Brose Bamberg gewinnt in Ulm – Fieler und Larson bilden Doppelspitze
Brose Bamberg hat aus den Fehlern der Niederlage in München gelernt und das Testspiel bei ratiopharm ulm mit 97:70 gewonnen. Dabei zeigten die Gäste, die zwar noch auf Norense Odiase verzichten mussten, dafür aber wieder auf Chase Fieler zurückgreifen konnten, von Beginn an offensiv und defensiv eine engagierte und couragierte Leistung. Anders als noch zwei Tage zuvor funktionierte vor allem das Teamspiel besser, wurde immer wieder der freie Mann an der Dreierlinie gesucht und gefunden. Eine Distanzwurfquote von 39 Prozent (13/33) ist gut, besser aber noch die 23 Assists und 39 Rebounds (zwölf davon offensiv). Bester Brose-Werfer war Christian Sengfelder mit 20 Punkten.
Johan Roijakkers: „Ich bin heute sehr zufrieden. Wir haben mit großer Energie gespielt. Und das über die vollen 40 Minuten. Das spiegelt sich auch im Ergebnis wieder. Wenn man durchgängig das Energielevel hochhält, dann kommt man in einen guten Rhythmus, bekommt gute, offene Würfe. Das war heute der Schlüssel zum Sieg.“
Es war ein guter, intensiver Start der Bamberger, die durch fünf Punkte von Christian Sengfelder und fünf von Michele Vitali bereits nach gut drei Minuten mit acht Punkten in Front lagen: 10:2. Ein 6:0-Lauf der Ulmer brachte die Hausherren Mitte des Viertels zwar wieder auf zwei Zähler ran (15:13, 6.), Brose aber hatte die richtigen Antworten parat. Vor allem in der Verteidigung waren die Mannen von Johan Roijakkers höchstaggressiv, ließen die Ulmer Guards kaum zur Entfaltung kommen. Vorne liefen die Systeme gut und fielen immer wieder die gut herausgespielten Dreier. Nach zehn Minuten führte Brose mit 28:19. Stark im ersten Viertel: Chris Sengfelder kam alleine auf zwölf Punkte. Erstmals zweistellig wurde die Bamberger Führung nach gut 13 Minuten. Kenneth Ogbe slalomierte durch die Ulmer Abwehr und schloss zum 35:25 ab. Es blieb weiterhin eine dominante Vorstellung Broses, die vier Minuten vor der Pause nach einem weiteren Vitali-Dreier und einem von Bennet Hundt mit 19 Punkten vorne lagen: 45:26. Zur Halbzeit betrug der Vorsprung noch 14 Zähler, stand es 52:38. Brose gefiel bis dato mit gutem Teamspiel (14 Assists), guter Arbeit unter den Körben (19 Rebounds) und bereits acht getroffenen Dreiern.
Bamberg machte auch zu Beginn der zweiten Hälfte da weiter, wo sie Ende der ersten aufgehört hatten: starke Defense (die ersten sechs Minuten des dritten Viertels ließ Bamberg nur zwei Ulmer Punkte zu), gute Offense. Zwei Dreier in Folge von Hundt, dazu Sengfelder, Vitali und Ogbe sorgten für einen zwischenzeitlichen 12:0-Lauf und die 26-Punkte-Führung (66:40, 26.). Vor dem Schlussabschnitt blieben davon noch 23 übrig. Nachdem Bamberg Viertel Nummer drei mit 24:15 für sich entschieden hatte, ging es beim Stand von 76:53 in die letzten zehn Minuten. Dort hinein gingen die Gäste mit der klaren Anweisung ihres Coaches, auch das letzte Viertel für sich zu entscheiden, die Energie – trotz des großen Vorsprungs – hoch zu halten. Seine Schützlinge folgten ihm, standen hinten immer noch gut und liefen vorne die Systeme für die Dreierschützen, die weiterhin hochprozentig trafen. Zwei Minuten vor Schluss sorgten erfolgreiche Freiwürfe von Bennet Hundt für die erstmalige 30-Punkte-Führung: 94:62. Am Ende stand ein zu keiner Zeit gefährdeter 97:70-Sieg zu Buche. Darauf lässt sich aufbauen lfür das nächste Testspiel am kommenden Samstag gegen medi bayreuth.
Brose Bamberg:
Lockhart 5, Blakes 4, Plescher dnp, Fieler 6, Ogbe 16, Vitali 15, Hundt 19, Sengfelder 20, Kravish 8, Grüttner, Larson 4
Fieler und Larson bilden Doppelspitze
Chase Fieler und Tyler Larson führen Brose Bamberg als Doppel-Kapitäne in die Spielzeit 2020/2021. Sie sind damit gleichberechtigte Nachfolger von Elias Harris, der das Amt das letzte Jahr innehatte.
Johan Roijakkers: „Der Kapitän hat eine wichtige Rolle. Er ist das Sprachrohr der Mannschaft und muss auf dem Platz voraus gehen. Dazu benötigt es gewisse Eigenschaften, die bei Chase und Tyler sehr ausgeprägt sind: Erfahrung, Führungsstärke, Wille, 100%iges Kommitment. Daher sind beide für mich die richtigen Personen für dieses besondere Amt.“
Chase Fieler: „Ich sehe meine Aufgabe in erster Linie darin, zwischen Spielern und Trainern zu vermitteln, ihnen zu helfen, die andere Seite besser zu verstehen. Meine Erfahrung in verschiedenen Ländern und Teams wird mir dabei helfen. Ich will, dass die Jungs immer zu mir kommen können. Ich werde sie aufbauen, wenn sie Probleme haben, damit sie immer positiv sind und wir gemeinsam den besten Basketball spielen können.“
Tyler Larson: „Ich will ein Leader sein, ein Anführer. Auf dem Parkett bin ich das Sprachrohr des Coaches. Und ich werde alles versuchen, damit ich die Jungs ermutigen kann, ihren besten Basketball zu spielen.“
Chase Fieler ist aktuell Broses erfolgreichster Spieler, wenn man die Titelgewinne der letzten Jahre betrachtet. Er wurde mit Groningen zweimal niederländischer Meister, mit Oostende holte er zweimal den Titel in Belgien. Tyler Larson geht in seine sechste Saison als Profi. Zuletzt führte er die EWE Baskets Oldenburg ins Pokalfinale und ins Halbfinale der Meisterschaft.
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