Polizeipräsidium Oberfranken erhält Forensik-Labor auf vier Rädern

Das mobile Forensik-Labor der Oberfränkischen Polizei. Foto: Polizei
Das mobile Forensik-Labor der Oberfränkischen Polizei. Foto: Polizei

Als erster Polizeiverband in Deutschland erhielt das Polizeipräsidium Oberfranken ein mobiles Forensik-Labor und rüstet damit im Bereich Cyberkriminalität auf. Innenminister Joachim Herrmann stellte das Hightech-Fahrzeug am Montagnachmittag in München vor.

Wie auch die Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2020 in Bayern zeigt, werden immer mehr Straftaten im Bereich der Computerkriminalität verzeichnet. Um diesen Trend entgegenzuwirken, erprobt das Polizeipräsidium Oberfranken, stellvertretend für die gesamte Bayerische Polizei, das neue Spezialfahrzeug. Mit dem Spezialfahrzeug der Firma mh Service GmbH steht den Polizeidienststellen im Regierungsbezirk ab sofort ein vollwertiges mobiles IT-Labor zur Verfügung, das von den Spezialisten für digitale Forensik Oberfranken betrieben werden kann.

Ausstattung

Ein Einblick in das mobile Forensik-Labor. Foto: Polizei

Ein Einblick in das mobile Forensik-Labor. Foto: Polizei

Auf drei Arbeitsplätzen können in dem speziell ausgebauten Transporter-Fahrzeug Daten sowohl vor Ort, als auch mobil erfasst und verarbeitet werden. Dies wird durch weltweit einzigartige, luftgefederte Serverschränke ermöglicht, die für den Betrieb der eingebauten Server und Speicher notwendig sind. Ein ausgeklügeltes Energie- und Klimakonzept macht es möglich, dass der Paladin innerhalb von wenigen Minuten startklar ist und sich mehrere Tage autark im Einsatz befinden kann.

Einsatzgebiet

Wird beispielsweise ein Unternehmen Ziel eines Cyberangriffs, rücken die Ermittler und Profis für digitale Forensik mit dem Paladin zum Tatort aus. Vor Ort sind dann zum Beispiel schnelle Datensicherungen, Daten-Backups oder IT-forensische Untersuchungen möglich. So können die Polizeidienststellen neben der klassischen Tatortspuren auch die digitalen Spuren vor Ort aufnehmen und teilweise auswerten.

Das Fahrzeug im Wert von rund 300.000 Euro finanzierte zum Großteil das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration und wird durch das Polizeipräsidium Oberfranken für ganz Bayern getestet.