RathausReport der Stadt Erlangen vom 16. Dezember 2020

Rathaus „zwischen den Jahren“ geschlossen

Die Stadtverwaltung hat vom 28. bis 30. Dezember geschlossen. Grundsätzlich sind alle Dienststellen letztmals am Mittwoch, 23. Dezember, für Bürgerinnen und Bürger erreichbar und haben dann erst wieder im neuen Jahr ab Montag, 4. Januar, geöffnet. Einen Jourdienst für dringende Angelegenheiten gibt es im Bestattungs- und Friedhofswesen des Standesamtes (Michael-Vogel-Straße 4) sowie im Allgemeinen und Besonderen Sozialdienst des Stadtjugendamts.

Eingeteilte Dienste und Rufbereitschaften bei der Feuerwehr, dem Betrieb für Stadtgrün, Abfallwirtschaft und Straßenreinigung oder beispielsweise dem Entwässerungsbetrieb bleiben von der Regelung unberührt.

Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass es auch im neuen Jahr nötig ist, im jeweiligen Bereich Termine zu vereinbaren. Davon ausgenommen ist die Abteilung Allgemeine Bürgerdienste und Wahlen (Erdgeschoss; Melde-/Pass-/Kfz-/Führerscheinwesen). Dort kann man über die linke Eingangstüre bzw. Warteschlange vorbeikommen. Mehr Informationen zur Erreichbarkeit der Dienststellen gibt es auch im Internet unter: www.erlangen.de/öffnungszeiten

Mord an Lewin und Poeschke jährt sich zum 40. Mal

Die Ermorderung von Frida Poeschke und Shlomo Lewin jährt sich am Samstag, 19. Dezember, zum 40. Mal. Beide hatten sich bis zu ihrem Tod 1980 viele Jahre für den Dialog zwischen Judentum und Christentum, für Toleranz und gegen Faschismus und Antisemitismus engagiert. Shlomo Lewin, geboren 1911 in Jerusalem, ließ sich wie sein Vater zum Rabbiner ausbilden. In der Zeit des Nationalsozialismus wanderte er nach Palästina aus und kehrte erst 1960 nach Deutschland zurück. In Erlangen lernte er seine künftige Lebensgefährtin Frida Poeschke (Jahrgang 1923) kennen, die Witwe des ehemaligen Erlanger Oberbürgermeisters Michael Poeschke, der 1959 überraschend verstarb.

Beide engagierten sich intensiv für den jüdisch-christlichen Dialog, zunächst im Rahmen privater und informeller Treffen. 1975 übernahm Lewin den geschäftsführenden Vorsitz der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Franken. Ihm und Ilse Sponsel ist es zu verdanken, dass seit 1978 jährlich die Woche der Brüderlichkeit in Erlangen ausgerichtet wird. Für seine Arbeit erhielt Lewin 1976 das Bundesverdienstkreuz. Ihr Engagement kostete beide schließlich das Leben. Am 19. Dezember 1980 wurden sie in ihrem Haus in der Ebrardstraße von einem Mitglied der rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann erschossen. Verurteilt wurde für diesen ersten antisemitisch motivierten Mord der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik jedoch niemand. Die Tat ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt.

Auf vielfältige Weise wird in der Hugenottenstadt immer wieder an das Schicksal von Frida Poeschke und Shlomo Lewin erinnert. Im Jahr 2010 benannte die Stadt einen Weg im Schwabachgrund nach beiden, die Lewin-Poeschke-Anlage. Oberbürgermeister Florian Janik mahnt in diesem Zusammenhang: „Rechter Terror nach 1945 wurde zu lange verharmlost und die Opfer sind oft in Vergessenheit geraten. Anschläge und Rechtsterrorismus aber auch die Aufdeckung rechter Netzwerke in Polizei und Bundeswehr in jüngster Zeit zeigen: Gegen die Bedrohung durch Rechtsextremismus und rechte Gewalt müssen wir mit aller Konsequenz vorgehen. Politik und Sicherheitskräfte sind dabei ebenso gefragt wie jeder und jede einzelne – egal ob im Beruf oder im privaten Umfeld.“

Die geplante Gedenkveranstaltung kann aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Stattdessen gibt es im Internet unter www.erlangen.de/gedenken-lewin-poeschke Kurzfilme mit Statements von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Oberbürgermeister Florian Janik sowie der Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen, Ester Limburg-Klaus. Außerdem gibt es online den Film „Ermordet von den Händen von Bösewichten – der antisemitische Mord an Shlomo Lewin und Frida Poeschke und seine Hintergründe“ des Journalisten und Autors Ulrich Chaussy.

Stationäre Versorgung: Gemeinsamer Aufruf der Städte und Landkreise

Die Corona-Pandemie hat unbemerkt von großen Teilen der Bevölkerung zu einer Überlastung der stationären Versorgung im Rettungsdienstbereich Nürnberg, aber auch darüber hinaus geführt. Die Städte und Landkreise Erlangen, Erlangen-Höchstadt, Fürth, Landkreis Fürth, Nürnberg und Nürnberger Land appellieren daher gemeinsam an Pflegekräfte, Medizinstudierende und Menschen mit medizinischen oder pflegerischen Kenntnissen, bei der Bewältigung der Corona-Krise mitzuhelfen.

Die Akutkliniken im Rettungsdienstbereich Nürnberg befinden sich aufgrund der anhaltenden krisenhaften Entwicklung in einer Situation, in der sie nicht mehr länger eine vollumfängliche akutmedizinische Versorgung der Bevölkerung aufrechterhalten können. Darüber hinaus können nicht mehr alle Pflegeplätze in Pflegeeinrichtungen in ausreichender Zahl betrieben werden. Der Grund neben den immer weiter steigenden Patientenzahlen mit COVID-19 ist nicht etwa ein Mangel an Material oder Räumlichkeiten, sondern an qualifiziertem Personal.

Deshalb rufen die genannten Städte und Landkreise gemeinsam dazu auf, in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bei der Bewältigung dieser Aufgabe mitzuhelfen. Interessierte werden gebeten, sich beim Pflegepool Bayern zu melden.

Gesucht werden: Pflegekräfte mit Intensiverfahrung, Alten –und Krankenpflegekräfte, Medizinstudierende in der vorlesungsfreien Zeit, Studierende mit medizinischer Ausbildung in der vorlesungsfreien Zeit, Menschen mit medizinischen und pflegerischen Kenntnissen, Freiwillige zur Betreuung von pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen in Pflegeeinrichtungen.

Wer die Möglichkeit hat, bei der pflegerischen, medizin-technischen oder bei der Versorgung mit Serviceleistungen zu unterstützen, kann sich auf der Website des Pflegepools Bayern unter https://www.pflegepool-bayern.de/anmeldung-zum-pflegepool/ registrieren oder sich per E-Mail an pflegepool-bayern@vdpb-bayern.de, telefonisch unter der Rufnummer 089 2620715-02 (Montag bis Freitag von 8:00 bis 17:00 Uhr) melden.

Je nach Tätigkeit und Träger der Einrichtung kann nach individueller Vereinbarung ein Beschäftigungsverhältnis geschlossen werden. Ein Einsatz ist auch für Freiwillige möglich, die derzeit in einem Arbeitsverhältnis (außerhalb des Bereichs der Gesundheitsversorgung und Pflege) stehen. Unter bestimmten Voraussetzungen (Mitgliedschaft in einer freiwilligen Hilfsorganisation) kann gegenüber dem Arbeitgeber ein Anspruch auf Freistellung von der Arbeitstätigkeit und eine Entgeltfortzahlung für den Zeitraum der Unterstützung beansprucht werden.

Zahlreiche vhs-Online-Kurse im Januar ab sofort buchbar

Die Volkshochschule Erlangen weckt vor den Weihnachtsferien die Vorfreude auf eine ganze Reihe von Online-Kursen im Januar/Februar, die ab sofort gebucht werden können. Unter dem Motto „Sprachlich immer am Ball bleiben“ bietet die vhs auf der vhs.cloud Gelegenheit, in vielen Sprachen vergessenes Wissen aufzufrischen oder Neues zu lernen. 28 Angebote stehen zur Wahl. Zahlreiche Möglichkeiten, sich zu entspannen, schafft der Programmbereich Gesundheit. Bereits ab 11. Januar ist orientalischer Bauchtanz angesagt. Außerdem abrufbar: Rücken-Qi-Gong, Stressbewältigung, Yoga und anderes mehr. Fortgesetzt werden auch die Vorträge der Reihe „Studium generale“ zum Verhältnis von Mensch und Technik oder zum Thema „Die Deutschen und ihr Geld“. Für Onlinebuchungen verweist die vhs auf ihre Internetseite www.vhs-erlangen.de. Das vhs-Servicebüro ist noch bis Freitagmittag per E-Mail (vhs.sekretariat@stadt.erlangen.de) zu erreichen. Wer Informationen zu Integrationskursen benötigt, hat in diesem Jahr ebenfalls noch bis 18. Dezember, 12:30 Uhr, Gelegenheit, eine Mail an vhs.integration@stadt.erlangen.de zu senden.

Unbeschränkt auf der Internetseite abrufbar bleibt der vhs-Newsletter+ mit Buchempfehlungen des Oberbürgermeisters, einem Rückblick auf 100 Jahre Erwachsenenbildung in der Stadt sowie einer Weihnachtsgeschichte, die am Dechsendorfer Weiher spielt.

Neues alternatives Programmheft des Bürgertreffs „Die Scheune“

Der Bürgertreff „Die Scheune“ in der Odenwaldallee hat sein „Alternatives Programm – ein mitwachsendes Programmheft“ wieder aktualisiert. „Not macht erfinderisch!“: Nach diesem Prinzip haben die Verantwortlichen der zum Amt für Soziokultur gehörenden Einrichtung das mitwachsende Programmheft vor einigen Monaten ins Leben gerufen. Seitdem kommen, je nach aktuellen Möglichkeiten jeweils Programmpunkte hinzu – derzeit online-Angebote. Das Heft kann im Internet heruntergeladen werden: www.soziokultur-erlangen.de/die-scheune/.

Müllabfuhr zu Weihnachten und Neujahr

Wie die Abteilung Abfallwirtschaft der Stadt Erlangen mitteilt, kommt es aufgrund der Feiertage zu Änderungen bei den Abfuhrzeiten für die Restmüll- und die Biotonnen. Am Heilig Abend, 24. Dezember, entfällt die Abfuhr. Die Behälter werden stattdessen bereits von Montag bis Mittwoch, 21. bis 23. Dezember, geleert. Zu Silvester und Neujahr, 31. Dezember/1. Januar, wird ebenfalls keine Müllabfuhr stattfinden. Die Bio- und Restmülltonnen werden von Montag bis Mittwoch, 28. bis 30. Dezember, geleert. Und auch am Feiertag Heilige Drei Könige entfallen beide Abfuhren. Dafür werden die Behälter an den anderen Wochentagen, Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag (4. bis 8. Januar) abgeholt.

Während der Feiertagswochen beginnt die Müllabfuhr bereits um 6:00 Uhr morgens. Die Biotonnenleerung wird aufgrund der Feiertagshäufung stark eingeschränkt. Mit der Christbaumabholung beginnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betriebs für Stadtgrün, Abfallwirtschaft und Straßenreinigung dann am Montag, 11. Januar. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.erlangen.de/abfallwirtschaft.