Auch im Urlaub: Computer & Co. mit Umsicht benutzen
Ob Handy, Computer, WLAN oder der USB-Stick zum Speichern der Urlaubsfotos – viele Urlaubsreisende möchten auch in den Ferien die gewohnten elektronischen Geräte nutzen. Doch außerhalb des eigenen Wohn- oder Arbeitszimmers mit Firewall, Antivirenschutz sowie regelmäßigen Sicherheitsupdates lauern Risiken, warnt Matthias Gärtner, Pressesprecher des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „IT-Betrüger machen sich die Sorglosigkeit zunutze, die sich abseits des Alltags im Umgang mit Computer, Handy & Co. einstellen kann“, so Gärtner.
Bankgeschäfte im Internetcafé abzuwickeln sollte deshalb ebenso tabu sein wie der Versand vertraulicher Daten über ein ungesichertes WLAN. Bei der Verwendung eines USB-Sticks an einem fremden Computer empfiehlt das BSI ebenfalls Vorsicht. „Wer einige einfache Maßnahmen beherzigt, bietet IT-Betrügern im Urlaub wenig Angriffsfläche“, weiß Matthias Gärtner. Und auch vor unnötigen Kosten kann sich der Reisende schützen: Wer sich bereits vorab über seine Handygebühren im Ausland informiert, vermeidet bei der Abrechnung ein böses Erwachen.
Sicherheitstipps für das Urlaubsgepäck
- Schützen Sie sich vor Gerätediebstahl und Datendieben Laptops oder Handys sind für Diebe attraktiv. Nehmen Sie deshalb nur die Hardware mit, die Sie wirklich benötigen, und schalten Sie diese nur ein, wenn sie gebraucht wird. Denn bei Diebstahl entsteht nicht nur materieller Schaden. Die auf dem entwendeten Gerät gespeicherten Daten könnten zudem missbraucht werden. Stellen Sie sicher, dass die vierstellige PIN zum Schutz der SIM-Karte des Handys aktiviert ist. Nutzen Sie auch die Passwort-Abfrage für die Benutzerkonten Ihres Laptops. Lassen Sie die Geräte nicht unbeaufsichtigt.
- Informieren Sie sich bei Auslandsreisen über Handytarife Das eigene Handy hat man auch im Urlaub stets dabei. Manch einer greift auch im Ausland bei Gesprächsbedarf arglos zu seinem Mobiltelefon. Doch durch die Roaming-Gebühren, also die Kosten für die Nutzung eines fremden Mobilfunknetzes im Ausland, entstehen bei Telefonaten zwischen Urlaubsort und Zuhause unter Umständen horrende Rechnungen. Gleiches gilt für die Nutzung von Datenverbindungen mit dem Smartphone. Deshalb sollte man sich vor Reiseantritt bei seinem Handyanbieter über die Roaming-Gebühren informieren, die Mailbox für die Dauer des Urlaubs deaktivieren und so wenig wie möglich mit dem Mobiltelefon telefonieren. Bei längeren Reisen empfiehlt sich unter Umständen die Anschaffung eines Prepaid-Handys.
- Vorsicht bei der Nutzung fremder Computer Viele Nutzer finden es komfortabel, im Hotel zu surfen oder im Internetcafé E-Mails zu lesen. Doch das birgt Risiken, wenn Virenschutzsoftware und Firewall nicht auf dem neuesten Stand sind. Dann werden Aktivitäten unter Umständen mitverfolgt, Kennwörter ausgelesen oder externe Speichermedien mit Schadsoftware infiziert. Vor dem Anschluss eigener Speichermedien sollte man sich daher vergewissern, dass aktuelle Virenschutzsoftware verwendet wird. Bearbeiten Sie keine sensiblen Informationen auf fremden Computern. Löschen Sie nach der Nutzung zwischengespeicherte Informationen sowie den Cache-Speicher des Browsers.
- Vorsicht bei der Nutzung mobiler Netzwerke (WLAN) Drahtlose Funknetzwerke sind nützlich, weil man mit dem eigenen Laptop jederzeit unterwegs in Internetcafés, Hotels oder an so genannten Hotspots online gehen kann. Doch ungeschützte, unverschlüsselte Internet-Verbindungen bieten Hackern leichtes Spiel. Deshalb sollten Sie sich über das Sicherheitsniveau des Hotspots vorab informieren (ein zuverlässiger Sicherheitsstandard ist die Verschlüsselung mit WPA2) sowie die WLAN-Funktion Ihres Laptops nur bei Gebrauch aktivieren. Aktuelle Virenschutzsoftware und Firewall dürfen niemals fehlen.
- Vorsicht bei Online-Geldgeschäften auf Reisen Gerade im Auslandsurlaub könnte der Zugriff auf das heimische Konto nützlich sein. Aber: Öffentlich zugängliche Computer sind häufig nicht ausreichend vor Schadsoftware geschützt – die Geräte können also mit Schadsoftware verseucht sein, so dass zum Beispiel eine höhere Gefahr für das Ausspähen von Passworten besteht. Deswegen sollte man Online Banking oder -Einkäufe tunlichst vermeiden. Ist das nicht möglich, sollte man Internet-Adressen immer manuell eingeben sowie auf verschlüsselte Datenübertragung achten. Sinnvoll ist es überdies, mit der Bank ein Limit für tägliche Geldbewegungen zu vereinbaren.
- Achten Sie auf Ihre persönlichen Daten Nicht nur Workaholics schreiben im Urlaub wichtige Texte oder E-Mails – mit etwas Abstand zum Alltag lassen sich manche Dinge einfach entspannter regeln. Doch sollten Sie auf öffentlich zugänglichen Computern keine vertraulichen Daten bearbeiten und nicht vergessen, Ihre Dateien auf einem eigenen, externen Medium zu speichern. Bei Nutzung eigener mobiler Geräte besteht die Gefahr, dass durch Diebstahl des Geräts oder Datenspeichers die darauf vorhandenen Daten missbraucht werden. Deshalb sollten wichtige, vertrauliche Daten nur verschlüsselt abgelegt werden.
- Schützen Sie Ihren Nachwuchs auch am Urlaubsort Wollen Ihre Kinder in den Ferien mit fremden Computern surfen, so sollten Sie daran denken, dass hier in der Regel keine Filterprogramme zur Verfügung stehen. Chats oder Kontaktbörsen stehen Kindern dort also unter Umständen uneingeschränkt offen. Hinzu kommen Risiken durch ungeeignete Computerspiele, den Download kostenpflichtiger Programme bzw. Dateien oder – vor allem in größeren Menschenansammlungen – die denkbare Übertragung gefährlicher Inhalte auf Handys via Bluetooth. Hierüber sollten Sie mit Ihrem Kind sprechen sowie alle von ihm genutzten Geräte vorab prüfen.
- Bringen Sie Ihre Software nach dem Urlaub auf den neuesten Stand Während eines zweiwöchigen Urlaubs kann in der virtuellen Welt viel passieren. Nicht von ungefähr gibt es regelmäßige Sicherheitsupdates für das Betriebssystem, das Virenprogramm und andere Software. Bevor Sie den heimischen PC also wieder wie gewohnt nutzen, sollten Sie nach der Rückkehr aus dem Urlaub alle verfügbaren Sicherheitsupdates installieren. Schauen Sie sich die in der Zwischenzeit erhaltenen E-Mails sorgfältig an und löschen Sie alles, was Ihnen verdächtig vorkommt.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.bsi-fuer-buerger.de/Urlaub.html
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