Bamberger Projekt „Neunmal selbstbestimmt Wohnen in Oberfranken“ startet eigene Webseite

Wanderausstellung ist aufgebaut / Foto: Privat

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben auch die Arbeit des Forschungsprojektes „9 x selbstbestimmt Wohnen in Oberfranken“ durcheinandergewirbelt. Nicht alle für 2020 geplanten Ausstellungstermine konnten durchgeführt werden. Die Zwangspause hat das Projektteam genutzt, um eine eigene Webseite (www.9xofra.de) online zu bringen.

Das Bayerische Landesamt für Pflege hat den Projektzeitraum des Forschungsprojektes bis zum 31. Oktober 2021 verlängert. Abhängig von den Regeln zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie wird die Wanderausstellung zum Forschungsprojekt auch 2021 wieder in verschiedenen öffentlichen Einrichtungen zu sehen sein. Aufgrund der Laufzeitverlängerung können entfallene Termine nachgeholt werden. Zudem werden wegen der großen Nachfrage nun auch Stationen außerhalb Oberfrankens hinzugekommen, darunter München, Dingolfing oder Regensburg. Angereichert wird die Ausstellung mit Vorträgen und Veranstaltungen der Partner vor Ort. Alle Termine, den Abschlussbericht, verschiedene Videos und weitere Dokumente sind für alle interessierten Personen auf der Webseite abrufbar.

Fortsetzung angestrebt

Nach den sehr positiven Ergebnissen der Evaluation (ebenfalls als Download auf der Webseite) bemühen sich die Sozialstiftung Bamberg und die Joseph-Stiftung, die Ergebnisse und Inhalte des Forschungsprojektes weiterzuentwickeln. Aktuell laufen Vorbereitungen und Gespräche zu den Themen praktische Erprobung und die Integration in Smart-City-Konzepte.

Über das Forschungsprojekt

Das Forschungsprojekt „9 x selbstbestimmt Wohnen in Oberfranken“ ist im Winter 2017 gestartet. „Wir haben von der Studie ein besseres Verständnis von Familiennetzwerken erhalten. Ziele sind, die allgemeine Akzeptanz von technischen Assistenzsystemen zu verbessern und neue Lösungsansätze für selbstbestimmtes Wohnen im Alter finden“, erklärt Projektleiter Anton Zahneisen von der Joseph-Stiftung.

Förderung durch den Freistaat Bayern

Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege fördert das Projekt mit rund 580.000 Euro. Beteiligt sind die vier Projektpartner: das kirchliche Wohnungsunternehmen Joseph-Stiftung, die Sozialstiftung Bamberg, die Handwerkskammer für Oberfranken und das Institut für Psychogerontologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Arbeit des Forschungsprojektes

In einem mehrstufigen Prozess wurden Familien gesucht, die den Verbleib eines Angehörigen in den eigenen vier Wänden ermöglichen wollen und dafür bereit waren, intensive Unterstützung zu erfahren. Nach mehreren Vorbereitungsgesprächen führten die Experten das zentrale Element des Forschungsprojektes, den Familienrat, durch. Dabei wird ein gemeinsamer Beschluss gefasst. Die darin getroffenen Festlegungen reichen von persönlichen Aspekten wie mehr gemeinsamer Zeit über das Umstellen von Möbeln bis hin zum Einbau von sogenannter AAL-Technologie. Also technische Systeme, die den Senior beim Leben in der Wohnung unterstützen. Diese wurden während der Studie kostenlos zur Verfügung gestellt. Nach der Umsetzungsphase folgten Kontrolltermine und es wurde Bilanz gezogen. Diese Arbeit und Ergebnisse werden in der Wanderausstellung präsentiert.

Inhalte der Wanderausstellung

Auf fünf mobilen Litfaßsäulen werden verschiedene Aspekte und Erkenntnisse des Projektes wie die Zusammenarbeit mit den Krankenkassen bei Finanzierungsfragen, Ausbaupotenziale im AAL-Bereich oder Erfahrungen beim Austausch mit Beratungsstellen präsentiert. Und es werden die Geschichten der teilnehmenden Personen erzählt. Hinzu kommen drei Stelen, auf denen jeweils ein Film mit thematischem Schwerpunkt zu sehen ist.

Thematische Anfragen

Anfragen bezüglich virtueller Seminare oder Videokonferenzen stellen Sie bitte an Anton Zahneisen azahneisen@gmail.com