HWK Oberfranken bietet „Kombinierte Meisterschule für das Bäcker- und Konditorenhandwerk“
Bundesweit bislang einmaliges Konzept sieht Kombikurs zum doppelten Meisterbrief vor – Start: März 2022
Es ist ein lange gehegter Traum und eine gut durchdachte Planung: Die Handwerkskammer für Oberfranken bietet ab März 2022 die erste „Kombinierte Meisterschule für das Bäcker- und Konditorenhandwerk“ und damit ein bundesweit bislang einmaliges Konzept an.
„Beide Gewerke sind ja eng miteinander verbunden und werden in den Betrieben vor Ort häufig gemeinsam ausgeübt. Daher halten wir es nur für folgerichtig, unsere angehenden Meisterinnen und Meister gleich gemeinsam zu qualifizieren“, sagt der Geschäftsführer der HWK für Oberfranken, Dr. Bernd Sauer. Die Vorteile lägen dabei auf der Hand. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer kombinierten Meisterschule sparen Zeit und Geld und profitieren von dem gemeinsamen Lernen und Gewerke-übergreifenden Austausch.“ Der Start der ersten kombinierten Meisterschule für das Bäcker- und Konditorenhandwerk (Teile I und II) wird im März 2022 sein.
Bäcker- und Konditormeister Ronny Vogel, der den Fachbereich Bäcker und Konditoren an der HWK für Oberfranken leitet, hat das Konzept federführend entwickelt. „Die Synergieeffekte, die wir bei einer Kombination der beiden Meisterschulen erreichen, sind immens“, ist der Ausbildungsmeister überzeugt. „Durch einen modular aufgebauten Lehrplan und eine geschickte Verzahnung der Inhalte können unsere künftigen Meisterschülerinnen und Meisterschüler das gesamte Pensum in einer komprimierten Form absolvieren.“
Der Kombikurs geht für die Fachtheorie und Fachpraxis (Teile I und II der Meisterprüfung) insgesamt über 21 Wochen, belegen können diesen sowohl Gesell*innen aus dem Bäcker- wie auch aus dem Konditorhandwerk. Wichtig ist Fachbereichsleiter Vogel und seinem Kollegen, Konditormeister Alexander Pleithner, aber die absolut Fokussierung auf Qualität. „Der Kombi-Meisterkurs bietet eine qualitativ hochwertige Qualifizierung in beiden Gewerken“, betonen beide Ausbildungsmeister, „die grundlegenden Lehrgangsinhalte beider Meisterschulen bleiben erhalten. Wir machen keine Kompromisse bei der Qualität.“ Genutzt würden aber die Synergiemöglichkeiten zwischen zwei verwandten Handwerksberufen.
Gefördert und geschult würden im kombinierten Meisterkurs und in den separaten Meisterschulen für das Bäckerhandwerk und das Konditorenhandwerk vielmehr gezielt alle Kompetenzen, die sowohl Bäcker- als auch Konditormeister*innen heute haben müssen. „Dabei ist das Herstellen handwerklicher Produkte in Top-Qualität natürlich die Basis“, sagen Vogel und Pleithner. „Ausgehend von diesen fördern wir dann weitere Kompetenzen wie etwa tief gehende Lebensmittelkunde, modernes Social Media-Marketing bis hin zur Nutzung von Warenwirtschaftssystemen.“
Der Fachbereich Bäcker und Konditoren bleibt für die Meisterschülerinnen und Meisterschüler aber trotz des neuen Angebots der kombinierten Meisterschule flexibel. Jeder Teilnehmer kann nach wie vor auch separat den fachspezifischen Meistertitel in seinem Gewerk machen, also Bäcker- oder Konditormeister werden. Fachbereichsleiter Vogel: „Wir bieten unseren Handwerkern jetzt drei Meisterschulen an: Die Meisterschule für das Bäckerhandwerk, die Meisterschule für das Konditorenhandwerk und die kombinierte Meisterschule für das Bäcker- und Konditorenhandwerk. Alle drei werden absolut gleichwertig behandelt.“
Für die Handwerkskammer ist die neue kombinierte Meisterschule und die in diesem Zuge erstmals angebotene Meisterschule für das Konditorenhandwerk auch ein erster sichtbarer Meilenstein der Investitions- und Zukunftsstrategie für den Standort Bayreuth. „Unser Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Bayreuth wird im Zuge dieser Investitionsstrategie Stück für Stück modernisiert. Der Fachbereich Bäcker und Konditoren bekommt dabei zum Beispiel einen topmodernen Verkaufsraum, der natürlich auch von den Meisterschulen genutzt wird“, sagt Geschäftsführer Sauer. Damit werde auch der zweite Aspekt der Strategie, eine Stärkung der an der Handwerkskammer für Oberfranken geschulten Gewerke erreicht. „Das oberfränkische Handwerk braucht top ausgebildeten Nachwuchs und für diesen Perspektiven. Wir tragen mit unseren modernen Meisterschulen dazu bei.“
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