KAB Bamberg hielt Seminar „Seelische Gesundheit stärken – achtsam durch den Herbst“
Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Stress begleiten uns ständig und haben einen großen Einfluss auf unser Wohlempfinden und unsere Zufriedenheit. Aus diesem Grund ist es sinnvoll zu lernen, wie man durch kleine und regelmäßige Übungen langfristig etwas verändern kann, um sich entspannter oder gesünder zu fühlen.
Um hierfür einen Einstieg zu ermöglichen ging das Seminar „Seelische Gesundheit stärken – achtsam durch den Herbst“ von Sabine Linsner durch theoretische Inputs und viel Selbsterfahrung auf verschiedene Themen ein, mithilfe derer man die Faktoren für Stress erkennen kann und durch gezielte Übungen und das Bewusstmachen von Kräftezehrenden Faktoren Resilienz entwickeln kann.
Eines dieser Themen ist die Salutogenese, mithilfe derer der individuellen Entwicklungs- und Erhaltungsprozess von Gesundheit beschrieben wird. Nach diesem Konzept ist Gesundheit nicht als Zustand, sondern als Prozess zu verstehen. Es soll die Frage beantworten werden, wie Gesundheit entsteht, wie Menschen trotz Risiken gesund bleiben können und wie in der Praxis ihre Gesundheit gefördert werden kann. Gesundheit wird dabei nicht als Gegenteil von Krankheit verstanden, sondern als Gesundheits-Krankheits-Kontinuum. In dem Menschen nicht nur als gesund oder krank klassifiziert werden.
Als Einflussfaktoren auf Gesundheit und Krankheit gilt Stress und die Art der Bewältigung dieses mit den individuell verfügbare Widerstandsressourcen. Eine große Rolle dabei spielte die sich im Laufe des Lebens entwickelnde Ressourcen welche aussagt, ob das eigene Leben als verstehbar, bewältigbar und sinnhaft erlebt wird. Ein hohes Kohärenzgefühl führt zu positiver Gesundheit, ein geringes Kohärenzgefühl zu negativer.
Oft wird erst dann gehandelt, wenn ein Mensch bereits erkennbar krank ist und nicht schon früher, was für ein besseres Lebensgefühl und als Krankheitsprävention aber sehr wichtig wäre.
Die wohl bekannteste Methode, um Stress und Anspannungen zu reduzieren und den Alltag zu entschleunigen ist die Achtsamkeit.
Achtsamkeit bedeutet sowohl körperlich als auch mental im hier und jetzt zu sein. Im Alltag wird oft von einer Situation zur nächsten gehetzt und die Gedanken hängen meist in der Vergangenheit oder Zukunft und bei Sorgen fest. Der Gegenwart wird nur selten volle Aufmerksamkeit geschenkt. Das verursacht Stress, der sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Alle Achtsamkeitsübungen beinhalten dabei entweder das Wahrnehmen, Beschreiben oder Teilnehmen an der momentanen Situation.
Alle Menschen neigen dazu, permanent zu bewerten. Achtsam sein bedeutet auch, diese Bewertung außen vor zu lassen, sich auf das zu konzentrieren was gerade ist und die Gegenwart genauso wie sie ist anzunehmen. Damit kann die Psyche geschützt und das Leben entschleunigt werden.
Viele Achtsamkeitsübungen lassen sich ganz einfach in den Alltag integrieren. So schafft man es ohne viel Aufwand, täglich zur Ruhe kommen, dass hier und jetzt wahrzunehmen und bewusster zu leben.
Eine andere Möglichkeit das eigene Wohlempfinden zu steigern ist „Empowerment“. Dieses bezeichnet Strategien und Maßnahmen, die den Grad an Autonomie und Selbstbestimmung im Leben erhöhen sollen. Empowerment beinhaltet alle Fähigkeit, die eigene Bedürfnisse und Interessen zu erkennen und für diese aktiv einzustehen. Die Gewünschte Veränderungen müssen selbst geschaffen werden, indem man sich aktiv von belastenden Lebensumständen befreit und für seine Rechte eintritt.
Empowerment möchte dabei erreichen die vorhandenen Fähigkeiten von Personen zu stärken und deren Ressourcen auszuschöpfen. Um Probleme als Herausforderungen zu sehen, sich selbst treu zu bleiben, Selbstvertrauen zu entwickeln und zu lernen Nein zu sagen, zu Dingen die man nicht willst. Genauso wie Ja zu sagen zu sich selbst und die eigene Wertschätzung zu stärken.
Durch die vielen praktische Erfahrungen konnte jeder Seminarteilnehmer individuell für sich ausprobieren welche dieser Methoden für ihn passen und in welcher Form er sie gerne in seinen Alltag integrieren möchte.
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