MdB Körber: "Energetische Sanierung ist ein wichtiges Zukunftsthema"
Der baupolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Sebastian Körber, machte sich vor Ort beim Kirchehrenbacher Dachdeckerbetrieb Pieger ein Bild über das Thema der energetischen Sanierung. Wie stark ist diese im Trend und wird genutzt? Ist sie Motor oder Hindernis für die Bürger und das lokale Handwerk? Dachdeckermeister und Unternehmensführer Johannes Pieger nutze dabei die Gelegenheit zum Gespräch.
Auch wenn die Förderrichtlinien für verbilligte Darlehen durch die KfW-Bank „teilweise recht scharf“ sind, so der Unternehmensführer Johannes Pieger vom gleichnamigen Dachdeckerbetrieb, „ist und bleibt die Haussanierung gerade in Krisenzeiten eine beliebte und gute Anlage“. Körber, der das Gespräch mit dem lokalen Handwerk initiierte, unermüdlich dafür, um dem Themenfeld der energetischen Sanierung die nötige Öffentlichkeit zu schaffen – in Berlin will er zusammen mit den Erfahrungen aus der Praxis eines Architekten als baupolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion wichtige Akzente setzen.
„Durch jedem Euro, den der Staat im Jahre 2010 als Förderung für die energetische Sanierung zur Verfügung gestellt hat, sind sechszehn Euro an Wertschöpfung entstanden.“ Deshalb gelte es, diesen erfolgreichen Investitionsanstoß auch für die kommenden Jahren zu ermöglichen. „Ein Einsatz der sich nicht nur für den Staat lohnt“, so Körber. „Gerade die Arbeitsplätze in den kleinen mittelständischen Unternehmen werden damit gesichert – die Investitionen des Staaten zahlen sich also doppelt und dreifach aus.“
Dass sich der bürokratische Aufwand für Hausbesitzer bei der Beantragung von verbilligten Darlehen durch die KfW-Bank, welches bei einer energetischen Sanierung gewährt wird, verringern muss, sind sich Johannes Pieger und Sebastian Körber einig.
Ganz entschieden sprechen sich Körber und Pieger gegen eine verpflichtende Sanierung für Eigentümer aus. „Den Hausbesitzer zu einer energetischen Sanierung zu verpflichten ist ein klarer Widerspruch zu einer freiheitlichen und liberalen Bürgervorstellung und könnte im Ernstfall zu einer finanziellen Überforderung der Bürgern führen. Deshalb setze ich mich ganz klar für Anreize ein“, so Körber, der die Erfüllung von verbindlichen Klimaschutzzielen nicht mit der Brechstange in der Bevölkerung durchsetzbar sieht. „Entweder der Hausbesitzer macht es freiwillig oder dann eben gar nicht“, pflichtet Dachdeckermeister Pieger bei.
Aufgrund einer äußerst positiven Hebelwirkung bei der Förderung von energetischen Sanierungen, soll diese, geht es nach den Vorstellung von Körber, stärker als bisher gefördert werden. „Von aktuell 936 Millionen Euro, wäre ein Anstieg in 2012 auf 2 Milliarden Euro mein erklärtes Ziel“.
„Natürlich hat ein energiesaniertes Haus einen enormen positiven Effekt im Bezug auf den Klimawandel, denn 40% des CO2-Ausstoßes in Deutschland wird durch Wärme verursacht, die unseren Häusern und Wohnungen entweicht. Wären mehr Häuser energetisch saniert, würden wir unsere Luft um Tonnen CO2 entlasten und die Erderwärmung sprichwörtlich eindämmen“, sagt Sebastian Körber. Gerade auch die Dachsanierung hat eine bessere Wohnnutzung des Geschosses zu Folge.
Für Johannes Pieger, der den Dachdeckerbetrieb seit 1995 mit durchschnittlich neun Mitarbeitern führt, sind eben deswegen die Fördergelder und aufgrund der rentablen Hebelwirkung hier deutlich besser als in der Solarbranche aufgehoben. „Damit hätten wir längst den doppelten Effekt beim Klimaschutz erzielt“, ist sich Pieger sicher.
Aufgrund dieser Attraktivität wird sich der Bundestagsabgeordnete Körber für den Wahlkreis Bamberg in Berlin weiter vehement für das Thema einsetzen. „Und vielleicht“, so fügt Heidi Pieger, die Frau von Johannes Pieger, lächelnd hinzu, „steigt damit auch die Attraktivität des Dachdeckerberufs“, denn nach Auszubildenden sucht der kleine Handwerksbetrieb händeringend.
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