Leserbrief zur Anzeige des CSU-Kreisvorsitzenden am Freitag, 23.09.2011 in den Nordbayerischen Nachrichten und im Fränkischen Tag
Päpstlicher als der Papst
Als Demokrat, als welchen ich mich hier überparteilich bezeichnen will, schreit die Äußerung des CSU-Kreisvorsitzenden Udo Schönfelder förmlich nach einer Stellungnahme. Ich möchte gar nicht das große Fass über das Für und Wider der letzten Tage rund um den Papstbesuch aufmachen, sondern mich auf die Aussage Schönfelders beschränken, der in seiner Anzeige davon sprach, wie Mitglieder von u.a. Grüne und SPD ihre Parteizugehörigkeit verantworten könnten.
Ich frage: Wie kann Herr Schönfelder als Kreisvorsitzender einer demokratischen Partei und Person mit politischer Verantwortung Menschen, die sich in der Demokratie ehrenamtlich engagieren derart herabwürdigen und ihr Engagement vor Ort im Landkreis in Frage stellen? Den (politischen) Werteverfall, den Herr Schönfelder zu befürchten scheint, fördert er damit selbst.
Um gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Persönlich hätte ich die Rede des Papstes im Bundestag mit Interesse verfolgt. Am Ende bleibt anzumerken, dass sogar der Papst die Kritik an seinem Besuch lockerer und gelassener sah – da sollte man sich vielleicht ein Stückchen davon abschneiden.
Patrick Schroll
Kreisvorsitzender Junge Liberale Forchheim
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