Online-Himmelsführung der Sternwarte Feuerstein für die Astronomiekurse des Gymnasiums Fränkische Schweiz

Sternwarte Feuerstein. Foto: Alex Dittrich / Wiesentbote
Sternwarte Feuerstein. Foto: Alex Dittrich / Wiesentbote

In den vergangenen Schuljahren war ein Besuch der Sternwarte am Feuerstein mit Himmelsbeobachtung ein fester Bestandteil der Astronomiekurse am GFS. Coronabedingt war dies im laufenden Schuljahr leider nicht möglich. Dr. Frank Fleischmann, Leiter der Sternwarte, bot den SchülerInnen, die sich für die Belegung des Fachs Astrophysik entschieden hatten, zum Ende der Osterferien allerdings eine äußerst attraktive Alternative an – eine Online-Himmelsführung via Videokonferenz.

Nachdem Herr Dr. Fleischmann sich selbst und die Sternwarte am Feuerstein kurz vorgestellt hatte, zeigte er beeindruckende Bilder des Himmels über Franken, die er oder Mitglieder des Astronomievereins von der Sternwarte aus aufgenommen hatten. Neben Aufnahmen von Meteoren, Mondkratern, Sonnenflecken, Kometen, der ISS, Kugelsternhaufen und der Milchstraße waren sogar Polarlichter dabei, die schon vom Feuerstein aus beobachtet worden waren. Hochauflösende Kameras für die Aufnahmen entwickelt der Leiter der Sternwarte selbst. Dass am Feuerstein hochkarätig und international gearbeitet wird, sieht man auch daran, dass die Korrektursoftware für einen defekten Spiegel des bekannten Hubble-Weltraumteleskops von Dr. Fleischmann stammt.

Sehr anschaulich wurde erklärt, wie die Jahreszeiten entstehen, wie sich die sichtbaren Sternbilder im Verlauf des Jahres verändern und wie Mondphasen sowie Mond- und Sonnenfinsternisse entstehen.

Abiturientin Annalena Riediger (Q12) während der Online-Himmelsführung.

Abiturientin Annalena Riediger (Q12) während der Online-Himmelsführung.

Bei der anschließenden Besprechung der Sternentwicklung wurde das bereits erworbene Wissen der AbiturientInnen aus dem Unterricht aufgegriffen und um eindrucksvolle Bilder bereichert. Sind Druck und Temperatur groß genug, zündet im Kern des Sterns die Fusion von Wasserstoff zu Helium. Es folgen weitere Kernfusionen, bei denen – je nach Masse des Sterns – Elemente bis hin zum Eisen entstehen können. Schwerere Elemente wie etwa Gold oder Uran entstehen dagegen, wenn massereiche Sterne am Ende ihres Sternenlebens in einer gewaltigen Supernova explodieren oder wenn zwei Neutronensterne kollidieren. „Jeder von euch, der ein Schmuckstück aus Gold besitzt, kann sicher sein, dass dieses Gold aus einer Supernova-Explosion oder einer Sternenkollision stammt!“, erklärte Dr. Fleischmann.

Höhepunkt des Vortrags war ein Exkurs zu Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie, die zum tieferen Verständnis der Vorgänge in Schwarzen Löchern notwendig ist. Stellare Schwarze Löcher bleiben zurück, wenn die massereichsten Sterne „sterben“. Außerdem befinden sich im Zentrum von Galaxien supermassereiche Schwarze Löcher.

Zuletzt gab es noch einen Abstecher in die Kosmologie und zur Urknall-Theorie, bevor Dr. Fleischmann den Schülerinnen und Schülern für Fragen zur Verfügung stand.

Schade war nur, dass die Wolkendecke nicht aufreißen wollte, so dass ein Blick in den aktuellen Nachthimmel durch das neue elektronische Teleskop im Anschluss an den Vortrag leider nicht möglich wurde. Dr. Fleischmann hat die AbiturientInnen und ihre Physiklehrkräfte Elke Schneider und Hubert Zagel aber herzlich eingeladen, dies im Sommer bei besseren Wetterbedingungen nachzuholen.