Oberfränkische Schülerin beim Bundestagsplanspiel "Jugend und Parlament" in Berlin

Vier Tage Abgeordnete

Beim Abschlussgespräch mit Elisabeth Scharfenberg MdB sprudelte die achtzehnjährige Schülerin Elenor Morgenroth nur so über vor neuen Eindrücken. „Jugend und Parlament ist kein Urlaub,“, meinte sie, „aber auf jeden Fall lohnt es sich ein Wochenende dafür zu investieren, ja, sogar sonntags zu „arbeiten“. In diesem Jahr war die Schülerin Teilnehmerin des groß angelegten Planspiels des Deutschen Bundestages. Begeistert erzählte sie von der „Partei“, der sie angehörte, von den Abstimmungsprozessen im Ausschuss und der großen Schlussdebatte im Plenarsaal des Deutschen Bundestages. „Vier Tage Input haben zur Folge, dass man am Ende am liebsten dableiben und weiter machen möchte, jetzt wo man doch alles kann,“ erklärte die Schülerin.

Mit der Aktenmappe unterm Arm eilte die junge Oberfränkin vier Tag lang durch Ausschusssäle und Reichstagsgebäude. Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Elisabeth Scharfenberg erlebte sie gemeinsam mit 312 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet live wie die parlamentarische Demokratie funktioniert. Im Planspiel schlüpfen Schülerinnen, Schüler und junge Berufstätige in die Rolle von Bundestagsabgeordneten. Dabei versucht das Planspiel die Abläufe im Parlament möglichst realistisch zu simulieren. Per Losentscheid erhalten die jungen Interims-Parlamentarier fiktive Identitäten und Parteizugehörigkeiten, die nicht unbedingt ihrer Überzeugung entsprechen. Aus dieser Rolle heraus erleben sie den politischen Alltag eines Abgeordneten und den Ablauf von Gesetzgebungsprozessen: von der ersten Diskussion eines Gesetzentwurfes in Arbeitsgruppen und Fraktionen, zur erste Einbringung ins Plenum, über die Beratung in Ausschusssitzungen und schließlich der zweiten und dritten Beratung und Abstimmung im Plenum. „Die Auseinandersetzung um die beste Lösung und um Mehrheiten für den eigenen Entwurf ist dabei ein bisweilen anstrengender, aber wichtiger und lohnender Teil des parlamentarischen Alltags“ betonte Elisabeth Scharfenberg MdB.

Ziel des Planspieles ist es, den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die Vermittlung der Funktionsweise parlamentarischer Abläufe hinaus nahe zu bringen, dass Demokratie vom Mitmachen lebt und dass auch ihnen selbst vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und Mitspracherechte zustehen. Die Kosten der Anreise, Unterkunft und Verpflegung übernimmt übrigens der Deutsche Bundestag für alle Teilnehmenden. Elisabeth Scharfenberg betonte die Bedeutung des Planspiels für die politische Bildung junger Leute: „Wer weiß, wie der Deutsche Bundestag arbeitet, wie transparent der Informationsfluss ist und wer seine Rechte kennt, der identifiziert und engagiert sich auch ganz anders für die Demokratie.“ Auch Elenor Morgenroth zog eine positive Bilanz: „Das Fazit der Teilnehmenden war ein großer Applaus an die Organisation, denn es war lehrreich ohne belehrend zu sein und an die anderen Teilnehmer, denn vor allem war es schön,“ meinte sie.