Doppelspieltag zum Rückrundenauftakt: Brose startet in Chemnitz
Brose Bamberg ist zum Rückrundenauftakt der easyCredit Basketball Bundesliga bei Aufsteiger NINERS Chemnitz zu Gast. Spielbeginn ist am Freitag um 20.30 Uhr. Bereits 40 Stunden nach Spielende in Sachsen steht das zweite Spiel des Doppelspieltags an. Am Sonntag (15 Uhr) empfängt Brose dann Meister und Pokalsieger ALBA BERLIN. Beide Partien überträgt MagentaSport wie gewohnt live und exklusiv. Am Freitag kommentiert Benni Zander.
Die NINERS Chemnitz stehen als Aufsteiger zur Saisonhalbzeit gut da, sind aktuell Tabellen-13. mit elf Niederlagen, aber auch fünf Siegen. Den letzten gab es am Mittwochabend gegen RASTA Vechta – ein enorm wichtiger, denn bei einer Niederlage wäre Chemnitz wieder vehementer in den Abstiegssog geraten. So sind es aktuell vier Punkte Vorsprung auf Platz 17. In der Partie gegen die Niedersachsen war es eine geschlossene Chemnitzer Mannschaftsleistung, die den 89:77-Sieg erarbeitete. Fünf Spieler punkteten zweistellig, allen voran Terrell Harris mit 20 Zählern. Vor allem von der Dreierlinie waren die Sachsen treffsicher, trafen starke 52,6% (10/19). Aber auch beim Rebound (38/27) und bei den Assists (24/17) zeigten die Mannen von Rodrigo Pastore, dass sie eine Kämpfertruppe sind. Das haben sie bereits im Hinspiel in Bamberg bewiesen. Frisch aus der Quarantäne kommend, verlangte Chemnitz Brose alles ab. Zwar gewann Bamberg am Ende mit 93:86, zwei Minuten vor Schluss betrug der Vorsprung jedoch nur einen Zähler (87:86). Erst in den letzten 120 Sekunden sicherte David Kravish den Brose-Erfolg. Und dennoch, bereits in diesem frühen Saisonstadium hat man gesehen, dass Chemnitz eine eingeschworene, spielstarke, aber vor allem kämpferische Mannschaft ist. Diese Tugenden haben sie in den letzten Wochen weiter verfestigt und dadurch Siege über Gießen, Hamburg, den MBC, Bonn und eben Vechta eingefahren. Und sie hatten den FC Bayern München Basketball vor knapp vier Wochen beim 76:77 am Rande einer Heimniederlage. Wie ausgeglichen die Chemnitzer Mannschaft bislang spielt, zeigt der Blick auf die Statistik. Fünf Spieler punkteten bis dato im Schnitt zweistellig, Marcus Thornton mit 12,1 am besten. Vor allem von der Dreierlinie darf man Chemnitz nicht frei werfen lassen, trafen sie doch bislang 39,4% ihrer Distanzwürfe – Platz drei unter allen BBL-Clubs. Anfällig sind die Sachsen im Ballvortrag. Die im Schnitt produzierten 17,3 Turnover sind Liga-Minuswert. Bester Chemnitzer Rebounder ist Isaih Mike (5,3), Terrell Harris verteilt mit 4,2 durchschnittlich die meisten Assists. Zurückgreifen kann Coach Pastore wieder auf Joe Lawson. Der Center laborierte an einer Achillessehnenverletzung, gab jedoch gegen Vechta sein Debüt und soll gegen Brose vor allem David Kravish Paroli bieten.
Der Bamberger Center war einmal mehr wichtiger Faktor beim Sieg über die FRAPORT SKYLINERS. 22 Punkte – fehlerfrei aus dem Feld und von der Freiwurflinie –, neun Rebounds, sechs Assists, drei Blocks – ein Effektivitätswert von 38(!). Durch diese Leistung hat sich Kravish auch den Spitzenplatz aller BBL-Spieler in Sachen Effektivität nach der Hinrunde gesichert, mit einem Durchschnittswert von 24,2. Und dennoch: Brose tat sich schwer gegen die Hessen. Vor allem in der ersten Halbzeit und da insbesondere im zweiten Viertel (8:27) ließen die Bamberger all das vermissen, was sie zwei Tage zuvor bei der knappen Niederlage gegen München noch ausgezeichnet hatte. Trotzdem, es ist auch eine Qualität, solch ein miserables Viertel abzuschütteln und einen zeitweise auf 18 Punkte angewachsenen Rückstand am Ende noch in einen Zehn-Punkte-Sieg umzuwandeln. Dazu beigetragen haben neben Kravish offensiv Devon Hall (20 Punkte, vier Dreier) und Michele Vitali (23 Punkte, vier Dreier), die in der entscheidenden Phase die entscheidenden Würfe getroffen haben. Apropos Würfe und apropos getroffen: Mit einer Feldtrefferquote von 81,8% war Brose so treffsicher, wie noch nie in dieser Saison. Ausschlaggebend für den Sieg war jedoch nicht nur die Offensivleistung, sondern auch die in der Verteidigung. Da lobte Cheftrainer Johan Roijakkers im Nachgang vor allem Joanic Grüttner-Bacoul, der zwar auf dem Statistikbogen in den Quoten kaum auffiel, aber die kleinen, enorm wichtigen Dinge in der Abwehr erledigte. Auf die Verteidigung wird es auch am Freitag ankommen. Vor allem auf die gegen die Chemnitzer Dreierschützen. Dass Bamberg hierbei im Saisonverlauf immer mal wieder Probleme hatte, ist bekannt. Umso wichtiger wird es sein, dass die Mannschaft von Beginn an frühzeitig am Gegner steht und die Distanzwürfe wegnimmt. Wie gegen Frankfurt. Die Hessen sind mit im Schnitt zehn getroffenen Dreiern eines der besten BBL-Teams. Gegen Brose trafen sie lediglich vier, geschuldet auch der guten Bamberger Verteidigung. Offensiv ist Brose Bamberg nach wie vor das stärkste Team der Liga aus dem Zweierbereich mit einer Trefferquote von 60%. Bester Werfer ist David Kravish mit 15,4 Punkten im Schnitt, gefolgt von Devon Hall (14,8) und Michele Vitali (10,2). Kravish ist mit durchschnittlich 8,3 auch Bambergs bester Rebounder, Bennet Hundt mit 4,2 Broses bester Assistgeber.
Christian Sengfelder: „Chemnitz hat bereits mehrfach in dieser Saison bewiesen, dass sie starken Basketball spielen können. Ich erinnere mich an das Spiel in München, aber vor allem auch an die Partien in Hamburg und nun zuletzt gegen Vechta, die sie gewonnen haben. Sie haben viele individuell gute Spieler, die aber auch als Mannschaft gut harmonieren. Es kann jeder scoren, insbesondere von der Dreierlinie sind sie stark. Das heißt für uns: wir dürfen ihnen nur wenig Platz geben. Das funktioniert aber nur, wenn wir von Beginn an konzentriert und mental bereit sind. Wir haben unerklärlicherweise immer wieder Phasen, in denen wir nicht fokussiert sind. Dann passieren solche Viertel wie in Frankfurt. Dass wir es können, haben wir ja bereits mehrfach bewiesen, zuletzt in der zweiten Halbzeit am Dienstag. Daher voller Fokus von Beginn an, denn wir brauchen den Sieg!“
Die Vier-Spiele-Woche endet für Brose Bamberg am Sonntag gegen 17 Uhr. Nach dem Spiel gegen Berlin hat Brose dann vier Partien in acht Tagen absolviert und das Nationalmannschaftszeitfenster (15. bis 23. Februar) kommt zum richtigen Zeitpunkt.
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