Projekt „GeMAINsam“: Unterzeichner*innen der Resolution bekräftigen Bündnis
Online-Netzwerktreffen anlässlich des internationalen Weltwassertags
Am Montag, den 22. März 2021 fand das erste Online-Netzwerktreffen der Unterzeichner*innen der Resolution zur Gründung eines Netzwerks aller Main-Anrainer statt. Die zu den Leitprojekten der Regiopole Mainfranken gehörende und vom Flussparadies Franken e.V. in Bamberg getragene Initiative mit dem Titel „GeMAINsam“ war mit dem Beginn der zweijährigen Förderperiode Anfang Februar offiziell gestartet. Über 30 Vertreter*innen von Kreisen, Städten und Gemeinden entlang des Mains lernten sich nun während des gut einstündigen Meetings näher kennen und tauschten sich zum aktuellen Stand des Projekts und den regionalen Themenschwerpunkten aus. Das Netzwerk, zu dem bereits jetzt über hundert Partner aus dem 28.000 Quadratkilometer großen Einzugsbereich des Mains gehören, wird allmählich immer größer. Die Befürworter erkennen den Stellenwert des Mains als größtem innerdeutschen Fluss und möchten die Kooperation über verschiedene Kommunikations- und Medienkanäle verstärken.
Nachdem der Projektleiter Marc Heinz den aktuellen Projektstand und die Aufgaben der kommenden Monate in einer kurzen Präsentation dargestellt hatte, meldeten sich alle Teilnehmer*innen, begrüßt durch Bambergs Landrat Johann Kalb moderiert durch die Geschäftsführerin des Flussparadieses Franken, Dr. Anne Schmitt, zu Wort und berichteten aus den jeweiligen Städten, Gemeinden und Regionen. Das virtuelle Treffen fand ganz bewusst anlässlich des Weltwassertags statt, dessen Wichtigkeit durch eine Videobotschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder unterstrichen wurde. Eine seiner Hauptaussagen war, das Trinkwasser als weltweit sehr wertvolles Gut zu schätzen und sparsam damit umzugehen. Insbesondere der Norden Bayerns kämpfe inzwischen immer wieder mit langanhaltenden Trockenperioden, was sich stark auf die Land- und Feld- und Forstwirtschaft auswirke. Das Bündnis hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die enorme Lebensqualität am Main und dessen ökologische Vielfalt zu festigen und – unter Berücksichtigung der konjunkturell bedeutsamen, wirtschaftlichen Tätigkeiten entlang des Flusses – zu bewahren.
Den Main stärker ins Bewusstsein der Menschen bringen
Zu den individuellen Themen gehörten neben dem deutschlandweiten Beschilderungssystem „Gelbe Welle“, das weiter gepflegt und ausgebaut werden müsse, auch das infolge der Coronapandemie besonders in den hochfrequentierten Gebieten entlang des Mains massiv veränderte, touristische Verhalten. Einige Teilnehmer begrüßten es sehr, durch Beispiele aus der Praxis Anregungen für einen sinnvollen Umgang mit dieser Problematik zu erhalten. Auf diese Weise könnten die Touristenströme entzerrt werden und mancherorts für eine Entspannung der in diesem Jahr voraussichtlich erneut ähnlich prekären Lage sorgen.
Die Übernahme von Kapazitäten durch vergleichsweise kleine Häfen war ebenso Thema des Austauschs wie die Initiierung von Mühlentagen, die Bedeutung des Mainradwegs sowie die Schaffung von Wanderwegen wie dem Rotmainauenweg vor den Toren Bayreuths. Auch Beispiele dafür, aus Notsituationen eine Tugend zu machen, wie beispielsweise nach dem Brand des Altenkunstadter Bootshauses, wurden in der Teilnehmerrunde diskutiert.
Es herrschte Konsens darüber, dass die „Bildung“ zu relevanten Themen deutlicher hervorgehoben werden müsse, was wiederum die Wichtigkeit eines geplanten Maininformations- und Erlebniszentrums unterstrich. Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus betonte, dass Schulen und Kindergärten entlang des Mains aktiv in Aktionen eingebunden werden sollen. Moritz Reininger von der Stabsstelle Gewässerentwicklung der Stadt Würzburg berichtete von diversen Forschungsprojekten mit direkter Auswirkung auf den Main.
Außerdem fanden Teilprojekte und Initiativen Beachtung, wie der Nachbau einer römischen Galeere, die Dr. Jürgen Jung von der LAG Main4Eck kurz vorstellte. Einige Gemeinden, wie Thüngersheim, sehen im Mitwirken als Partner im Netzwerk eine Chance, wieder einen stärkeren Bezug zum Main zu bekommen. Dieser sei entscheidend bei der Beurteilung, welche Städte und Gemeinden zum Einzugsgebiet des Mains und somit zum Einflussbereich des Projekts gehören, wie Projektleiter Marc Heinz auf Nachfrage klarstellte.
Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert erwähnte den Prototyp der Main-Bank, welcher bei den Wassertagen vorgestellt wurde und kündigte ein mögliches weiteres Projekt „Liegen am Main“ an.
Bürgermeister Michael Dütsch beschrieb das alte Fischerdorf Bischberg mit gelebter Fischerzunft und zwei Marinas und wies ebenso wie Robert Bosch, Bürgermeister von Mainleus, auf das große Potential des Netzwerks hin. So werde der Main wieder ins Bewusstsein der Menschen gebracht.
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