Leserbrief zum Thema „Kernwege in der Fränkischen Schweiz“
Leserbrief zum Artikel vom 28.01.2021 im
Fränkischer Tag „Neue Wege für Landwirte“ und
Nordbayerische Nachrichten „Erhitzte Gemüter nach dem Vortrag“
Kernwege sind die Voraussetzung für den Einsatz der hochleistungsfähigen Zugmaschinen mit Anhänger (Gesamtgewicht ca. 40 T) durch Lohnunternehmen und den Maschinenring.
Der Einsatz dieser teuren Ungetüme muss natürlich möglichst rund um die Uhr auch an Sonn-und Feiertagen erfolgen, manchmal die ganze Nacht durch – Lärm und auf den Straßen Dreck hinterlassend.
Grundstücksgrenzen, Raine, Hecken, Obstbäume und Wege stören hier nur.
Der Landwirt, der diese Landschaft bisher erhalten hat, kann nicht mehr mithalten und muss aufgeben – somit verschwinden die reizvollen Strukturen, die unsere Fränkische bei den Gästen so beliebt macht.
Was geschieht? Durch den Ausbau des sogenannten Kernwegenetzes wird der Weg für eine industrielle Landwirtschaft zur Energiegewinnung in der Region weiter vorangetrieben und das Sterben unserer letzten bäuerlichen Betriebe besiegelt.
Es entstehen breite, asphaltierte Straßen und Monokulturen, die Landschaft wird ausgeräumt , eintönig, somit reizlos. Umsonst die mühsam erworbenen Zertifikate, mit denen in Hochglanzbroschüren für die Region geworben wird.
Aufgabe aller Akteure muss sein, sich besonders für den Erhalt der Nebenerwerbs- und Biobetriebe einzusetzen, die schließlich diese Landschaft bisher und besser erhalten haben. Welche Unterstützung, welche Gelder, welche Zukunft bekommen sie?
Kurze Erinnerung an die SABS: Diese Satzung schaffte man ab und lässt damit Städte und Gemeinden mit der Finanzierung ihrer maroden Straßen alleine und draußen in unserer Natur will man Monsterstraßen für Monstermaschinen schaffen. Wer zahlt das eigentlich?
Was für eine verkehrte Welt! In unserer Region wollen viele Politiker für die „Ökomodell-Region Fränkische Schweiz“ sein und gleichzeitig eine weitere Erschließung der Landschaft für Energiewirtschaft mit allen negativen Folgen unterstützen. Dass Wanderer und Radfahrer die Wege nutzen dürfen, ist nur ein „Zuckerl“.
Hans Thiem
Breslauer Str.9
91320 Ebermannstadt
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