IHK Oberfranken: Ausbildung sichert Fachkräfte
IHK appelliert an Unternehmen und Schulabgänger
Mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Ausbildungsmarkt hat sich der Berufsbildungsausschuss der IHK für Oberfranken Bayreuth in seiner jüngsten Sitzung befasst. „Die oberfränkischen Ausbildungsbetriebe stehen vor großen Herausforderungen, da durch die Corona-Pandemie Unsicherheiten in Bezug auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung bestehen“, so Michael von Hertell, alternierender Vorsitzender des IHK-Berufsbildungsausschusses. Dennoch sei es gerade jetzt wichtig, das Ausbildungsengagement weiter hoch zu halten, so von Hertells Appell. „Die berufliche Ausbildung ist das Mittel der Wahl um gut qualifizierte Fachkräfte zu sichern, jetzt und insbesondere auch für die Zeit nach der Krise.“
In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Berufsbildungsausschuss der IHK für Oberfranken Bayreuth, der sowohl mit Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmervertretern besetzt ist, mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Ausbildungsmarkt. Dazu ergab eine bundesweite Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), dass über 60 Prozent der befragten Ausbildungsbetriebe alle ihrer Absolventen übernehmen können.
Auch in Oberfranken stelle sich der Großteil der Ausbildungsbetriebe ihrer Verantwortung gegenüber Auszubildenden und Wirtschaftsstandort, trotz der aktuell schwierigen Situation, so das Resümee der Ausschussmitglieder. „Es ist wichtig dass die Betriebe gerade jetzt alles daran setzen, die Ausbildung aufrechtzuerhalten“, so von Hertell. Wer auf gut qualifizierte Fachkräfte zurückgreifen kann, sei in der Lage, nach der Krise schneller durchzustarten, da Personalsuche und Einarbeitungszeiten wegfallen. Hinzu komme der demografische Wandel, der die Fachkräftesituation in der Region nach wie vor verschärfe. „Wer jetzt auf Ausbildung setzt, baut ein starkes Fundament für die Zukunft.“
Chancen auf dem Ausbildungsmarkt
In diesem Zusammenhang betont Bernd Rehorz, Leiter der beruflichen Bildung bei der IHK für Oberfranken Bayreuth, dass der oberfränkische Ausbildungsmarkt auch in diesem Jahr noch Chancen bietet. „Normalerweise ist bis Mitte des Jahres rund die Hälfte der neuen Ausbildungsverhältnisse eingetragen, doch in diesem Jahr hat sich der gesamte Prozess nach hinten verschoben“, so Rehorz mit Blick auf die Zahlen der aktuellen Ausbildungsstatistik. Viele Unternehmen konnten ihre Bewerbungsgespräche aufgrund der Kontaktbeschränkungen erst später als geplant durchführen, so dass Entscheidungen und in Folge dessen auch Eintragungen später als üblich erfolgen.
Rehorz appelliert an Schulabgänger, gerade jetzt auf eine berufliche Ausbildung zu setzen. „In unserem Ausbildungsmarkt ist noch Musik drin. In vielen Unternehmen laufen aktuell noch Bewerbungsgespräche, so dass es auf jeden Fall auch jetzt noch Sinn macht, sich zu bewerben“, so Rehorz. Wer sich für eine berufliche Ausbildung entscheide, habe gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle in der Region. Rein rechnerisch kommen in Oberfranken auf einen Bewerber 2,1 unbesetzte Lehrstellen. Informationen und Unterstützung finden Bewerber unter anderem bei der Lehrstellenbörse der IHK (www.ihk-lehrstellenboerse.de).
Politik will Berufliche Bildung stärken
Die hohe Bedeutung der Beruflichen Bildung für die langfristige Stärkung des Wirtschaftsstandorts spiegle sich auch in den jüngsten Beschlüssen der Politik. Mit dem Ausbildungszuschuss habe der Bund ein Instrument beschlossen, das dabei unterstützten soll, durch die Corona-Pandemie bedrohte Ausbildungsplätze zu sichern. Auch auf europäischer Ebene ist die Stärkung der Beruflichen Bildung eine zentrale Zukunftsaufgabe für einen Neustart nach Corona.
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