KAB Bildungswerk Bamberg veranstaltete Online-Vortrag „Meine Familie – Lust und Frust in unseren engsten Beziehungen“
Im Online-Vortrag des KAB Bildungswerkes Bamberg „Meine Familie – Lust und Frust in unseren engsten Beziehungen“ von Dr. Beate Weingardt wurde durch Input und viele Nachfragen ein Blick darauf geworfen, wie die Herkunftsfamilie jeden einzelnen prägt, wie Familienbeziehungen gelingen können und wieso Wertschätzung innerhalb der Familie wichtig ist.
Jeder ist Teil einer Familie – Menschen, auf die man sich verlassen kann, die in Freud und Leid zu einem stehen. Jedoch umso näher uns jemand steht, desto eher kann man von ihm verletzt werden.
Nichts prägt uns so stark, wie unsere Familie, denn sie hat den größten Einfluss auf uns und unsere Sozialisation. Sie prägt durch Erziehung, manchmal auch verbunden mit bestimmten Erwartungen, vermittelt jedoch auch Normen und Werte.
Eltern sind dabei die wichtigsten Bezugspersonen. Sie geben uns das Gefühl: Ich werde akzeptiert, ich bin wichtig, ich bin vertrauenswürdig. Geschwister sind ein gutes Übungsfeld fürs Leben. Sie sind Vorbilder, eine Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen, Verbündete gegen die Eltern, Gesprächspartner, Spielpartner und zwingen einen sich einzuordnen. Mit Geschwistern lernt man zu streiten und sich zu versöhnen. Auch Großeltern mit ihrem großen Erfahrungsschatz können Orientierung geben.
Damit Familienbeziehungen langfristig funktionieren und man sich gegenseitig unterstützt, braucht es einige Voraussetzungen. Dazu gehören Zuverlässigkeit, Rücksichtnahme und gemeinsame Werte, aber auch die Verschiedenheiten jedes Einzelnen mit Wohlwollen zu begegnen. Weg von dem Gedanken, dass das eigene Handeln am besten ist. Hin zu der Anerkennung, dass auch der Weg des anderen gut sein kann. Gerade Menschen, denen wir nahestehen, sind besonders leicht auch Quelle von Verletzungen. Deshalb ist Verzeihen besonders wichtig.
Für ein gutes Zusammenleben spielt Wertschätzung eine wichtige Rolle. Wertschätzung kann allerdings gebunden sein an Bedingungen, wobei die eigenen Interessen im Mittelpunkt stehen.
Viel bedeutsamer aber ist die Wertschätzung ohne Bedingungen, indem ich den Wert des anderen anerkenne, nicht sein aktuelles Tun.
Auch im Glauben können wir Aspekte, wie Wertschätzung und Vertrauen in Bezug auf das „Doppelgebot der Liebe“ finden.
Das Doppelgebot der Liebe soll uns stets daran erinnern, unserem Gegenüber mit Respekt zu begegnen. Aber auch sich selbst ernst und wichtig zu nehmen. Den Mut zu haben, eigene Grenzen zu ziehen und die Grenzen der anderen zu akzeptieren. Vertrauen in sich selbst und andere zu haben, ist eine lebenslange Herausforderung, für die man sich immer wieder bewusst entscheiden muss.
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