IHK Ober­fran­ken: „Bei Kas­sen­sys­te­men droht Fiasko“

IHK for­dert Fristverlängerung

Kein Ver­ständ­nis hat die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth für die erneu­te Ableh­nung des Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums, eine Frist­ver­län­ge­rung bei der Auf­rüs­tung elek­tro­ni­scher Kas­sen­sys­te­me ein­zu­räu­men. Allei­ne in Ober­fran­ken gebe es 20.000 bis 30.000 sol­cher Kas­sen und Kas­sen­sys­te­me, vor allem bei Ein­zel­händ­lern und Gas­tro­no­men, so die IHK.

Gabriele Hohenner

Gabrie­le Hohenner

„Das letz­te, was unse­re durch die Coro­na-Pan­de­mie und den Lock-Down gebeu­tel­ten Unter­neh­men jetzt brau­chen, sind zusätz­li­che Belas­tun­gen“, so Gabrie­le Hohen­ner, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth. „Die Unnach­gie­big­keit des Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums sen­det ein fal­sches Signal an unse­re Unter­neh­men. Sie brau­chen Rücken­wind und kei­ne zusätz­li­chen Vorgaben.“

Ursprüng­lich hät­ten Unter­neh­men mit elek­tro­ni­schen Regis­trier­kas­sen ihre Sys­te­me Anfang 2020 mit einer zer­ti­fi­zier­ten tech­ni­schen Sicher­heits­ein­rich­tung (tSE) auf­rüs­ten müs­sen. „Die stark ver­spä­te­te Zer­ti­fi­zie­rung sei­tens der zustän­di­gen Bun­des­be­hör­de hat zu ekla­tan­ten Ver­zö­ge­run­gen bei der Markt­ver­füg­bar­keit der benö­tig­ten Sys­te­me geführt, wodurch es wie­der­um zu Eng­päs­sen bei den Dienst­leis­tern für Kas­sen­sys­te­me gekom­men ist“, fasst IHK-Han­dels­re­fe­rent Tho­mas Zapf die Situa­ti­on zusam­men. Die IHK for­dert des­we­gen mit Nach­druck mehr Zeit für die erfor­der­li­chen Nach­rüs­tun­gen. Hohen­ner: „Vie­le Händ­ler und Gas­tro­no­men kämp­fen um ihr Über­le­ben und haben schlicht kei­ne Res­sour­cen, der­art kos­ten­in­ten­si­ve und tech­nisch anspruchs­vol­le Regu­la­ri­en umzusetzen.“

Nicht nur die baye­ri­schen IHKs spre­chen sich geschlos­sen für eine Frist­ver­län­ge­rung bis Ende März 2021 aus, son­dern auch 12 der 16 Bun­des­län­der, dar­un­ter auch Bayern.