Kreuzerhöhungskirche in Eckental-Forth bietet auch „Desinfektionsmittel“ für die Seele
Ab Sonntag gibt es in der Kreuzerhöhungskirche in Eckental-Forth zwei verschiedene Desinfektionsmittelspender: Einen für die Hände, so wie es der Hygieneschutzplan vorsieht und die zweite neue Errungenschaft ist ein Weihwasserspender. Im übertragenen Sinne kann er auch als ein Desinfektionsmittelspender für die Seele bezeichnet werden.
Im Frühjahr wurden wir alle vom Coronavirus mehr oder weniger überrascht. Plötzlich waren zwei Dinge rar: Desinfektionsmittel waren so schnell vergriffen, so schnell sie in die Regale geschlichtet wurden. Weihwasser, das für Gläubige ein wesentliches Zeichen für den Begrüßungsritual in der Kirche ist, war gleich völlig verschwunden.
Viele Gläubige nahmen diesen Umstand in Kauf, weil sich niemand infizieren möchte. Michael Ihle, unser rühriger Mesner startete eine Umfrage unter den Gläubigen: „Fehlt Ihnen das Weihwasser, wenn Sie in die Kirche kommen?“ Hier zwei Antworten: eine Frau, die häufig in die Kirche zum Beten kommt, antwortete: „Für mich ist es sehr wichtig, dass ich beim Betreten einer Kirche mich mit Weihwasser bekreuzige und so den Erstkontakt zu Gott herstelle! Ohne Weihwasser geht das viel schwerer!“ Ein Herr, der sich dazu gesellte meinte: „Die Welt scheint mit Covid-19 erheblich aus den Fugen geraten zu sein. Was bisher als selbstverständlich galt, ist von heute auf gleich tabu geworden. Ich vermisse das Weihwasser sehr.“
Das Weihwasser – welche Funktion hat es eigentlich? Wieso wird es als „Desinfektionsmittel“ der Seele neu benannt? In der Taufe werden die Christen durch das Taufwasser rein gewaschen von aller Schuld. Kein einziger „Schuldkeim“ bleibt bei diesem Sakrament übrig. Die Seele ist im Alltag vielen Störungen völlig ausgeliefert. Dadurch verliert sie im Laufe der Zeit diese Keimfreiheit, bzw. diesen Schutz.
Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass es nicht mehr möglich sein würde, die Finger ins Weihwasserbecken zu tauchen, sich zu bekreuzigen und wie zur Tauferinnerung zu sprechen: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“
Das Weihwasser (= gesegnetes Wasser) möchte die Seele wieder keimfrei werden lassen, das letztendlich im Sakrament der Beichte geschieht.
Normalerweise könnte sich die Kirchenstiftung diese beiden sehr schönen, für einen Kirchenraum würdevollen Desinfektionsständer nicht leisten. Michael Ihle sprach zwei ortsansässige Firmen in Eckental-Brand an, die sich in der Coronakrise solidarisch zeigten und je einen Desinfektionsständer, der berührungsfrei die Desinfektionsmitteldosis in die Hand sprüht, für die Kirche und für das Pfarrzentrum spendeten.
Zusätzlich kennt er die Bedürfnisse der Gläubigen vor Ort. Immer wieder wurde bei ihm wegen dem Weihwasser nachgefragt.
Über einen Zeitungsartikel kam die Lösung: es gibt einen ganz neu entwickelten Weihwasserspender, der ebenfalls berührungsfrei Weihwasser in die Handfläche tropfen lässt. Nur ein Fußpedal muss gedrückt werden.
Auch hier fand Michael Ihle Spender. Er fragte bei verschiedenen Leuten nach. Beim dritten Anruf wurde nur noch die Frage gestellt: „Wieviel fehlt noch?“ und schon war der Weihwasserspender von edlen Spender/innen gesponsert.
Wunder gibt sie immer wieder, auch heute noch. Das durfte die Kirchenpflegerin in kürzester Zeit dreimal voll Freude und Dankbarkeit erleben. Wie schön, dass es in dieser schweren Zeit Menschen gibt, die mit großen finanziellen Spenden Gesundheit von Leben und Geist möglich machen.
Auf dem Deckel steht: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!“ Wird er weggeschraubt, kommt ein „Dankeschön für die Spende!“ – ein Opferstock zum Vorschein.
Sei gesegnet – das springt uns entgegen.
Pfarreienverbund Eckenhaid – Stöckach-Forth – Weißenohe
Seit der ersten Strukturreform im Erzbistum bildeten die drei Pfarreien einen Seelsorgebereich. Mit der zweiten Strukturreform wurden größere Seelsorgebereiche gebildet. Seit September 2019 sind diese Pfarreien in den Seelsorgebereich NEUBAU eingegliedert. Nach wie vor arbeiten die Pfarreien Eckenhaid, Stöckach-Forth und Weißenohe eng in einem Pfarreienverbund zusammen und gehören zum Dekanat Forchheim. Geographisch liegt dieser Verbund am Tor zur Fränkischen Schweiz.
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