Eckental-Forth: Einführungsgottesdienst mit Auftrag an Christen – Zwei ganz unterschiedliche Berufungen – Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Diakonat im Gleichklang

Das erste Mal am Altar in der Kreuzerhöhungskirche / Foto: Michael Ihle

Das erste Mal am Altar in der Kreuzerhöhungskirche / Foto: Michael Ihle

Gleich zu Beginn des Gottesdienstes wurden die beiden „Neuen“ von der Vorsitzenden des Pfarreienverbundes Andrea Felser-Friedrich willkommen geheißen. Sie wünschte Theresa Müller FSJ und Diakon Andreas Eberhorn viel Kreativität, Durchhaltevermögen, Freude an der Begegnung mit den Menschen und Gottes Segen auf all ihren zukünftigen Wegen.

Zunächst stellte sich Theresa Müller der Gemeinde vor

Sie hat dieses Jahr das Abitur geschrieben, ist 18 Jahre alt. Ursprünglich wollte sie ein Jahr ins Ausland, doch aufgrund der gegenwärtigen Situation hat sie sich für ein FSJ hier im Seelsorgebereich Neubau entschieden.

Viele neue Gesichter, ganz neue Aufgaben stehen an. Ein Jahr wird Theresa Müller die unterschiedlichsten Erfahrungen sammeln können – sei es im Kindergartenbereich, als Deutschnachhilfe für Flüchtlinge im Verein Fleck e.V., in der Kinder- und Jugendarbeit, in Projekten wie dem Sternsingen uvm.

Ihr Alleinstellungsmerkmal, eine Premiere, denn eine FSJ-Praktikantin gab es hier im Pfarreienverbund noch nie.

Die beiden Neuen bekommen einen starken Segen zum Start in ihre neuen Aufgaben / Foto: Michael Ihle

Danach stellte sich gleich Diakon Andreas Eberhorn, ein waschechter Schweinfurter, vor. Er ist 58 Jahre alt, verheiratet und hat 3 erwachsene Kinder. Ergreifend für ihn war, dass er vor vier Wochen in der Rolle des Diakons seinen Sohn verheiraten konnte. Sein beruflicher Weg verlief vom Diplom Ingenieur zum Ständigen Diakon. 13 Jahre konnte er beides verbinden, die Kirchenbelange fanden in der Freizeit ihren Platz. Seit dem 01.10.2020 wagte er den Schritt, sein „Freizeithobby“ zum ausfüllenden Beruf zu machen, seiner Berufung nachzugeben.

Die Schwerpunkte seines Arbeitsfeldes neben der allgemeinen Seelsorge, werden die Vorbereitung zur Erstkommunion, Sakramentenspendung, Wortgottesfeiern uvm sein.

Auch Predigtdienst ist mit dabei – davon konnte sich die Gemeinde gleich selbst überzeugen:

In seiner ersten Predigt in der Kreuzerhöhungskirche ging Diakon Eberhorn auf den Missionsauftrag ein, den jeder Christ mit seiner Taufe erhält.  Er stellte der Gemeinde die Frage: „Wie schaffen wir es, einladend die frohe Botschaft zu verkünden, mit Kraft und Freude die richtigen Worte zu finden, um mein Gegenüber zu überzeugen?“ Eines stellte er klar: „Die Mission beginnt immer erst bei mir selbst. Zunächst heißt es nämlich, den Glauben der Eltern neu zu entdecken, für mich ganz persönlich selbst wahrzunehmen, bevor wir ihn weitertragen können.“ Diakon Eberhorn brachte ein Beispiel aus seinem Arbeitsleben als Diplom Ingenieur:

„Ein muslimischer Arbeitskollege aus Saudi Arabien wundere sich über die geringe Bereitschaft hier bei uns in Deutschland, seinen Glauben offen zu zeigen. Für Muslime wird das tägliche Gebet nicht nur aus dem Pflichtgefühl heraus erfüllt, sondern ist Teil ihres Lebens, aus Überzeugung von Gottes Gegenwart.“

Eine weitere Frage stellte er: „Wie können wir unseren Glauben weitergeben?“ Ein Blick in die Wirtschaft zeige, dass nur wer von seinem Produkt überzeugt ist, erfolgreich dieses Produkt verkaufen kann. Daraus ergibt sich die wichtige Frage: „Sind wir von unserem Glauben überzeugt? Selbstbewusst aber zugleich demütig – das sind die beiden wichtigen Voraussetzungen, für eine Mission. Jeden Tag neu bemühen, den Glauben wie in einem zerbrechlichen Gefäß zu bewahren.“

Am Ende seiner Predigt verknüpfte er den Einsatz von Frau Müller: „Wie können wir in der heutigen Welt missionarisches Christentum leben? Das Evangelium bringt auch für das 21. Jahrhundert eine wichtige Botschaft für alle Menschen. So wie sich Theresa Müller bewusst für ein Jahr in den Dienst stellt, die Vielfalt des Glaubens wie einen Regenbogen im Kindergartenbereich, bei den Flüchtlingen, offen für Gottes Botschaft weiterzugeben, für unsere Mitmenschen. Das finde ich Klasse! Amen.“

Beide – Diakon und FSJlerin – stehen in den Startlöchern und freuen sich, was sie künftig im Seelsorgebereich Neubau erwartet. Die ersten Erfahrungen konnten bereits gesammelt werden.

Das Pastoralteam und auch die Gemeindemitglieder freuen sich über den neuen Zuwachs und wünschen beiden nach dem guten Start viele positive Erfahrungen und aufbauende Begegnungen.