IHK Oberfranken: Zuversicht in den Unternehmen steigt
Die Oberfränkische Wirtschaft hofft auf wirtschaftlich bessere Zeiten
Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt – zwischen diesen Extremen schwankt die Stimmung in der oberfränkischen Wirtschaft nach über 14 Monaten der Corona-Pandemie. Während einzelne Wirtschaftsbereiche zum Teil hohe Zuwächse verbuchen, steht das Geschäft in anderen Branchen nach wie vor weitgehend still. Unter dem Strich steigt aber die Zuversicht, dass bessere Zeiten kommen und die Unternehmen bald wieder normal arbeiten können. Der Konjunkturklimaindex der IHK für Oberfranken Bayreuth steigt um zehn Zähler auf nun 102 Punkte.
Sowohl die Geschäftslage, wie auch die Erwartungen für 2021, werden in der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth besser als zuletzt bewertet und kehren in den positiven Bereich zurück. Auch die Einschätzungen zur Investitionsplanung und zur Beschäftigtenentwicklung der Unternehmen hellen sich weiter auf.
„Die Corona-Pandemie hat in vielen Unternehmen tiefe Spuren hinterlassen. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer leiden noch immer unter den staatlichen Beschränkungen“, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand. 32 Prozent der befragten Betriebe berichten aktuell von einer guten Geschäftslage, 31 Prozent beurteilen sie negativ. Die Rückmeldungen sind dabei extrem unterschiedlich. Positiv wird die Lage vor allem im Baugewerbe, aber auch in Teilen der Industrie und bei den Dienstleistungen eingeschätzt. Überraschend vermeldet sogar der Einzelhandel im Saldo eine leicht positive Lageeinschätzung. Schlecht dagegen ist die aktuelle Situation im Tourismus, dem nach einem langen Lockdown nach wie vor echte Perspektiven für eine normale Geschäftstätigkeit fehlen.
Dank Impfschutz Silberstreif am Horizont
Grund für die Stimmungsaufhellung im Frühjahr 2021 sind vor allem die Erwartungen an die weitere Entwicklung 2021. Nach ihrer Prognose für das Jahr 2021 gefragt, schwenken mit Ausnahme der Tourismuswirtschaft alle Branchen in den positiven Bereich. Insgesamt gehen 25 Prozent der befragten Firmen aus dem Kammerbezirk von einer Verbesserung der eigenen Geschäftslage aus. Eine Verschlechterung befürchten nur noch 22 Prozent der Betriebe. Im Saldo besonders optimistisch äußern sich die Unternehmen aus Industrie, Baugewerbe und Großhandel. Überwiegend pessimistisch bleiben die Reaktionen aus dem Tourismussektor. „Der Tourismus liegt am Boden. Auch bei vielen Einzelhändlern und Dienstleistern herrscht Niedergeschlagenheit, weil Geschäfte wegen des Lockdowns kaum möglich sind. Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen kommen inzwischen weitgehend an. Sie ersetzen einen Teil der Fixkosten, helfen damit aber nur bei der Verwaltung des Mangels. Es fehlt eine echte Perspektive“, mahnt IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner.
Risiko Rohstoffpreise
Rückenwind kommt vom Baugewerbe und der exportorientierten Industrie. Sie profitiert von der steigenden Nachfrage aus Amerika und China. Als zunehmendes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung werden von der Industrie aktuell die Energie- und Rohstoffpreise eingeschätzt. Vielfach wird von erheblichen Problemen innerhalb der Lieferketten berichtet. Positiv entwickelt sich die Investitionsneigung. Insgesamt gehen 22 Prozent der Unternehmen von einem steigenden Investitionsvolumen aus, nur 16 Prozent von einem sinkenden. Der Trend zum Beschäftigenabbau schwächt sich ab. Zwar rechnet eine Mehrheit der befragten Unternehmen mit einer sinkenden Beschäftigtenzahl (Saldo -3 Prozent), doch die Rückmeldungen fallen deutlich optimistischer aus als zum Jahreswechsel (Saldo -11 Prozent). Mit mehr Beschäftigten für 2021 planen das Baugewerbe, der Einzelhandel und die Dienstleister.
Die Konjunkturbefragung der IHK ermittelt Fakten, die nur Unternehmer kennen und fragt nach der unternehmerischen Einschätzung und Erwartung. „Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sind zuversichtlich und sehnen den Tag herbei, an dem sie wieder vollumfänglich ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen, Projekte umsetzen und Investitionen tätigen können. Das Impfen, das Testen und vor allem der Sommer können dazu beitragen, dass die Inzidenzzahlen in Deutschland und weltweit sinken und all dies und noch viel mehr möglich ist“, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand.
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