Landkreis Bamberg: Lernförderung gegen Corona-Lücken
Der andauernde Distanzunterricht stellt Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte und Eltern vor große Herausforderungen. Bildungsforscher sind sich einig, dass vor allem Schülerinnen und Schüler, die zu Hause keine idealen Bedingungen für das Online-Lernen vorfinden, teils große Defizite in ihrer schulischen Entwicklung aufbauen, wenn Schule nicht regelmäßig in Präsenz stattfinden kann.
Für Familien aus dem Landkreis Bamberg organisieren das Bildungsbüro des Landkreises und die Volkshochschule Bamberg-Land deshalb für die zweite Osterferienwoche vom 06.-09. April eine zusätzliche Lernförderung. Maximal sieben Schülerinnen und Schüler treffen sich dafür in Kleingruppen in ihrer gewohnten Schule. Sofern Wechselunterricht erlaubt ist, ist auch dieses Angebot möglich. In entspannter Atmosphäre sollen die Schülerinnen und Schüler beim Festigen von Lerninhalten in Deutsch und Mathematik unterstützt werden. Dabei kann durch Rücksprache mit den Regellehrkräften auf Inhaltsbereiche eingegangen werden, in denen der Bedarf besonders groß ist. Für bedürftige Familien können die Kursgebühren über Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket übernommen werden.
Als Dozierende für die Lernförderung stehen erfahrene Kursleiterinnen und Kursleiter der Volkshochschule Bamberg-Land bereit. Durch eine Kooperation mit dem Lehrstuhl für Grundschulpädagogik konnten zusätzlich zahlreiche kompetente Lehramtsstudierende der Universität Bamberg für die Kurse gewonnen werden.
Bereits zum Ende der Sommerferien 2020 konnte diese Art der Lernförderung an 20 Schulen im Landkreis angeboten werden. Die Auswertung im Nachgang ergab, dass das Angebot nicht nur als sehr hilfreich empfunden wurde, sondern die Teilnahme den meisten Kindern auch Spaß machte. Ein wichtiger Aspekt zur Entlastung der Familien war außerdem, dass die Lerngruppen vor Ort stattfanden und damit keine langen Anfahrten nötig waren. Marc Güntsch, Rektor der Grund- und Mittelschule Breitengüßbach, bringt das Engagement der Dozierenden auf den Punkt: „Zuerst war man als Schulleitung natürlich etwas skeptisch und dachte: Wer kommt denn da in unsere Schule? Dann stellte man fest: Sie kamen, sahen und halfen! Freundlich, unkompliziert, kompetent. Am Ende wollten die Schülerinnen und Schüler und auch die Lehrkräfte sie gar nicht mehr gehen lassen.“
Da davon ausgegangen werden muss, dass die Corona-Pandemie noch längere Zeit ihre Spuren in den Lernbiografien der Kinder hinterlassen wird, soll die Lernförderung künftig dreimal jährlich in den Ferien angeboten werden. Das Bildungsbüro und die VHS Bamberg-Land arbeiten an einem Konzept für die längerfristige Umsetzung.
Für Familien aus dem Stadtgebiet organisiert das Bildungsbüro der Stadt zusammen mit dem Amt für Inklusion und der VHS Bamberg Stadt ebenfalls ein Angebot zur Lernförderung für Grundschülerinnen und -schüler in der ersten Woche der Osterferien. Die Eltern werden Ende Februar über die Grundschulen über die Anmeldemodalitäten informiert. Die Stiftung der Sparkasse Bamberg unterstützt dieses Angebot finanziell.
Informationen zur Buchung des Angebots gibt es im Internet unter www.bildungsregion-bamberg.de/lernfoerderung.
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