Tschechischer Verkehrspolitiker Ivo Thormann bestätigt das "Aus" der Elektrifizierung der Bahnstrecke Marktredwitz-Nürnberg

Paukenschlag und Skandal zugleich: Nach Aussagen des stellvertretenden tschechischen Verkehrsministers Ivo Thormann wurde der tschechischen Regierung vom deutschen Bundesverkehrsministerium mitgeteilt, dass die Elektrifizierung der Bahnstrecke Marktredwitz-Nürnberg nicht mehr weiterverfolgt werde. Dies erfuhr die oberfränkischen SPD-Bundestagsabgeordnete Anette Kramme vom Landesgruppenvorsitzenden Martin Burkert, der sich in der vergangenen Woche mit Ivo Thormann über deutsch-tschechische Verkehrspolitik ausgetauscht hatte.

„Ich finde es einen Skandal, dass im Bundesverkehrsministerium hinter verschlossener Tür wohl schon seit langem das Aus der Elektrifizierung beschlossene Sache ist und den Menschen vor Ort trotzdem vorgegaukelt wurde, der vordringliche Bedarf der Elektrifizierung der Bahnstrecke Marktredwitz-Nürnberg im Bundesverkehrswegeplan habe nach wie vor Gültigkeit“, so die oberfränkische SPD-Vorsitzende.

Jetzt seien die Würfel wohl endgültig zugunsten der Elektrifizierung der Strecke Hof-Regensburg gefallen. Hier würden wieder ausschließlich wirtschaftliche Interessen einer rentableren Gütertrasse durchgesetzt, anstatt auch an die Menschen zu denken. Nicht nur für Bayreuth sei dieses Vorgehen ein herber Schlag. „Oberfranken hat wieder einmal das Nachsehen“.

„Wir werden uns diese Hinterzimmermauschelei nicht gefallen lassen und auf die Einhaltung des Bundesverkehrswegeplans pochen. Es ist wirklich unglaublich, dass man die Entscheidungsträger hier vor Ort nicht über die Pläne in Kenntnis gesetzt hat und uns wie schon so oft vor vollendete Tatsachen stellen wollte. So geht es nicht. Das werden wir auch deutlich zum Ausdruck bringen“, so Kramme weiter.