"Klassik am See": Verführung unter freiem Himmel
Mitglieder der Nürnberger Philharmoniker und der Pianist Dejan Lazic bezauberten die Besucher von „Klassik am See“ in traumhafter Naturkulisse am Dechsendorfer Weiher
Bis zuletzt blieb die Wetterlage unsicher, doch auch in diesem Jahr konnten die Besucher des 9. Sommernachts-Openair am Dechsendorfer Weiher bei Erlangen einen gelungenen Konzertabend in freier Natur genießen und bei sommerlichen Temperaturen den Verführungen des Don Juan erliegen.
Aufgrund der langanhaltenden Schlechtwetterperiode vor dem Konzert, zitterten die Veranstalter bis zuletzt um die Durchführung des Konzertes. Gestern aber präsentierte sich das Gelände am Dechsendorfer Weiher bei herrlichem Wetter und angenehmen Temperaturen von seiner besten Seite.
Jan-Peter Dinger, Vorsitzender des Vereins „Klassikkultur e.V.“ fasste in seiner Eröffnungsrede die Situation zusammen und appellierte an den Mut der Besucher, nachdem in diesem Jahr aufgrund des schlechten Wetters im Vorfeld ein leichter Besucherrückgang zu vermerken war: „Kultur braucht Mut. Von Seiten der Veranstalter, als auch von Seiten des Publikums, das Kultur erst lebendig werden lässt“.
Pünktlich um 19.45 Uhr wurde der Konzertabend durch Dr. German Hacker, 1. Bürgermeister der Stadt Herzogenaurach, als Vertreter der Schirmherren, eröffnet. Ronald Scheuer, Künstlerischer Vorstand des Vereins „Klassikkultur e.V.“, leitete mit seiner musikalischen Einführung auf charmante und amüsante Weise in die folgenden Werke ein und übergab schließlich an den künstlerischen Leiter Till Fabian Weser, der mit sicherer Geste die Leitung des Orchesters, Mitglieder der Nürnberger Philharmoniker, übernahm.
Bereits mit dem ersten Werk, dem Mephisto-Walzer „Der Tanz in der Dorfschänke“ von Franz Liszt wurde dann auch das Publikum in die Welt der Verführung gelockt. Die dem Werk eigene Leidenschaftlichkeit wurde durch das Orchester in höchstem Maße wiedergegeben und somit zur idealen Einführung in den verführerischen Abend. Darauf folgten ausgewählte Arien aus Mozarts Oper „Don Giovanni“, gesungen von der mit besonderem Applaus bedachten Sopranistin Mirella Bunoaica, dem Bariton Ricardo Velásquez und der Sopranistin Katrin Silja Kurz. Nach der Pause wurde dann das Thema mit Richard Strauss´ „Don Juan“ aufgenommen und in meisterhafter Leistung vom Orchester umgesetzt.
Wahrer Verführer des Abends aber war Dejan Lazic, der am Ende des zweiten Konzertteils das Klavierkonzert Nr. 2 in c-Moll von Sergej Rachmaninow vortrug, für dessen Interpretation er 2009 mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet worden war. Unter mittlerweile sternklarem Nachthimmel bereitete er mit seinem nuancierten und virtuosen Spiel dem Abend einen hochemotionalen Ausgang. Es schien als könne er hier in offener Natur seinem Können besonders befreit Ausdruck verleihen. Dirigent Till Fabian Weser brachte die Stimmung nach dem Konzert auf den Punkt: „Bei dem Klavierkonzert waren die Emotionen des Publikums förmlich auf der Bühne zu spüren.“
Dass sich der Klang des Konzertes in dem akustisch schwierigen Openair-Szenario durchsetzen konnte, war auch in diesem Jahr einer ausgefeilten technischen Anlage der renommierten Firma Sennheiser zu verdanken.
Neben dem musikalischen Programm gab es wieder zahlreiche weitere Highlights auf dem Konzertgelände für die rund 3000 Besucher zu entdecken, darunter die begleitende Ausstellung „Kunst am See“ und das vielfältige kulinarische Angebot. Zahlreiche prominente Gäste fanden sich in den ersten Reihen ein, so auch die Vertreter des Hauptsponsors Schaeffler Gruppe, die Familie Beck, Dr. Peter Buchmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Erlangen, als auch viele Stammgäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Darunter der Schirmherr und Oberbürgermeister der Stadt Erlangen Dr. Siegfried Balleis, die Bürgermeisterin der Stadt Erlangen Birgitt Aßmus, Ministerpräsident a. D. Dr. Günther Beckstein, der Vizepräsident des Bayerischen Landtages Jörg Rohde und viele andere. Einen gelungenen Ausklang fand der Abend mit dem alljährlich sich im Seewasser spiegelnden Feuerwerk.
Impressionen in Kürze auf www.klassik-am-see.com
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