Brose Bamberg ist in Berlin gefordert
Brose Bamberg reist am 6. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga zu ALBA BERLIN. Spielbeginn in der Mercedes-Benz Arena ist am Sonntag um 18 Uhr. MagentaSport überträgt die Partie wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Kanälen. Das „Courtside live“-Spiel wird moderiert von Annet Sattler und kommentiert von Alex Frisch, dem Experte Alex Vogel zur Seite steht.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass ALBA BERLIN eines der diesjährigen deutschen Topteams ist, dann wurde der am vergangenen Donnerstag erbracht. Die Mannschaft von Cheftrainer Aito deklassierte den fünffachen FinalFour-Teilnehmer Fenerbahce Istanbul mit 89:63 und feierte damit den zweiten europäischen Sieg in Serie, den fünften insgesamt. Die Partie gegen die Türken war die fünfte innerhalb der letzten zehn Tage, so dass kräftig rotiert wurde. Kein Spieler stand länger als 25 Minuten auf dem Parkett. Alle eingesetzten Akteure punkteten, fünf davon zweistellig. Am besten traf Niels Giffey (13). Der Sieg ist umso höher einzuschätzen, da Berlin Verletzungssorgen plagen. Mit Brenneke, Eriksson, Fontecchio und Lammers fehlen aktuell vier Spieler in der Rotation. Das machte sich zuletzt auch in der BBL bemerkbar, als die Hauptstädter am letzten Dienstag bei den MHP RIESEN Ludwigsburg die erste Saisonniederlage hinnehmen mussten. Mit 71:78 zogen die Berliner im Schwabenland den Kürzeren, nachdem sie vor allem gegen Ende der Partie den zuvor innerhalb von sechs Tagen absolvierten drei Auswärtsspielen Tribut zollen mussten und müde wurden. Die Pause von nun zwei vollen Tagen zwischen dem letzten und dem kommenden Spiel muss den Berlinern daher aktuell wie Urlaub vorkommen, zumal beide Partien Zuhause stattfinden. Der Kader von ALBA BERLIN ist mehr als ausgeglichen. Das zeigt sich an der Punkteverteilung: in der BBL sind es sechs Akteure, die im Schnitt zweistellig treffen. Allen voran Luke Sikma (12,2), der sich auch auf europäischem Parkett mittlerweile zweimal die Spieltags-MVP-Krone aufsetzen durfte. Für die Bamberger Fans gibt es ein Wiedersehen mit Maodo Lô und Louis Olinde. Letzterer war maßgeblich für den letzten BBL-Sieg in Bayreuth mitverantwortlich, als er in der Schlusssekunde den entscheidenden Korb zum 71:69-Erfolg erzielte. Vor allem defensiv ist die Mannschaft von Aito stark. Im Schnitt ließ sie bis dato in der BBL gerade einmal knapp 75 gegnerische Punkte zu, Platz zwei aller Mannschaften. Ganz vorne sind die Berliner, wenn es um das Ballverteilen geht. Mit durchschnittlich 24 Assists führt ALBA diese Kategorie national an.
Für Brose Bamberg geht es darum, den positiven Trend der letzten Woche aufrecht zu erhalten. Nach dem Sieg in Gießen gab es am vergangenen Mittwoch den dritten Erfolg im dritten Spiel auf europäischem Parkett. Beim 83:82-Sieg über Pinar Karsiyaka haben die Mannen von Johan Roijakkers einmal mehr gezeigt, wozu sie in der Lage sein können. Über die kompletten 40 Minuten war es ein engagiertes und leidenschaftlich geführtes Bamberger Spiel, das durch vier Stopps in Folge in den letzten 9,8 Sekunden in der Verteidigung entschieden wurde. Vier Brose-Spieler erzielten 14 Punkte. Allerdings war ein anderer der mitentscheidende Mann: Bennet Hundt kam selbst auf elf Zähler, verteilte dazu noch acht Assists und behielt in der entscheidenden Phase nicht nur den Überblick, sondern auch die Nerven an der Freiwurflinie. Bereits gegen Gießen hatte er mit zehn Assists großen Anteil am Bamberger Sieg. Nach dem Ausfall von Tyler Larson muss der 22-Jährige mehr Verantwortung übernehmen, tut dies jedoch bislang mit Bravour, was ihm auch ein Sonderlob seines Trainers einbrachte, der nach dem Karsiyaka-Spiel sagte: „Herausheben will ich da Bennet Hundt. Er hat es nicht leicht, muss das Team durch die Verletzung von Tyler Larson führen – hat das aber in der entscheidenden Phase hervorragend gemacht.“ Steigern muss sich Brose sicherlich noch in der Verteidigung. Auch wenn die Defense am Ende gegen Karsiyaka das Spiel gewonnen hat, in der BBL kassiert Bamberg bislang über 90 Punkte. Und noch eine, diesmal jedoch erfreuliche Statistik: Dominic Lockhart wird am Sonntag in Berlin sein 200. BBL-Spiel absolvieren.
Johan Roijakkers: „Berlin hat einen unglaublich tiefen Kader, der, wie man sieht, auch Verletzungen problemlos kompensieren kann. Sie spielen defensiv sehr variabel, bringen viele verschiedene Verteidigungsvarianten aufs Parkett. Ein weiteres Plus ist die Kontinuität: Trainer und einige Spieler sind bereits seit Jahren zusammen, das macht das Teamspiel natürlich einfacher. Dafür müssen wir Lösungen finden. Ich bin nach wie vor mit unserer Defensive nicht wirklich zufrieden. Daran müssen wir weiter arbeiten.“
Am Sonntag wird es für zwei Bamberger Spieler ein Wiedersehen mit alten Bekannten geben. Bennet Hundt und Kenny Ogbe spielten beide bereits für ALBA BERLIN und kommen nun erstmals in ihrem neuen Trikot an die alte Wirkungsstätte zurück.
Bennet Hundt: „Es ist sicherlich etwas Besonderes in der Heimatstadt gegen den alten Verein zu spielen. Das motiviert mich extrem. Leider können meine Familie und meine Freunde nicht dabei sein. ALBA ist neben München sicherlich der Meisterschaftsfavorit. Da kommt also sehr viel Qualität auf uns zu. Wir dürfen sie vor allem offensiv nicht ins Laufen kommen lassen. Man hat gegen Fenerbahce gesehen, zu was für einem Offensivfeuerwerk sie im Stande sind. Für uns gilt aber: wir müssen auf uns schauen, müssen den Rückenwind aus dem Karsiyaka-Spiel möglichst lange mitnehmen.“
Nach der Rückkehr aus Berlin beginnt am Montag direkt die Vorbereitung auf das nächste Spiel. Am Mittwoch empfängt Brose Bamberg in einer Nachholpartie des 4. Spieltags s.Oliver Würzburg. Jump in der BROSE ARENA ist um 20.30 Uhr.
Neueste Kommentare