Erzbischof Schick: „Grundwasserspiegel der Nächstenliebe hoch halten“
2021 steht im Zeichen der Caritas – Zuversicht für die Zeit nach Corona
Erzbischof Ludwig Schick hat für das Erzbistum Bamberg als Jahresmotto „Caritas – In der Liebe verbunden“ ausgerufen. Damit soll im Jahr 2021 gewürdigt werden, was der Diözesan-Caritasverband seit seiner Gründung vor 100 Jahren (1921) für die Menschen und das Gemeinwohl geleistet hat. Schick sagte in seiner Predigt zum Jahresabschluss am Silvestertag im Bamberger Dom: „Alle karitativen Aktivitäten durch Haupt- und Ehrenamtliche, in Institutionen und persönlich können nur erfolgreich sein, wenn der Grundwasserspiegel der Nächstenliebe hoch gehalten wird.“
Dankbar solle zurückgeschaut werden, was in 100 Jahren für Kinder und Jugendliche, für Familien, für Obdachlose und Arbeitslose, für Menschen in Lebenskrisen, für Behinderte, Kranke, Ältere und Sterbende in Krankenhäusern, Altenheimen und Hospizen oder zu Hause durch die Kirche getan wurde. „Wir denken dabei über den Caritasverband hinaus an die anderen kirchlichen Institutionen, wie zum Beispiel die Pfarreien, die Malteser, den SkF, die ebenfalls Werke der Liebe vollbringen. Wenn auf 100 Jahre Caritasarbeit geblickt werde, müsste neben den Hauptamtlichen auch die große Schar der Ehrenamtlichen im karitativ-sozialen Bereich wertschätzend und dankbar gesehen werden. „Alle kirchlichen Institutionen hätten ohne die tausenden Ehrenamtlichen ihre Aufgabe nicht erfüllen können“, sagte Schick.
Rückblickend auf das zu Ende gehende Jahr erinnerte der Erzbischof auch an das Leid und die Not der an Corona Erkrankten, an die Toten und die Hinterbliebenen, an die Pflegekräfte und alle, die Solidarität und Hilfsbereitschaft gezeigt haben. Das neue Jahr werde noch von Corona geprägt sein, aber 2021 könne das Virus auch besiegt werden. „Die Chancen stehen gut. Danach muss aber Neues aufgebaut werden. Das ist uns im neuen Jahr aufgetragen.“ Die neue Freiheit müsse vernünftiger und verantwortungsbewusster gelebt werden als vor Corona. Der Umgang miteinander solle von Respekt und Achtsamkeit geprägt sein, auf allen Ebenen und in allen Beziehungen. „Dafür braucht es Liebe, die mit Klugheit und in Gerechtigkeit, mit Tapferkeit und Maß praktiziert wird. Christliche Nächstenliebe sieht, urteilt und handelt, im Beruf, in der Familie, in Politik und Gesellschaft. Sie ist nicht blind und nur spontan. Wir müssen die Corona-Pandemie auch als Warnschuss verstehen, dass wir nicht so weitermachen dürfen wie bisher, und als Aufforderung, eine neue Post-Corona-Gesellschaft aufzubauen“, betonte der Erzbischof und fügte hinzu: „Nehmen wir die Zuversicht in das neue Jahr mit, dass die Gnade Gottes bei uns ist und auch sein Frieden, der uns in die neue Zeit führen wird. Mit dem Segen Gottes werden wir es schaffen.“
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