Fluchtweg in Richtung Süden (Kindergarten). Hier erfolgt ein Abbruch und Ersatz der als Lager genutzten Anbauten (Gartenhütte und Überseecontainer). Ferner wird die Foyer-Trennwand zum Café entfernt und Kasse sowie Garderobe ins Theatercafé integriert. Zusätzlich wird ein neuer Fluchtweg in Richtung Theaterstraße gebaut, für den jedoch 13 Zuschauerplätze im Theater in der Garage entfallen müssen.

„Mit diesem Kompromiss werden wir dem Brandschutz gerecht und können sowohl den Theaterbetrieb als auch das traditionsreiche Theatercafé als einmaligen und ganz besonderen Kulturort in unserer Altstadt erhalten. Zugleich haben wir jetzt die Chance, die traditionsreiche Verbindung zwischen Café und Theater als Begegnungs- und Diskussionsort für Publikum und Künstlerinnen und Künstler zu stärken“, betonte Kulturreferentin Anke Steinert-Neuwirth.

Kunst am Bau für das BBGZ

Am künftigen Bürger-, Begegnungs- und Gesundheitszentrum (BBGZ) soll die Arbeit „99 % Wasser“ des Künstlers Julius von Bismarck Akzente setzen. Der Stadtrat folgt mit diesem Beschluss einer Empfehlung der Kunstkommission, die die Arbeit in einem zweistufigen, europaweiten Wettbewerb ausgewählt hat. Der Entwurf von Bismarck greift die Funktion des Ortes als Bürger-, Begegnungs- und Gesundheitszentrum auf. Die Arbeit „99% Wasser“ besteht aus einer Mehrzahl von Skulpturen, die auf dem Gelände des BBGZ verteilt werden sollen. Die Skulpturen sind hochskalierte, detailgetreue Nachbildungen von Schweißkristallen. In einem partizipativen Prozess sollen Bürgerinnen und Bürger, vorrangig Mitglieder der Erlanger Sportvereine, die später ihre sportliche Heimat im BBGZ finden werden, zur Teilnahme aufgerufen werden. In einem speziellen Verfahren wird dann der Schweiß der Teilnehmenden gesammelt und getrocknet. Unter dem Mikroskop können die verbleibenden Schweißkristalle sichtbar gemacht werden. Ziel ist, die Skulpturen aus unterschiedlichen Kristallstrukturen zusammenzusetzen. Durch die 100.000-fache Vergrößerung der Kristalle erfahren diese eine neue Sichtbarkeit.

Die einzelnen Elemente werden aus Aluminiumguss gefertigt und in der Höhe variiert: Die Spannbreite der Höhen beträgt 15 bis 400 Zentimeter. Jeweils vor der Vierfachsporthalle und dem Familienzentrum werden Einzelskulpturen oder Skulpturenarrangements aufgestellt. Die Elemente greifen auch in den Innenraum der Vierfachsporthalle und werden in den Umkleidekabinen sowie am Umgang in der Vierfachsporthalle befestigt. Die Kristalle werden so platziert, dass sie den Eindruck erwecken, sie würden aus der Architektur und umgebenden Landschaft herauswachsen. Durch die Einbeziehung beider städtischer Gebäudeteile wird die Kunst am Bau zu einem zusätzlich verbindenden Element.

„Die künstlerische Idee der Arbeit `99 % Wasser` greift die Funktion des Ortes als Bürger-, Begegnungs- und Gesundheitszentrum in einer innovativen und zugleich positiven, witzigen Herangehensweise auf“, heißt es in der Begründung der Jury. Die Einbeziehung der Nutzerinnen und Nutzer und ihre Verbindung zum Gebäudekomplex manifestiere sich in dem partizipativen Gedanken, der dem Kunstwerk zugrunde liegt. Julius von Bismarck ist 1983 in Breisach am Rhein (Deutschland) geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Preise:

  • 2018, Award of the Shifting Foundation (Beverly Hills, USA)
  • 2017, Junge Stadt sieht Junge Kunst, Preis der Stadt Wolfsburg (Deutschland)
  • 2013, IBB Photography Award, IBB Atrium (Berlin, Deutschland)
  • 2011, Prix Ars Electronica Collide@CERN, (Linz, Österreich; CERN, Schweiz)
  • 2010, Beep Electronic Art Award (Madrid, Spanien)
  • 2009, Prix Ars Electronica mit dem Perpetual Storytelling Apparatus (Linz, Österreich)
  • 2008, Award Golden Nica mit dem Image Fulgurator bei Prix Ars Electronica (Linz, Österreich)

Einzelausstellungen:

  • 2021, NEUSTADT, mit Marta Dyachenko, Emscherkunstweg (Bochum, Deutschland)
  • 2020, Feuer mit Feuer, Bundeskunsthalle Bonn, Deutschland Berliner Luft, Folge 12, mit Julian Charrière, Dittrich & Schlechtriem (Berlin, Deutschland)
  • 2019, Art Club#28, Villa Medici, Rom, Italien Baumanalyse, Haus Mödrath – Räume für Kunst, Kerpen, Deutschland Die Mimik der Thetys, Palais de Tokyo (Paris, Frankreich)
  • 2018, Objects in Mirror Might Be Closer Than They Appear, mit Julian Charrière, Swiss Institute, New York, USA I’m afraid I must ask you to leave, mit Julian Charrière, Kunstpalais Erlangen (Deutschland)
  • 2017, Gewaltenteilung, Städtische Galerie Wolfsburg (Deutschland); Good Weather, Marlborough Contemporary (New York, USA)
  • 2016 Desert Now, mit Julian Charrière und Felix Kiessling, Steve Turner (Los Angeles, USA)
  • 2015 Landscape Painting, Marlborough Chelsea (New York, USA);
    Tiere sind dumm und Pflanzen noch viel dümmer, Kunstverein Göttingen, (Deutschland)

Sozial- und Gesundheitsausschuss tagt

Der Sozial- und Gesundheitsausschuss des Stadtrats kommt am Dienstag, 29. Juni, um 16:00 Uhr zu seiner nächsten öffentlichen Sitzung zusammen. Sie findet im Großen Saal der Heinrich-Lades-Halle statt. Auf der Tagesordnung stehen aktuelle Berichte zum Jobcenter sowie zur GGFA, die neue Zusammensetzung des Sozialbeirats, die Eckpunkte für ein Bündnis Pflege, eine Mietobergrenze bei energiesanierten Wohnungen und anderes mehr.

Für Besucherinnen und Besucher ist das Tragen einer FFP2-Maske Pflicht. Gäste werden zudem gebeten, vor Besuch der Sitzung eine der zahlreichen Möglichkeiten zu nutzen, sich auf das Corona-Virus testen zu lassen. Alle Testzentren und -möglichkeiten sind auf der Internetseite unter www.erlangen.de/coronatest zusammengestellt.
Dienstag, 29. Juni 2021, 20:00 Uhr, online

Ortsbeirat Dechsendorf tagt wieder virtuell

Der Ortsbeirat Dechsendorf kommt auch zu seiner zweiten öffentlichen Sitzung in diesem Jahr virtuell zusammen. Sie findet am Dienstag, 29. Juni, um 20:00 Uhr, statt. Zu Beginn gibt es einen Impulsvortrag zum Thema Klimabudget. Auf der Tagesordnung stehen außerdem die Nahversorgung im Ortsteil, der Stand zum Parkleitsystem Dechsendorfer Weiher, die Anschaffung von Geschwindigkeitsanzeigen und anderes mehr.

Wer an der Sitzung teilnehmen möchte, kann sich per E-Mail (stephan.behringer@stadt.erlangen.de) melden. Die Zugangsdaten werden dann zugeschickt.

„Vorbilder*innen – Feminismus in Comic und Illustration“ – Erlanger Ausstellung in Berlin

Spätestens seit #metoo ist der Feminismus in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Comic-Szene zeigt das wie unter dem Brennglas: Während die große Mehrheit der Zeichner und Leser bis Ende der 1990er-Jahre männlich war, sind Frauen mittlerweile auf allen Ebenen präsent. Sie gewinnen wichtige Preise, veröffentlichen Bestseller und leiten Verlage. Der prägende Einfluss, den Frauen von Beginn an auf die Entwicklung des Mediums hatten, scheint aber selbst Expertinnen und Experten nicht immer bewusst. Wie kommt es, dass Comic-Zeichner der 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahre zu Ehren gelangt sind, während Frauen in dieser Ahnengalerie selten auftauchen? Welche Auswirkungen hat es, wenn Vorbilder größtenteils männlich sind? Was bedeutet Feminismus im Comic?

Eine Ausstellung, die das Kulturamt der Stadt Erlangen ursprünglich für den ausgefallenen Internationalen Comic-Salon 2020 konzipiert hatte, befasst sich mit Vorbildern und wie sie installiert werden. Nach einer ersten Station beim Comicfestival München ist die Ausstellung jetzt bis 10. Oktober im Museum für Kommunikation in Berlin zu sehen. Die nächsten Stationen sind dann das Erika-Fuchs-Haus – Museum für Comic und Sprachkunst in Schwarzenbach an der Saale (Kreis Hof) und der Internationale Comic-Salon Erlangen, der vom 16. Juni bis 19. Juni 2022 stattfinden wird.

An der Ausstellung beteiligt sind: Pénélope Bagieu, Natalia Batista, Alison Bechdel, Gabrielle Bell, Tracy Chahwan, Karolina Chyzewska, Aminder Dhaliwal, Sheree Domingo, Julie Doucet, Anke Feuchtenberger, Aisha Franz, Lisa Frühbeis, Jul Gordon, Pia Guerra, Helena Janečić, Katja Klengel, Ilki Kocer, Ulli Lust, Rutu Modan, Diane Obomsawin, Katharina Röser, Rokudenashiko, Posy Simmonds, Liv Strömquist, Burcu Türker, Judith Vanistendael, Brian K. Vaughan, Birgit Weyhe, Stephanie Wunderlich, Barbara Yelin. Kuratiert wurde die Ausstellung von Lilian Pithan und Katharina Erben, unterstützt vom Kulturfonds Bayern.

Wasser sparen durch verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln

Täglich landen tonnenweise Lebensmittel im Müll. Aus Protest dagegen ist eine breite gesellschaftliche Bewegung entstanden. Foodsharing Erlangen setzt sich aktiv gegen Lebensmittel- und Wasserverschwendung ein. In einem Workshop der Volkshochschule am Mittwoch, 30. Juni, in Zusammenarbeit mit Foodsharing Erlangen geht es darum aufzuzeigen, wieviel Wasser in unseren Lebensmitteln steckt, und wie wir mit bewussterem Handeln der Nahrungsmittelverschwendung entgegenwirken sowie Wasser aktiv einsparen können.

Neben einer allgemeinen Aufklärung werden praktische Alltagstipps geboten, die sich leicht umsetzen lassen. Der unter der Kursnummer 21S202013 buchbare Workshop findet um 19 Uhr im Lesecafé, Hauptstraße 55 (Altstadtmarktpassage), statt und ist kostenlos.

Rentenberatung mehrere Tage nicht erreichbar

Die Abteilung Sozialversicherungsangelegenheiten (Rentenberatung) im Bürgeramt der Stadt ist von Montag, 28. Juni, bis Freitag, 2. Juli, nicht erreichbar. Der Grund sind personelle Einschränkungen.

Impfzentrum: Änderungen bei der Telefonhotline sowie Informationen zum digitalen Impfnachweis

Das Telefonteam des Impfzentrums (09131 86-6500) steht künftig an Wochentagen etwas kürzer zur Verfügung, ist dafür aber auch sonntags erreichbar. Die neuen Sprechzeiten sind: Montag bis Freitag von 8:00 bis 18:00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 8:00 bis 14:00 Uhr.

Zur Frage „Soll man seinen Account im Impfportal löschen?“:

Die Verantwortlichen des Impfzentrums bitten dringend darum, dass Bürgerinnen und Bürger, die andernorts geimpft wurden, ihren Account im bayerischen Impfportal zu löschen oder durch die Hotline des Impfzentrums löschen zu lassen. Es ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sonst kaum möglich, diejenigen zu erreichen, die noch auf eine Impfung warten. Bürgerinnen und Bürger, die im Impfzentrum geimpft werden, aber nur diejenigen, sollten ihren Account danach nicht löschen, um sich ihr Impfzertifikat für den digitalen Impfpass ausdrucken zu können. Nicht im Impfzentrum geimpfte Personen können sich ihr Zertifikat nicht über das Portal herunterladen.

Digitaler Impfnachweis: Wer seinen Erst- oder Zweitimpfungstermin noch ausstehen hat, bekommt beide Zertifikate für den digitalen Impfnachweis nach der Impfung. Bereits geimpfte Personen, die im Impfzentrum geimpft wurden, können sich die Zertifikate über ihren Account im bayernweiten Anmeldeportal selbst herunterladen und ausdrucken. Alle geimpften Personen, egal wo sie die Impfung verabreicht bekommen haben, erhalten das Zertifikat gegen Vorlage des Impfpasses bzw. der Ersatzbescheinigung in zahlreichen Apotheken.

Weitere Informationen: www.erlangen.de/impfzentrum.