Landschaftspflegeverband Forchheim und Umweltministerium informierten in Gaiganz über die Streuobstlandschaften im Landkreis Forchheim
Streuobst in neuem Licht
Die Streuobstbestände im Landkreis Forchheim sind bedeutende Bestandteile der Natur- und Kulturlandschaft. Seit Jahrhunderten prägen sie das typische Bild unserer fränkischen Heimat. Die hochstämmigen Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Zwetschgenbäume sowie die darunter liegenden Wiesen mit reichem Blütenangebot haben aber auch eine überragende Bedeutung für die Artenvielfalt.
Zusammengenommen kommen in Streuobstwiesen etwa 5.000 Arten von Pflanzen, Tieren und Pilzen vor. Viele davon sind gefährdet. Alte Obstbäume, stellen oft die letzten Lebens- und Rückzugsräume dieser Arten dar. Beispiele sind etwa der Wendehals, der Gartenrotschwanz oder in seltenen Fällen auch der Eremit, ein Rosenkäfer, der Mulmhöhlen besiedelt.
Um den Erhalt der Streuobstwiesen zu fördern wurde auf Anregung von Staatsminister Glauber Ende letzten Jahres über den Landschaftspflegeverband Forchheim ein Streuobstprojekt gestartet, mit dem Ziel, die Bürger der Region von der Bedeutung der Obstbäume zu überzeugen und sie bei der Erhaltung, Nutzung und Neuanlage zu unterstützen.
„In den vergangenen Monaten wurde viel erreicht“, so Claus Schwarzmann, 1. Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes. So wurden zwei Obstsammelmaschinen gekauft, die auf Anhängern und mit zwei Seilschüttlern nun zum Ausleihen für Eigentümer und Nutzer von Streuobstwiesen bereit stehen.
Weiterhin sind die Planungen für 2 Muster-Sortenanlagen für Äpfel und Birnen weitgehend abgeschlossen. Etwa 200 Bäume verschiedener regionaler Sorten werden hierfür noch in diesem Herbst in Weigelshofen und vermutlich in Gosberg gepflanzt. Weitere 300 Obstbäume werden im Herbst über zusätzliche Landschaftspflege-Mittel gepflanzt.
„Bei etwa 200 alten Obstbäumen wurde im Frühjahr und Sommer ein Entlastungsschnitt durchgeführt, so dass sie nicht mehr zusammen brechen können“, erläutert Schwarzmann weiter.
Das Projekt, welches vorerst auf gut ein Jahr begrenzt ist, sei also auf einem gutem Weg, meint Dr. Manfred Mühlbauer, stellvertretender Referatsleiter für Landschaftspflege am Umweltministerium, der den kurzfristig verhinderten Staatsminister Thorsten Glauber vertrat. Derzeit wird ein Verlängerungsantrag für weitere 4 Jahre durch den LPV vorbereitet und ist schon weit gediehen. Minister Glauber und seine Mitarbeiter begrüßen diesen Antrag ausdrücklich, da die ganzen Bemühungen natürlich nur sinnvoll sind, wenn die Initiativen auch weiter gehen.
Andreas Niedling und Claudia Munker
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