Brose Bamberg hat Finaleinzug in der eigenen Hand 

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Brose Bamberg hat nach dem Sieg über ratiopharm ulm den Einzug ins Top Four des MagentaSport BBL Pokals in der eigenen Hand. Am Samstag (15 Uhr) trifft Brose in der Ulmer ratiopharm arena auf s.Oliver Würzburg, am Sonntag (20.30 Uhr) zum Abschluss der Gruppe C auf die MHP RIESEN Ludwigsburg. MagentaSport zeigt beide Partien wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Kanälen.

Die Ausgangslage ist klar: gewinnt Brose Bamberg beide Spiele stehen die Mannen von Johan Roijakkers im Top Four. Dieses wurde aufgrund der coronabedingten Verlegungen der Partien von ALBA BERLIN auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben. In Gruppe C haben Bamberg nach dem Sieg gegen Ulm und Ludwigsburg nach dem Erfolg gegen Würzburg bislang zwei Punkte auf der Habenseite. Die Schwaben müssen am Samstag noch gegen Ulm antreten, bevor es dann am Sonntag zum direkten Aufeinandertreffen kommt. Würzburg spielt am Sonntag gegen Ulm. Lediglich der Gruppenerste kommt weiter.

Beide Bamberger Kontrahenten vom kommenden Wochenende spielten an Spieltag eins vergangene Woche gegeneinander. Am Ende behielt Ludwigsburg mit 78:67 die Oberhand. Der Sieg allerdings war hart umkämpft. Ende des dritten Viertels lag Würzburg noch mit einem Zähler in Front, ehe ein 11:0-Lauf der Schwaben das Spiel zu deren Gunsten kippen ließ und letztendlich auch entschied.

Bester Würzburger Spieler im Duell gegen Ludwigsburg war Tayler Persons mit zwölf Punkten, gefolgt von Cameron Hunt mit elf Zählern. Insgesamt holte das Team von Denis Wucherer starke 40 Rebounds und verteilte ebenso starke 15 Assists. Kampf und Teamspiel stimmten also. Zudem konnte sich jeder eingesetzte Spieler in die Scoringliste eintragen. Einzig die 17 Ballverluste konnten die Würzburger nicht zufriedenstellen und waren für den Cheftrainer am Ende auch mit spielentscheidend: „Im letzten Viertel haben wir insgesamt sechs Mal den Ball zum Gegner geworfen, bei nur einem Assist. Dazu hat Ludwigsburg dann auch keine Fouls mehr gemacht, auch weil wir zu wenig aggressiv waren.“ Das soll am kommenden Wochenende anders werden, denn Wucherer kündigte an, in der vergangenen Woche daran arbeiten zu wollen, „wie man so ein Spiel bis zum Schluss offen gestaltet.“ Würzburg hat seinen Kader im Vergleich zur letzten Saison neu strukturiert. Mit Ausnahme von Justin Sears haben alle Neuzugänge zwar wenig Erfahrung auf BBL-Niveau, dafür ist die Mannschaft aber insgesamt athletischer geworden.

Athletik war und ist in Ludwigsburg nie ein Thema. Das Recruiting von John Patrick ist bekannt und gefürchtet. Und es scheint auch diesmal wieder funktioniert zu haben, denn gegen Würzburg schafften gleich vier Spieler eine zweistellige Punkteausbeute. Bester Werfer war dabei der Ex-Bamberger Elias Harris, der auf 18 Zähler kam, ebenso wie Barry Brown. Und auch der erst kurz vor dem Spiel verpflichtete Jordan Hulls erzielte gegen seinen ehemaligen Club 13 Zähler. Überragender Mann in den riesigen Reihen aber war Jaleen Smith. Der Aufbauspieler schrammte mit 16 Punkten, elf Rebounds und sieben Assists nur knapp an einem Triple-Double vorbei. Vor allem aber die größere Erfahrung machte Patrick am Ende – neben dem spielentscheidenden 11:0-Lauf im letzten Viertel – als ausschlaggebend für den Sieg aus: „Der Schlüssel war das vierte Viertel, da waren wir etwas frischer. Unsere Erfahrung und die Verteidigung von Darden, Herzog und WoBo hat uns den Sieg gebracht.“ Das wird auch der Ansatz für die Partien am kommenden Wochenende sein, denn ebenso wie Brose hat auch Ludwigsburg das Erreichen der Finalrunde in der eigenen Hand.

Für Brose Bamberg steht die erste richtig harte Woche bevor. Drei Spiele in vier Tagen – am Dienstag geht es zum Auftakt der Basketball Champions League ja nach Bologna – bringen die Spieler erstmals an die Belastungsgrenze. Umso wichtiger war eine dosierte Trainingswoche, die jeden einzelnen auf die anstehenden Spiele – körperlich und mental – vorbereitet. Daher wurde sich auch nicht lange mit dem Sieg gegen Ulm befasst. Eine kurze Videoanalyse, das war’s. Die Woche über lag der Fokus voll und ganz auf den beiden Spielen des kommenden Wochenendes. Und dennoch sei kurz der Blick zurück erlaubt: gegen Ulm war nämlich schon vieles gut, auch wenn es kein offensiver Leckerbissen war. Dafür dominierten Kampf und Einsatz – und das Teamspiel. 20 Assists sprechen eine klare Sprache, ebenso wie vier Spieler mit zweistelligem Score. Auffällig auch: die Ruhe an der Freiwurflinie. 17 Treffer bei 18 Versuchen entsprachen einer starken Quote von über 94 Prozent. So kann und soll es auch in den nun anstehenden Partien weitergehen, denn jedem ist bewusst, dass das Erreichen des ersten Saisonziels – der Einzug ins Top Four – in den eigenen Händen liegt.

Johan Roijakkers: „Wir müssen uns weiterhin auf unsere Verteidigung fokussieren. Wenn wir hinten so spielen wie gegen Ulm, dann haben wir in beiden Spielen eine gute Chance. Vorne wird es immer Höhen und Tiefen aber, aber in der Defense müssen wir über 40 Minuten konstant gut stehen.“

Chase Fieler: „Wir sind auf einem guten Weg. Wir hatten eine durchwachsene Vorbereitung, haben aber bereits im Spiel gegen Ulm gezeigt, dass wir als Team gut harmonieren und funktionieren. Das müssen wir jetzt ins kommende Wochenende mitnehmen. Würzburg und Ludwigsburg sind beides gute Mannschaften, die schnellen Basketball spielen. Daher wird es für uns wichtig sein, dass wir ihnen die Schnelligkeit durch gute Defense nehmen.“

Die Partien gegen Würzburg und Ludwigsburg finden beide ohne Zuschauerbeteiligung statt. Nachdem gegen Ulm in Weißenfels 150 Besucher zugegen waren, lassen die neuen Coronazahlen in Ulm und Umgebung eine Teilauslastung der Arena nur in geringem Maße und auch nur bei den Spielen des Heimteams zu. So dürfen bei den Partien von ratiopharm ulm wohl rund 500 Fans aus Ulm in die Arena.

Brose Bamberg reist am heutigen Freitag nach Ulm und bleibt dort bis Montagmorgen. Dann macht sich der Tross auf nach München, wo am Nachmittag der Flieger Richtung Bologna abhebt. Am Abend steht in der Unipol Arena das Abschlusstraining auf dem Programm, am Dienstag dann um 20.30 Uhr das erste Spiel auf internationalem Parkett gegen Fortitudo Bologna.