Sai­son­ab­schluss bei der Muse­ums­bahn Eber­mann­stadt – Behringersmühle

Museumsbahnzug mit der Diesellok V36 123 vor herrlich herbstlicher Kulisse bei Streitberg. Foto: Stephan Schäff
Zug mit der Diesellok V36 123 vor herrlich herbstlicher Kulisse bei Streitberg. Foto: Stephan Schäff

Dampf­bahn-Sai­son 2020:Trotz Coro­na mehr Licht als Schatten

Am kom­men­den Sonn­tag, dem 25. Okto­ber, endet eine wegen der Coro­na-Pan­de­mie sehr unge­wöhn­li­che Sai­son der Muse­ums­bahn im Wie­sent­tal. Den­noch zieht die Dampf­bahn Frän­ki­sche Schweiz e.V. (DFS) gut 40 Jah­re nach der Auf­nah­me des Muse­ums­be­trie­bes im August 1980 ein zwar gemisch­tes, ins­ge­samt aber posi­ti­ves Fazit.

Lan­ge stand im März und April die Fra­ge im Raum, ob die Muse­ums­bahn ihren Betrieb in die­sem Jahr über­haupt auf­neh­men kann – und wenn ja, ob genug Fahr­gäs­te kom­men wür­den. Erschwe­rend kam hin­zu, dass bedingt durch Coro­na auch der Betrieb in der Werk­statt still stand. In Abstim­mung mit dem Gesund­heits­amt konn­te schließ­lich am 7. Juni – über einen Monat spä­ter als nor­ma­ler­wei­se üblich – der Muse­ums­bahn­be­trieb doch auf­ge­nom­men wer­den. „Der Aus­fall aller Betriebs­ta­ge in die­sen fünf Wochen, dar­un­ter sechs Tagen, an den der Dampf­zug zum Ein­satz gekom­men wäre, hat schon zu einem mitt­le­ren fünf­stel­li­gen Ein­nah­me­ver­lust geführt; Ein­nah­men, auf die der Ver­ein ange­wie­sen ist, um Inves­ti­tio­nen in Stre­cke und Fahr­zeu­ge zu täti­gen sowie Fix­kos­ten wie Ver­si­che­run­gen zu beglei­chen“, weiß Alfred Tra­bert, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des gut 420 Mit­glie­der zäh­len­den Ver­eins. Dank­bar ist der Ver­ein immer­hin für die Liqui­di­täts­hil­fe, die ihm unbü­ro­kra­tisch gewährt wor­den ist.

Seit Mit­te Juni hat sich der Fahr­gast­zu­spruch aber bes­ser ent­wi­ckelt als die Muse­ums­bah­ner ange­sichts der ein­schrän­ken­den Bedin­gun­gen erwar­tet hät­ten. Schließ­lich gilt im Zug und auf den Bahn­stei­gen die Mas­ken­pflicht. Und der Spei­se­wa­gen kann nicht bewirt­schaf­tet wer­den. „Wir haben mitt­ler­wei­le etwa zwei Drit­tel des sonst an den ein­zel­nen Betriebs­ta­gen übli­chen Fahr­gast­auf­kom­mens“, schätzt Vor­stands­mit­glied Ste­phan Schäff ein, der sich auch um den Online-Ver­kauf der Fahr­kar­ten küm­mert. Zwar kön­nen Fahr­kar­ten auch am Schal­ter gekauft wer­den. Aber die Coro­na-Doku­men­ta­ti­ons­pflich­ten und die wegen der Pan­de­mie erfor­der­li­che Zuwei­sung eines fes­ten Sitz­plat­zes sind auf­wän­dig und kos­ten Zeit. Gleich­wohl freu­en sich die ehren­amt­lich Akti­ven, dass ihnen so vie­le Fahr­gäs­te die Treue gehal­ten haben, auch wenn die Fahr­gast­zah­len in die­sem Jahr zwangs­läu­fig nicht an die der Vor­jah­re her­an­kom­men können.

Denk­mal­schutz-Pro­jekt erfolg­reich angelaufen

Aus­ge­spro­chen posi­tiv gestar­tet sind die bau­li­chen Akti­vi­tä­ten im Rah­men des maß­geb­lich von der Ober­fran­ken­stif­tung geför­der­ten Pro­jek­tes zur denk­mal­ge­rech­ten Sanie­rung der Stre­cke der Muse­ums­bahn. So konn­ten noch im Früh­jahr die Schwel­len von je einer Wei­che in Mug­gen­dorf und Eber­mann­stadt aus­ge­wech­selt wer­den. Im Juli began­nen die Arbei­ten zur Beton­sa­nie­rung der Wider­la­ger an zwei Brü­cken bei Gas­sel­dorf: der Lein­lei­ter- und der Lein­lei­ter­flut­brü­cke. Von den defek­ten Wider­la­gern wur­den alle losen Beton­tei­le ent­fernt. Die Flä­chen wur­den sand­ge­strahlt und die her­vor­ge­tre­te­ne Altar­mie­rung rost­ge­schützt. Dann wur­den die aus­ge­ar­bei­te­ten Flä­chen mit Beton aus­ge­füllt. Anschlie­ßend wur­de zusätz­lich eine umgrei­fen­de Spritz­be­ton­scha­le auf­ge­bracht. Auch die Gesim­se der Brü­cken wur­den grund­le­gend saniert. Mit­te Sep­tem­ber konn­ten die Arbei­ten an die­sen bei­den Brü­cken erfolg­reich abge­schlos­sen werden.

Wer sich von den Fort­schrit­ten auf Fran­kens ältes­ter Muse­ums­bahn über­zeu­gen will, hat in die­sem Jahr letzt­mals am letz­ten Okto­ber-Sonn­tag Gele­gen­heit, wenn der Muse­umzug noch drei­mal durch das herbst­li­che Wie­sent­tal fährt. Zum Sai­son­ab­schluss kom­men die bei­den Die­sel­loks der Bau­rei­he V36 aus den Bau­jah­ren 19939 und 1940 zum Ein­satz. Der Zustieg ist in Eber­mann­stadt, Mug­gen­dorf und Beh­rin­gers­müh­le mög­lich, Fahr­kar­ten sind im Online-Vor­ver­kauf auf www​.dampf​bahn​.net/​f​a​h​r​k​a​r​ten, sonn­tags am Bahn­hof Eber­mann­stadt sowie beim Schaff­ner am Zug erhältlich.