Erzbischof Schick weiht vier Diakone
„Macht die Eucharistie zum Herzstück Eures Lebens und Eurer pastoralen Tätigkeit“
(bbk) Erzbischof Ludwig Schick dankte den vier Weihekandidaten Alexander Brehm, Michael Gräf, Sven Raube und Dieter Jung für ihr „ja“ zum priesterlichen Dienst, zu dem Christus selbst sie berufen habe. „Liebe Mitbrüder Ihr habt eine gute Entscheidung getroffen. Priesterlicher Dienst macht Sinn und weil er Sinn macht, wird er Euch zufrieden und glücklich machen“, betonte der Erzbischof. „Euch gilt, was Christus Petrus sagte: „In diesem Leben werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, alles bekommen, was ihr braucht – wenn auch unter Bedrängnis und Verfolgung – und in der Ewigkeit das himmlische Leben“.
Jesus Christus selbst male das Leben in seiner besonderen Nachfolge nicht rosarot oder himmelblau. „Die Kirche schreitet zwischen den Verfolgungen der Welt und den Tröstungen Gottes auf ihrem Pilgerweg zum Himmel“, zitierte Schick den heiligen Augustinus. Heute werde oft vom Stress im priesterlichen Dienst gesprochen – größere Flächen, weniger Priester, mehr Pfarreien, mehr Anforderungen, so Schick. Angesichts dieser Fakten unserer Zeit, mache es aber keinen Sinn, sich nach den „guten alten Zeiten“ zurückzusehnen oder sich unrealistische zukünftige Möglichkeiten auszumalen. „Heute ist unsere Zeit und hier ist unsere Aufgabe! Tut was Ihr tun könnt. Was Ihr im Gespräch mit unserem Herrn und Heiland, der Euch weiht und sendet und der in Euch als Priester, Lehrer und Hirte wirkt, erkennt, das tut!“, ermunterte der Erzbischof. „Mehr ist nicht verlangt.“
Der wichtigste Dienst des Priesters sei die Eucharistiefeier. In ihr werde der gesamte priesterliche Dienst genährt und geformt. Besonders die Sonntagseucharistiefeier müsse ein geistliches Erlebnis für den Priester selbst und für die ganze Gemeinde sein, fordert der Bamberger Oberhirte. „Die heilige Messe wird ein tief greifendes geistliches Ereignis, das die ganze Woche der Gläubigen belebt und nährt, wenn sie für Sie als Priester ein geistliches Erlebnis ist“, so Schick.
Die Eucharistiefeier habe eine feste Struktur, die es einzuhalten gelte. Die Vor- und Nachbereitung der heiligen Messe durch das stille Gebet solle für jeden Priester eine Selbstverständlichkeit sein. Auch die verschiedenen Dienste der Ministranten, Lektoren und Kommunionhelfer, müssten so wahrgenommen werden, dass sie die Liturgie bereichern, ermahnt der Erzbischof. Inhaltsreich, aktuell und gut vorgetragen sollten die Fürbitten sein. Die Predigt müsse geistvoll, das heißt „evangeliumsvoll“ sein, sie müsse, wie schon der heilige Paulus sagte „Christus den Menschen vor Augen malen“, sein Leben, sein Wirken, seine Ideale, seine Gebote, seine Verheißungen, erinnert der Erzbischof.
Damit die Eucharistiefeier wirklich ein für viele geistliches Erlebnis werde, müsse die Erstkommunion- und Firmvorbereitung gut durchgeführt werden; die Ministrantenarbeit solle das Kernstück der Jugendarbeit sein und auf die Kirchenmusik müsste geachtet werden. Diese Aufgaben seien in erster Linie den Priestern übertragen.
Auch die Gläubigen erinnerte der Erzbischof daran, dass die Eucharistiefeier am Sonntag, das Herzstück der Kirche sei. Für die Mitfeier der Eucharistie müsse man auch ein paar Kilometer Autofahrt auf sich nehmen. Die Laien sollten dem Priester Aufgaben abnehmen, beispielsweise im Kindergartenbereich, in der Verwaltung oder bei karitativen Tätigkeiten, damit er frei sei für die Vorbereitung und den Vorsitz bei der Feier der Eucharistie.
„Liebe Weihekandidaten, ich weihe Euch vor allem für die Feier der Eucharistie. Das ist kirchliche Tradition und Lehre, erkennt es, nehmt es an, macht die Eucharistie zum Herzstück Eures Lebens und Eurer pastoralen Tätigkeit“, fordert der Erzbischof.
Wer als Priester mit Herz und Verstand, mit Körper und Geist, mit Seele und Gemüt Eucharistie feiere, der werde auch ein guter Seelsorger, so Schick. „Er wird den Menschen zuhören und raten können, er wird trösten, aber auch die Gebote Gottes mit aller Klarheit und Klugheit lehren können, er wird ein guter Begleiter zum Himmel werden. Er wird im Bußsakrament aufrichten und im Leben und im Tod als guter Hirte den ihm anvertrauten Gläubigen beistehen können“.
Eucharistische Priester seien zufriedene Priester und gute Seelsorger, erklärt der Bamberger Erzbischof.
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