Rumänische Bande festgenommen – Schleierfahnder klären zahlreiche Fälle

Symbolbild Polizei

Auch in Oberfranken wegen Raubdeliktes gesucht

Wie gut die Zusammenarbeit verschiedenster bayerischer Polizeidienststellen untereinander und auch – wie in diesem Fall – mit dem Zoll funktioniert, erlebten jetzt sechs rumänische Bandenmitglieder. Sie wurden festgenommen, nachdem man ihnen eine Reihe von verschiedensten Eigentums- und Fälschungsdelikten nachweisen konnte.

Als ein 37-Jähriger am Freitag, 27.05.2011, nach seiner Einreise aus Österreich mit einem Renault mit französischer Zulassung auf der A 8 von Zollfahndern kontrolliert wurde, stellten die Beamten schnell fest, dass der Mann von der Staatsanwaltschaft Passau wegen Urkundenfälschung zur Festnahme ausgeschrieben war. Gegen seine rumänischen Mitfahrer, eine 26-jährige Frau und zwei 21 und 26 Jahre alten Männer, lag zu diesem Zeitpunkt nichts vor.

Zuständigkeitshalber übernahmen von da an die Traunsteiner Schleierfahnder die Ermittlungen. Und die stellten auch noch fest, dass der Renault weder zugelassen, noch versichert war. Der 37-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert, der Pkw bei der Polizeidienststelle hinterstellt. Der Inhaftierte erstattete dann Tage später aus der Haft heraus Anzeige gegen die drei Mitfahrer, weil diese seinen Wagen zwischenzeitlich weggefahren und damit unterschlagen hätten. Im übrigen habe auch keiner von ihnen eine Fahrerlaubnis besessen. Gekannt will er die Drei nicht haben, was die Polizeibeamten aber bereits zu diesem Zeitpunkt anzweifelten und deshalb gegen den Anzeigeerstatter wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelten.

Am Montag, 20.06.2011, wurde dann ein Volvo mit italienischer Zulassung, der aus Österreich kam, auf der A 8 von den Schleierfahndern kontrolliert. Im Wagen saßen mehrere Rumänen. Die Beamten stellten fest, dass Teile der italienischen Zulassungsdokumente total gefälscht waren und zeigten den Fahrer, einen 42-Jährigen, deswegen an. Unter den vier Mitfahrern befanden sich interessanterweise auch die Drei, die Wochen zuvor einfach den Renault ihres Landsmannes „unterschlagen“ hatten. Sie wurden festgenommen und räumten zwar grundsätzlich die Wegnahme des Renault ein, gaben aber zu, den Fahrzeugeigentümer seit ihrer Kindheit zu kennen. Und damit nicht genug: die weiteren Ermittlungen ergaben, dass die beiden 21 und 26 Jahre alten Männer, sowie der 42-jährige Volvo-Fahrer und ein weiterer 23-jähriger Rumäne, wegen eines Raubdeliktes in Oberfranken gesucht wurden. Sie wurden auf Bildern der Überwachungsanlage erkannt. Die Vier waren zusammen mit der bekannten 26-Jährigen am Sonntag, 12.06.2011, an einer Autobahnrastanlage in der Nähe von Bamberg. Dort stahlen drei der Männer eine Geldbörse aus einem abgestellten Pkw und hielten dabei ein 10-jähriges Mädchen fest, welches zu diesem Zeitpunkt alleine im Wagen der Eltern wartete. Im Shop der Rastanlage entwendeten sie überdies noch Kosmetikartikel im Wert von etwa 100 Euro.

Der Bande konnten im Nachhinein ein weiterer Diebstahl aus einem Autobahnrestaurant in der Oberpfalz und ein Tankstellenbetrug in Österreich nachgewiesen werden. Ob die Sechs noch für weitere Delikte in Frage kommen, werden die Ermittlungen ergeben müssen.

Neben dem 37-Jährigem sitzen derzeit der 21- und der 26-Jährige in Haft, die drei anderen wurden nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß gesetzt.