Schmerzliches Jahr für den Bamberger Tourismus
Die Bilanz 2020 weist ein Übernachtungs-Minus von 41,4 Prozent aus
Nur wenige Branchen haben die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen so drastisch erfahren müssen wie der Tourismus. Im Frühjahr 2020 wurde das Reisen mit als erstes verboten und alle entsprechenden Betriebe geschlossen, und auch im Jahr 2021 wird das Reisen wohl zu den letzten Bereichen des öffentlichen Lebens gehören, die wieder frei agieren können. Die Umsatzeinbußen im Gastgewerbe und im Bereich der touristischen Dienstleistungen sind immens, viele Anbieter versuchen sich mit Überbrückungshilfen, Novemberhilfen und Kurzarbeit weiter über Wasser zu halten.
Nun liegen die offiziellen Übernachtungszahlen des Statistischen Landesamtes für das Jahr 2020 vor und warten mit der ersten offiziellen Gesamtstatistik für das vergangene Jahr auf. Sie machen unmissverständlich deutlich, wie sehr die Branche unter den Einschränkungen gelitten hat.
Verzeichnete Bamberg im Jahr 2019 noch 753.220 Übernachtungen, so fällt die Zahl der Übernachtungen für 2020 auf 441.424 zurück, ein Minus von 41,4 Prozent. Dieser Rückgang unterstreicht in seiner Höhe noch einmal die dramatische Situation für die Branche insgesamt. Mit Bekanntgabe der Jahresstatistik legt der BAMBERG Tourismus & Kongress Service (TKS) gleichzeitig auf dem Tourismusblog Tourismus in Bamberg – Die Bilanz des Jahres 2020 | Bamberg seinen Jahresbericht vor und zeigt unter anderem die Verluste in den unterschiedlichen Geschäftsbereichen dieses wirtschaftlich tätigen städtischen Betriebs auf. Ganz massiv ist der Rückgang im Bereich der Gruppenreisen, die 2020 so gut wie ganzjährig nicht möglich waren. Hier beklagt der TKS Verluste von rund 90 Prozent. Auch wenn der Sommer durch den Zuspruch vieler Gäste, vor allem aus dem Inland, weniger dramatisch verlaufen ist, als der Rest des Jahres, so fällt auch die Gesamtbilanz bei den Stadtführungen, dem stärksten Umsatzbringer des TKS, mit einem Verlust von 76 Prozent äußerst negativ aus. Nur 2.747 Führungen gab es zuletzt im Wendejahr 1989, der Umsatz von 220.670 Euro fällt entsprechend mager aus. Auch der Umsatz durch den Verkauf in der Tourist Info liegt mit 288.267 Euro nur bei 55 Prozent eines normalen Jahres.
Viele Wirtschaftszweige leiden mit
„Alles in allem ein verheerendes Jahr für den Tourismus in Bamberg“, so der städtische Tourismusreferent Dr. Stefan Goller. „Besonders schmerzlich ist diese Entwicklung für die vielen Anbieter touristischer Dienstleistungen und für das Gastgewerbe, aber auch für Kulturanbieter, die normalerweise auch massiv von auswärtigen Besucherinnen und Besuchern profitieren. Letztlich leiden aber viele weitere Wirtschaftszweige ebenfalls unter dem Verlust der Touristen, vom Bäcker bis zum Taxiunternehmen, vom Einzelhandel bis zur Veranstaltungsbranche. In einem normalen Jahr erwirtschaftet der Tourismus in Bamberg über 330 Mio. Euro Bruttoumsatz.“
Michael Heger, Leiter des TKS, verbreitet dennoch Zuversicht: „Es geht jetzt für unsere vielen Partner in Bamberg und im Bamberger Land darum, die nächsten Wochen wirtschaftlich durchzustehen, bis nach Ostern die Pandemie hoffentlich stärker in ihre Schranken verwiesen werden kann und erste Lockerungen auch das Reisen betreffen können. Studien zeigen, dass die Reiselust der Deutschen ungebrochen ist. Es wird auch 2021 den Trend zum sicheren Urlaub im eigenen Land geben und davon werden wir in Bamberg und im Bamberger Land wieder profitieren können. Wir stehen mit unseren Angeboten und den digitalen Buchungsmöglichkeiten trotz Kurzarbeit und Home-Office jederzeit bereit, wenn wir seitens Politik und Pandemielage grünes Licht bekommen.“
Der ausführliche Jahresbericht mit Informationen zu den Statistiken und zu den wichtigsten Entwicklungen des Jahres 2020 im TKS und im Bamberg-Tourismus steht auf dem Tourismus-Blog auf Tourismus in Bamberg – Die Bilanz des Jahres 2020 | Bamberg
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