Sonderausstellung: „Volk – Heimat – Dorf“ im Bauernmuseum Bamberger Land
Ideologie und Wirklichkeit im ländlichen Bayern der 1930er und 1940er Jahre vom 12. Mai bis 1. November im Bauernmuseum Bamberger Land in Frensdorf
Die NS-Zeit war eine der einschneidendsten Epochen der deutschen Geschichte, schwer wiegt die Last der Vergangenheit bis heute. Die Ausstellung „Volk – Heimat – Dorf“ richtet ihren Fokus speziell auf den ländlichen Raum und ermöglicht dabei neue Einblicke in ein schon vielfach beleuchtetes Thema.
Auf welche Weise änderte sich das von Traditionen geprägte Leben in den Dörfern nach 1933? Dieser zentralen Frage möchte die Ausstellung nachgehen und dabei schlaglichtartig wichtige Aspekte des Landlebens aufgreifen. Propagandaschriften über „Erzeugungsschlachten“ und Anleitungen für die Haushaltsführung dokumentieren den starken Einfluss der NS-Politik auf die bäuerliche Gesellschaft. Mit der Umdeutung kirchlicher Bräuche und der Einrichtung von Hitlerjugend, BDM und Reichsarbeitsdienst griff man tief in die ländliche Kultur ein, brach die Familienstrukturen auf und erlangte schnell die Kontrolle über die Landwirtschaft und das Alltagsleben. In der Ausstellung offenbaren scheinbar harmlose Exponate wie Honigschleuder, Kochkiste, Schulbücher, Trachten und Spielzeug, dass auch das als idyllisch propagierte Landleben alles andere als unpolitisch war.
Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt süddeutscher Freilichtmuseen. Ein Begleitband mit gleichem Titel vertieft und erweitert die Themen der Ausstellung.
Noch ein Hinweis zum Bauernmuseum: Das Bauernhaus bleibt für Besucher vorerst, aufgrund von den zu beengten Räumlichkeiten, geschlossen. Es finden aktuell keine Gruppenführungen und museumspädagogischen Angebote statt.
Öffnungszeiten bleiben Di bis Fr von 14 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag von 13 bis 17 Uhr.
Eintrittspreise:
- Erwachsene; 2,50 €
- Kinder/ Jugendliche von 6 – 17 Jahre; 1,50 €
- Studenten und Behinderte: 1,50 €
- Familienkarte: 6 € (2 Erwachsene mit Kindern)
Neueste Kommentare