Dezimierte Erlanger müssen sich der Hsg Wetzlar geschlagen geben

Symbolbild Handball

Der HC Erlangen verlor am Mittwochabend sein Heimspiel gegen die HSG Wetzlar mit 28:36 (25:22). Die dezimierten Franken, die weiterhin ohne ihre sieben Stammspieler Petter Overby, Antonio Metzner, Sime Ivic, Klemen Ferlin, Nikolai Link, Steffen Fäth und Nico Büdel antraten, gerieten früh in einen Sieben-Tore-Rückstand und schafften es trotz großem Willen und Leidenschaft nicht, die Hypothek aus der Anfangsphase wettzumachen. Bester Werfer aufseiten der Erlanger war Simon Jeppsson, der sich sieben Mal in die Torschützenliste eintrug.

Nur zwei Tage nach dem Heimsieg gegen Göppingen trat der HC Erlangen sein fünftes Spiel innerhalb von elf Tagen an. Dabei gingen die Hausherren mit den gleichen Personalsorgen wie in den vergangenen Spieltagen in die Partie des 31. Spieltags. Ohne ihre sieben Stammkräfte Petter Overby, Antonio Metzner, Sime Ivic, Klemen Ferlin sowie Nikolai Link, Steffen Fäth und Nico Büdel hatte sich der HCE dennoch vorgenommen, seine letzten Kräfte zu bündeln, um gegen die Wetzlarer zu bestehen. Die Gäste aus Mittelhessen erwischten einen besseren Start ins Spiel und konnten nach fünf Minuten mit 2:5 in Führung gehen. Die Abwehr des HC Erlangen hatte Probleme den schwedischen Nationalspieler Anton Lindskog in den Griff zu bekommen, der sich immer wieder am sechs Meter Kreis durchsetzen konnte und entweder einen Siebenmeter herausholte oder selbst erfolgreich war. In der zehnten Spielminute erzielte Jeppsson das Tor zum 4:10. Die HSG Wetzlar, die nach ihrem hohen Sieg gegen Nordhorn mit viel Selbstvertrauen nach Nürnberg reiste, zeigte sich danach zwei Mal hintereinander erfolgreich im Abschluss. Im Aufbauspiel der Erlanger häuften sich die Fehler und auch die Abschlüsse wurden nicht konsequent genug ausgeführt, was zur Folge hatte, dass die Hausherren den Anschluss verloren und bis zur 17. Minute mit 8:15 in den Rückstand gerieten. Nach einer Parade von Martin Ziemer konnte Johannes Sellin per Tempogegenstoß auf 9:15 verkürzen. In den darauffolgenden Minuten gelang es dem HCE zwar immer wieder, sich gute Wurfmöglichkeiten zu erarbeiten, doch Ivanisevic im Tor der HSG parierte ein ums andere Mal. Jeppsson tankte sich zum 11:18 (24.) aus dem Rückraum durch und kurz danach eroberten sich die Franken den Ball und schickten Sebastian Firnhaber auf die Reise zum 12:18. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel fanden die Hausherren wieder mehr Zugriff in der Defensive und konnten sich das dritte Mal in Folge in der Abwehr den Ball erobern und selbst zum Torerfolg kommen, sodass Gäste Trainer Kai Wandschneider gezwungen war, die Auszeit zu legen. Bis zum Pausenpfiff kämpften die dezimierten Erlanger weiter, schafften es jedoch nicht, den Rückstand entscheidend aufzuholen. Nach dem Treffer von Daniel Mosindi in Überzahl gingen beide Teams beim Spielstand von 15:22 in die Kabinen.

Nach dem Wiederanpfiff eröffnete der HCE die zweite Hälfte mir einem Treffer von Hampus Olsson zum 16:22. Es schien, als hätte Michael Haaß in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Abwehr der Erlanger wirkte nach dem Seitenwechsel deutlich agiler als noch zuvor. Jäger traf zum 17:23 und nach einer gelungenen Abwehraktion konnte Firnhaber vom Kreis sich zum 18:23 durchkämpfen. Im Positionsangriff taten sich die Hausherren gegen das eingespielte Team der Hessen weiterhin schwer. Auch wenn man den Hausherren die Anstrengungen der letzten Tage deutlich anmerkte, nahm der siebenfache Torschütze Simon Jeppsson sein Herz in die Hand und tankte sich mit allen übrigen Kräften zum 20:26 (40.) durch. Ein Doppelschlag von Max Jäger machte es möglich, dass die Franken wieder auf 5 Tore herankommen konnten (22:27/43.). Der HC Erlangen kämpfte immer weiter und versuchte sich mit allen Mitteln gegen die drohende Heimniederlage zu stemmen. Die Rückraumreihe der U23 um Bialowas, Marschall und Mosindi gab ihr Bestes, um noch einmal auf Schlagdistanz zu kommen. Der Tabellensiebte ließ jedoch nichts mehr anbrennen und verwandelte seine Torchancen sicher, sodass der HCE in der 52. Minute mit 25:31 vorentscheidend in den Rückstand geriet. Die Freude über das erste Bundesligator von Yannik Bialowas zum 25:32 war nur von kurzer Dauer, denn die Hessen trafen postwendend zum 25:33. Auch wenn die Partie bereits entschieden war und der Rückstand aus der Anfangsphase einfach nicht mehr aufzuholen war, kämpfte das junge Team der Erlanger leidenschaftlich weiter. Die fehlenden Wechseloptionen und die müden Beine aus den vergangenen Tagen waren jedoch am Ende ausschlaggebend für die 28:36-Niederlage.

Wir sind heute an unsere Grenzen gestoßen, ich bin aber trotzdem zufrieden und habe gesehen, dass meine Mannschaft gekämpft hat. Wir hätten, um noch so eine Energieleistung wie gegen Göppingen zeigen zu können, einen guten Start ins Spiel gebraucht. Wir müssen uns jetzt erst einmal wieder sammeln und dürfen uns von heute nicht runterziehen lassen. Wir kämpfen weiter. Die jungen Spieler, die auf dem Feld waren, haben das sehr gut gemacht und haben sich reingehängt“, sagte Michael Haaß nach dem Spiel.

Schon am Sonntag wartet die nächste schwere Aufgabe gegen die Füchse Berlin auf das Team von Trainer Michael Haaß. Um 16 Uhr wird die Partie des 32. Spieltags in der Max-Schmeling-Halle angepfiffen. 

STATISTIK

HC ERLANGEN
Tor: Ziemer, Ritschel
Sellin (2/1), Jaeger (4), Bialowas (1), Marschall (1), Kellner (2), Firnhaber (4), Bissel, Mosindi (2), Schäffer (1), Meschke (1), von Gruchalla (2/2), Jeppsson (7), Olsson (1), Bauer

HSG WETZLAR
Tor: Klimpke, Suljakovic, Ivanisevic
Srsen (6), Henningsson, Björnsen (4), Klimpke, Mirkulovski (3), Weissgerber (2), Holst (2/2), Frederiksen (4), Gempp (1), Mellegard (2), Rubin (8), Lindskog (4)