Radentscheid Erlangen fordert: „Wort halten und parkende Fahrräder schnellstmöglich vom Fußweg auf die Straße verlegen“

Radfahren in der Stadt - Symbolbild

Pressemitteilung der Initiative „Radentscheid Erlangen“:

Für die erfolgreiche Umsetzung des „Zukunftsplan Fahrradstadt“ sind die städtische Verwaltung und der Radentscheid Erlangen auf dieaktive Unterstützung der Politik angwiesen. Insgesamt sollen laut „Zukunftsplan Fahrradstadt“ bis 2024 im ganzen Stadtgebiet 8.000 Fahrradstellplätze errichtet oder modernisiert werden.

Das 1.000-Bügel-Programm ist ein erstes gemeinsames Leuchtturmprojekt und es verspricht eine dringend nötige Entlastung der Fußwege in der Innenstadt. Gerade an „parking hot spots“ in der Innenstadt gilt es zu Gunsten der schwächsten Verkehrsteilnehmenden -den Fußgänger:innen -die parkenden Fahrräder vom Fußweg auf die Straße zu verlegen. „Für ein besseres Stadt-Klima zwischen Radfahrenden und zu Fuß Gehenden sind wir darauf angewiesen, dass die Verwaltung hier schnellstmöglichst in die Umsetzung geht.“, sagt Marisa Leininger von der Initiative Radentscheid.

Anlässlich des 1.000-Bügel-Programms hatten Erlanger:innen im letzten Herbst 257 Standortvorschläge eingereicht und 5.546 “gefällt mir”-Angaben getätigt.“Wir begrüßen es sehr, dass das vorbildliche Bürger:innenbeteiligungsprojekt schlussendlich sogar für 1700 Fahrradparkplätze beschlossen wurde. Wir sehen jedoch einige Beiträge der vorhergehenden Diskussion im UVPA zu dem 1000-Bügel-Programm kritisch.“, so Klaus Helgert vom ADFC. Obwohl der Umfang von etwa 140 betroffenen Parkplätzen bereits vorab des Beginns der Bürger*innenbeteiligung klar kommuniziert und mitbeschlossen wurde, hat die CSU nun im zuständigen Ausschuss in Frage gestellt, ob Umfang und Orte der umzuwidmenden Parkflächen eingehalten werden können.

„Wenn die CSU im weiteren Prozess trotz vorhergehender Zustimmung zu den zeitlich hochambitionierten Projekten nun auf Einzelfalldiskussionen und -entscheidung bestehen sollte, dann entsteht eine nicht akzeptable zeitliche Verzögerung.“,so Lisa Kaufmann von der Initiative Radentscheid.Der „Zukunftsplan Fahrradstadt“, welcher ebenfalls ein erfolgreiches Bürger:innenbeteiligungsprojekt ist, wurde erst im Februar-Stadtrat mit großem Rückhalt beschlossen.

Die Radentscheid-Vertretungsberechtigte Chloé Heusel appelliert daher an die Parteien: „Bitte, halten Sie Ihr Wort und vertrauen Sie den Expert:innen in der Verwaltung. Bitte, nehmen Sie die direkte Beteiligung aus der Bevölkerung ernst.““Uns ist bewusst, dass der Wandel der Mobilitätnicht ganz einfach ist, nur mit starker Bürger:innenbeteiligung stattfinden kann und dennoch vereinzelt auf Widerstände stoßen wird.

Ähnlich ist es auch anderen Städten wiederfahren wie z.B. Kopenhagen oder Amsterdam. Letztendlich haben von der Transformation allerdings alle profitiert und der größte Teil der Bevölkerung begrüßt aus der Retroperspektive die getroffenen Maßnahmen.“, so Paulus Guter. Die Radentscheid-Initiative dankt allen unterstützenden Parteien und Organisation und hofft, dass ihre Bitte im Umwelt-, Verkehrs-und Planungsausschuss Gehör findet.

Über den Radentscheid Erlangen

Der Radentscheid Erlangen ist eine freie Bürger*inneninitiative, die sich für eine bessere Fahrrad-Infrastruktur in Erlangen einsetzt. Ziel ist es, Erlangen wieder zur Fahrradhauptstadt in Deutschland zu machen. Radentscheide gibt es mittlerweile in über 40 Städten in ganz Deutschland (u.a. auch in Bamberg und Nürnberg)