Bayreuth: Gemeinsam geht’s am besten – Handwerk und Universität packen Zukunftsprojekte an

Symbolbild Bildung

Zu einem digitalen Fachgespräch mit dem Vorsitzenden des
Landtagsausschusses für Wirtschaft, Landesentwicklung und Technologie,
Sandro Kirchner hatte CSU-Kreisvorsitzende Gudrun Brendel-Fischer
eingeladen.
Kirchner, von Beruf Ingenieur für Elektrotechnik kommt aus einem kleinen Ort
in der Rhön. Er ist von daher mit den Erfordernissen der ländlichen Regionen
vertraut. Besonders liegt ihm die Optimierung der digitalen Infrastruktur am
Herzen.

„Von ihr wird es weitgehend abhängen, dass junge Leute mit innovativen Ideen
in ihrer Heimat bleiben, beruflich Fuß fassen und Lebensqualität genießen
können. Immer mehr hidden champions lassen sich erfreulicherweise auf dem
flachen Land nieder“, so der Abgeordnete.
Die neue Gigabit-Richtlinie 2020 , mit der Bayern nach jahrelangen
Verhandlungen als erstes Land erreicht hat, die Beschleunigung von
Anschlüssen auch in Bereichen zu fördern, wo bereits 30 Mbit/s verfügbar sind,
schaffe dafür noch bessere Voraussetzungen.

Im Mittelpunkt des Austauschs stand die förderliche Begleitung von Startups.
Aus dieser Szene standen mit Jonas Szalanczi vom Unternehmen NeuroForge
(Bayreuth) und Tobias Hertkorn von GroupXS (Trebgast), sowie Markus
Herrmannsdörfer Rede und Antwort. Letzterer hat den Betrieb Hofmann-Die
Werkzeugentwickler (Helmbrechts) übernommen.
Alle drei waren sich einig, dass sie sich dank der Unterstützung durch die
Bayerische Staatsregierung in der Region gut aufgehoben fühlen und
insbesondere von dem guten Netzwerk der Uni Bayreuth profitiert haben, das
durch Frau Dr. Petra Beermann, der Leiterin der Stabstelle für Entrepreneur
Ship und Innovation in den letzten Jahren mit viel Engagement aufgebaut
worden ist.

Sie wünschen sich für Neueinsteiger in die berufliche Selbständigkeit mehr
steuerrechtliche Beratung, um Fehler mit nachteiligen Auswirkungen zu
vermeiden. Bei der finanziellen Förderung regten sie bei den politisch
Verantwortlichen an, durch Gewährung kleinerer Starterpakete über 10.000

oder 20.000 Euro bei den ersten investiven Gründungsschritten finanziell zu
unterstützen.
Für Dr. Dirk Hain, Gründungsberater an der Handwerkskammer für
Oberfranken wird es in Zukunft wichtig sein, guten Nachwuchs für das
Handwerk zu gewinnen.

Deshalb sei es wichtig, Schule und Betriebe über einen Tag der offenen Tür
hinaus zusammenzubringen. Praktika und Schnupperangebote, ggf. als
Ferienjob wären ein guter Weg, dass sich Jugendliche und Unternehmen näher
kommen, so Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer.
Für Innungsmeister Bernd Zeilmann ist die regionale Vernetzung von
Hochschulen, beruflicher Bildung, Gewerbe und Kommunen das Nonplusultra.
Mit seinem Kollegen Michael Hopf betreibt er das bereits seit langem, indem
beide Projektideen mit der Uni realisieren.

Aus Sicht von Kreisrat Markus Täuber sollten auch Hilfestellungen gegeben
werden, um Betriebsnachfolgen zu sichern. Seine Kollegin Petra Preißinger
sieht für Startups gute Chancen in den Landkreisgemeinden günstige Räume zu
finden.
Während der zweistündigen intensiv geführten Diskussion stellte sich ein
gemeinsames Ziel heraus: In der Region eine über die Fachbereiche vernetzte
und gut vernetzenden Gründerszene anzustreben.

Gudrun Brendel-Fischer, die als CSU-Kreisvorsitzende moderierte, kündigte
eine baldige Veranstaltung an, mit der man das Gespräch zu den Schulfamilien,
also zu Schülern, Eltern und Lehrkräften suchen wird