Bamberger Integrationsprojekt als Ankerpunkt für psychisch Erkrankte
Diakonie Bamberg-Forchheim verwirklicht preisgekröntes Konzept für psychisch erkrankte Menschen jetzt auch in Bamberg
Ende 2020 zeichnete die Bayerische Landesstiftung das Projekt „Arbeitsreif“ der Diakonie Bamberg-Forchheim mit dem mit 10.000 Euro dotierten Sozialpreis aus. Verwirklicht wird das Projekt, das junge Menschen mit psychischen Erkrankungen auf eine Ausbildung und den Arbeitsmarkt vorbereitet, vom Zeilberger Integrationsprojekt (ZIP), das die Diakonie im Landkreis Haßberge anbietet. Mittlerweile hat die Diakonie Bamberg-Forchheim dieses erfolgreiche Konzept des ZIP auf Stadt und Landkreis Bamberg übertragen und unterstützt auch hier psychisch erkrankte Menschen dabei, ihren Alltag zu bewältigen und wieder Fuß zu fassen im gesellschaftlichen und beruflichen Leben.
Orientierung im Alltag finden
Neben dem ambulant betreuten Wohnen, bei dem die Diakonie-Mitarbeitenden Klienten in der eigenen Häuslichkeit in der Bamberger Region begleiten, ist das Bamberger Integrationsprojekt (BIP) ein wichtiger Grundpfeiler des Angebots für Menschen mit psychischen Erkrankungen. „Irgendwo ist in jedem unserer Klienten ein Ankerpunkt, an dem wir für unsere Arbeit andocken können“, so Annemarie Stadter, Leiterin des BIP. „Den gilt es zu finden.“ Aktuell betreut sie acht Klienten auf dem Weg, durch Beschäftigung Struktur und Orientierung im Alltag zu finden – und die Zahl steigt. „Der Arbeitsbereich muss für den Klienten passen und die Auswahl ist dabei von vielen Faktoren abhängig“, so Annemarie Stadter. Eine Rolle spielten die Art der psychischen Erkrankung und die körperliche Verfassung. Einsatzgebiete finden die erkrankten Menschen in Einrichtungen und Angeboten der Diakonie Bamberg-Forchheim: Gartenpflege und weitere Arbeiten, die im Hausmeister-Pool des Diakonischen Werkes angesiedelt sind, Verwaltungstätigkeiten u.a. in der Geschäftsstelle der Diakonie, Beschäftigungen im Bereich Hauswirtschaft in den Kindertagesstätten und im Küchenbereich der Pflegeheime. „Wichtig ist, dass wir auch unsere regulären Mitarbeitenden und Kollegen vor Ort mit einbeziehen, Verständnis schaffen für unsere Klienten, aber auch unsere Klienten zuverlässig begleiten. In diesem engen Austausch kann Integration gelingen“, meint Annemarie Stadter.
Vor Ort ist u.a. Michael Hrabar direkter Ansprechpartner für die psychisch erkrankten Menschen im Projekt. Der zertifizierte Genesungsbegleiter leitet die BIP-Teilnehmenden an und hat vor allem immer ein offenes Ohr. Seine besondere Ausbildung resultiert aus der eigenen Erfahrung, psychisch erkrankt gewesen zu sein. „Damit hat er einen ganz anderen Zugang zu unseren Klienten. Und das ist für unser hauptamtliches Team und für unsere Klienten gleichermaßen wertvoll“, erklärt Annemarie Stadter.
Vertrauen als Grundlage
Unterstützt wird die Projektleiterin außerdem bei ihrer Arbeit von den Kollegen aus dem Ambulant betreuten Wohnen: „Wir sind ständig im Austausch, arbeiten eng verzahnt. Oft hilft es, den Menschen weiter zu stabilisieren, wenn er nicht nur einer Beschäftigung im Rahmen des BIP nachgehen kann, sondern auch noch dabei unterstützt wird, zu Hause sein Leben zu meistern.“ Der erste Schritt sei auf jeden Fall immer, die psychisch erkrankten Klienten zu motivieren, mit ihnen feste Strukturen zu schaffen und sie so Schritt für Schritt am Leben teilhaben zu lass
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